Für Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem ist seine Ausgangsposition ins neue Jahr auf der ATP Tour nicht neu. Vor einem Jahr war er als Weltranglisten-102. in die Saison gestartet, nun als 98.
Summa summarum ist der mittlerweile 30-Jährige auf der Stelle getreten, auch wenn ihm 2023 einige Höhepunkte wie den Einzug ins Kitzbühel-Finale zu bieten hatte. Der erneute Anlauf in ähnliche Höhen wie früher wird für Thiem mühsamer, für Sebastian Ofner sieht es aktuell besser aus.
Ofner weiter im Aufwind
Der Steirer geht als Ranking-43. ins nächste Jahr und darf so erstmals mit einer vollen ATP-Tour-Saison planen. Exakt 150 Plätze hat Ofner heuer gutgemacht und um exakt 100 Plätze steht er besser da als 2017, als es für ihn als 143. sein bis heuer bestes Jahresabschlussranking gegeben hat.
Ging es 2023 für den nun 27-Jährigen bei einem Challenger in Canberra los und war da wie bei den Australian Open in der Qualifikation Endstation, steht Ofner nun in Hongkong und beim Major im Hauptfeld.
Für Hongkong ist es ein Comeback im Tour-Kalender nach 22-jährige Pause, für Ofner ein ungewohntes Gefühl im zumindest erweiterten Kreis der Elite-Spieler.
In der ersten Vorbereitungsphase ab Ende November investierte er vor allem in den Fitness-Bereich, danach stand in Traiskirchen unter Anleitung von Coach Wolfgang Thiem das tennis-spezifische Training im Vordergrund. "Wir hatten an paar Sachen zu arbeiten, um zu schauen, dass die funktionieren bis zum Saisonstart", erklärt Ofner.
Rund ein Zwölftel seiner 1.000 Punkte hat Ofner im Jänner zu verteidigen, freilich könnte er beim Major in Melbourne mit zwei, drei Siegen auch gut zulegen. Vor den Masters-1000-Events im März in Indian Wells und Miami bzw. nach dem Davis Cup Anfang Februar in Irland kann "Ofi" auf einem geplanten Südamerika-Trip dafür voll anschreiben.
Für Thiem ist das bis Ende März fast zur Gänze der Fall, denn vor einem Erfolg über Ofner Anfang April in Estoril hatte er nur einen einzigen Sieg verbucht.
Muss Thiem in die Australian-Open-Quali?
Gänzlich freie Bahn zum Punktesammeln hat der US-Open-Sieger 2020 aber keineswegs. Sein Triumph in New York und das Comeback nach der Handgelenksverletzung liegen nun schon einige Zeit zurück, die für ihn an Wildcards reiche Zeit ist vorbei.
Daher muss der Niederösterreicher vorerst einmal beim 250er-Event in Brisbane noch vor Silvester in der Qualifikation zum Racket greifen, und diese ist mit Routiniers wie Matteo Berrettini oder Diego Schwartzman sowie aufstrebenden Jüngeren stark besetzt.
Aktuell droht Thiem auch in knapp zwei Wochen in die Australian-Open-Qualifikation zu müssen, noch immer ist er da topgesetzt. Die Wahrscheinlichkeit einer Absage eines Spielers und damit Thiems Nachrutschen in das Hauptfeld ist allerdings noch immer recht groß.
Zuletzt hat Wimbledon-Viertelfinalist Christopher Eubanks für Hongkong abgesagt, die Teilnahme des US-Amerikaners an den Australian Open ist aber noch aufrecht. Bleibt Thiem die Quali erspart, spielt er das Einladungsturnier Kooyong Classic.
Thiem hat eine eher lang gezogene Vorbereitung hinter sich, hat diese teils daheim und über zweieinhalb Wochen in Dubai absolviert. Der Lichtenwörther berichtete von etlichen "intensiven Tagen" mit Topleuten wie Andy Murray oder Andrej Rublev als Sparringpartner, der Flug nach