Nach den vier Grand-Slam-Turnieren sind die ATP-Masters-1000-Turniere die größten und wichtigsten Tennis-Turniere auf der Tour.
Im Jahr 1990 wurde diese aus jährlich neun Events bestehende Turnierserie ins Leben gerufen, seitdem firmierte sie allerdings unter verschiedenen Namen.
Von 1990 bis 1995 hieß sie “Championship Series, Single Week”, von 1996 bis 1999 waren es die Mercedes-Benz Super 9, von 2000 bis 2003 nannte man sie Tennis Masters Series sowie von 2004 bis 2008 ATP Masters Series.
Die heutige Bezeichnung ATP-Tour-Masters-1000 scheint nach 15 Jahren einzementiert zu sein. Nach über 30 Jahren verfügt die Serie mittlerweile auch über eine große Tradition, die Marke ist etabliert.
In unserem Ranked-Format präsentieren wir euch heute die Top 15 der erfolgreichsten 1000er Spieler der Tennis-Geschichte.
1. Novak Djokovic – 38 Titel
Mit unfassbaren 38 1000er-Turniersiegen ist Novak Djokovic der Spitzenreiter. Den Großteil seiner Erfolge fuhr der Serbe wenig überraschend auf Hartplatz ein. Je sechs Mal triumphierte der Ausnahmekönner in Miami, Rom und Paris-Bercy, fünf Erfolge stehen in Indian Wells zu Buche. Dazu kommen noch Titel in Kanada, Shanghai (je 4), Madrid (3), Monte Carlo und Cincinnati (je 2). Seinen ersten 1000er-Sieg holte sich Djokovic bereits im Jahr 2007 in Miami als er den Argentinier Guillermo Canas glatt in drei Sätzen schlug.
2. Rafael Nadal – 36 Titel
Dicht auf den Fersen liegt Djokovic sein ewiger Rivale Rafael Nadal. Wenig verwunderlich fuhr der spanische Sandplatz-König die meisten seiner Erfolge auf der roten Asche ein. Mit elf Siegen in Monte Carlo sowie zehn Siegen in Rom ist er jeweiliger Rekordsieger. Dazu kommen Titel in Madrid, Kanada (je 5), Indian Wells (3), Hamburg und Cincinnati (je 1). Der erste 1000er Titel liegt übrigens noch länger zurück als jener von Djokovic: Im Jahr 2005 holte sich Nadal den ersten seiner elf Turniersiege in Monte Carlo – heuer könnte er das Dutzend voll machen.
3. Roger Federer - 28 Titel
Schon etwas Respektabstand weist der mittlerweile zurückgetretene Roger Federer auf das Führungs-Duo auf. Seine Bilanz kann sich mit 28 1000er-Turniersiegen aber ebenfalls mehr als sehen lassen. Am wohlsten fühlte sich der Schweizer in Cincinnati, wo er insgesamt sieben Mal triumphierte. Aber auch in Indian Wells (5 Mal) und Miami sowie Hamburg (4 Mal) fühlte sich der Maestro pudelwohl. Hinzu kommen Erfolge in Madrid (3), Kanada, Shanghai (je 2) und Paris-Bercy (1).
4. Andre Agassi – 17 Titel
Vor der Ära der "Big Three" war Andre Agassi das Maß aller Dinge bei den 1000er Turnieren. 17 Mal triumphierte der legendäre US-Amerikaner in dieser Kategorie. Gleich sechs Titel holte er bei seinem halben Heim-Turnier in Miami, wo er viele Jahre bei seinem langjährigen Coach Nick Bollettieri trainierte. Einen Großteil seiner Titel gewann Agassi in Nordamerika: Hinzu kommen nämlich auch noch die Turniersiege in Kanada, Cincinnati (je 3) und Indian Wells (1). In Europa reichte es in Paris-Bercy zumindest zu zwei Titel, in Rom und Madrid nur zu einem. Sein erstes 1000er gewann Agassi übrigens in Miami 1990 – es war das erst zweite Masters-Turnier der Geschichte.
5. Andy Murray – 14 Titel
Obwohl er sich die meiste Zeit seiner Karriere mit den "Big Three" messen musste, schaffte Andy Murray die beeindruckende Zahl von 14 ATP-1000-Turniersiegen. Dabei bewies der Schotte durchaus seine Vielseitigkeit. Er teilte sich seine Titel in Kanada, Shanghai (je 3), Miami, Madrid, Cincinnati (je 2), Rom und Paris-Bercy (je 1) auf.
6. Pete Sampras – 11 Titel
Mit seinen 14 Grand-Slam-Titeln war Pete Sampras lange Zeit Rekordhalter in der ewigen Bilanz. Auf ATP-1000-Ebene lief es für US-Amerikaner nicht ganz so gut wie auf Major-Ebene. Mit seinen elf Turniersiegen muss sich der Ausnahme-Athlet aber auch nicht gerade verstecken. Mit Rom 1994 findet sich sogar ein Sandplatz in der Trophäensammlung von Sampras, dem in seiner Karriere der ersehnte French-Open-Titel immer verwehrt blieb. Insgesamt 8 Titel holte er in seiner US-Heimat (je 3 in Miami und Cincinnati sowie 2 in Indian Wells). Zudem kommen zwei Titel in Paris hinzu.
7. Thomas Muster – 8 Titel
Wenn man in einem ewigen Ranking hinter Djokovic, Nadal, Federer, Agassi, Murray und Sampras auf Rang sieben landet, muss man in seiner Karriere schon einiges richtig gemacht haben. Das kann Österreichs Tennis-Legende Thomas Muster mit Fug und Recht von sich behaupten. Wenig überraschend holte sich der Steirer den Großteil seiner Titel auf Sand. Je drei Titel sicherte er sich in Monte Carlo und Rom. Unvergessen bleiben aber auch seine Turniersiege in Essen 1995, wo er im Halbfinale Pete Sampras schlug, sowie in Key Biscayne 1997, als er den Kreis von seinem Unfall von 1989 am selben Ort schloss.
8. Michael Chang – 7 Titel
Wie Muster konnte auch Michael Chang in seiner Karriere nur einen Grand-Slam-Titel einhamstern. Wie der Steirer triumphierte der US-Amerikaner bei den French Open – 1989 sorgte er als damals 17-Jähriger in Roland Garros für eine Riesen-Sensation. Während ihm weitere Major-Titel verwehrt blieben, agierte er dafür auf 1000er Ebene sehr erfolgreich. Drei Mal siegte er in Indian Wells, zwei Mal in Cincinnati – hinzu kommen Erfolge in Miami und Kanada.
9. Boris Becker – 5 Titel
Boris Becker bewies sich bei den ATP-1000-Turnieren hingegen als überzeugter Europäer. Alle seine fünf Titel (3 Mal Stockholm, Stuttgart und Paris) holte die deutsche Tennis-Legende auf europäischem Boden. Beinahe hätte Becker in dieser Turnier-Kategorie sogar den einzigen Sandplatz-Titel seiner Karriere feiern können. Doch er verlor 1995 in einem legendären Endspiel von Monte Carlo Thomas Muster nach einer 2:0-Satz-Führung. Zwei Matchbälle vergab Becker damals, womit ihm ein ATP-Titel auf roter Asche verwehrt blieb.
9. Jim Courier – 5 Titel
Ebenfalls fünf Titel auf dem Konto hat Jim Courier: Der US-Amerikaner siegte je zwei Mal in Indian Wells und Rom sowie ein weiteres Mal in Miami. Alle seine fünf ATP-1000-Titel holte Courier übrigens in den Jahren 1991-1993.
9. Gustavo Kuerten – 5 Titel
Der frühere Sandplatz-König und dreifache French-Open-Gewinner Gustavo Kuerten gewann alle Sandplatz-1000er-Turniere: 2 Mal Monte Carlo, je einmal Rom und Hamburg. Dazu triumphierte "Guga" auch im Jahr 2001 in Cincinnati.
9. Marcelo Rios – 5 Titel
Unglaublich, aber wahr: Ein Grand-Slam-Titel blieb dem früheren Weltranglisten-Ersten und Ausnahme-Spieler Marcelo Rios seine ganze Karriere lang verwehrt. Immerhin durfte sich der extrovertierte Chilene über fünf ATP-1000-Titel freuen: Je einmal gewann er in Indian Wells, Miami, Monte Carlo, Rom und Hamburg.
9. Andy Roddick – 5 Titel
Wie soviele US-Amerikaner fühlte sich auch Andy Roddick vor allem in seiner Heimat wohl: Je zwei Titel in Miami und Cincinnati sprechen Bände. Auch Titel Nummer fünf holte er auf dem nordamerikanischen Kontinent: In Montreal 2003!
9. Marat Safin – 5 Titel
Auf der Tour galt Marat Safin während seiner Karriere als Womanizer. Vielleicht fühlte sich der fesche Russe deshalb in der Stadt der Liebe so wohl: Gleich drei Mal sicherte sich der ehemalige Weltranglisten-Erste dort den Sieg. Zudem triumphierte er 2004 in der Halle von Madrid und 2000 in Toronto.
9. Alexander Zverev – 5 Titel
Gemeinsam mit Marcelo Rios ist Alexander Zverev der einzige Spieler in dieser Top-15-Liste, der noch keinen Grand-Slam-Titel auf dem Konto hat. Dabei hat es schon fünf Mal auf ATP-1000-Ebene geklappt! Gleich zwei Mal triumphierte er in Madrid (im Jahr 2018 übrigens im Finale gegen Dominic Thiem), je einmal in Rom, Kanada und Cincinnati.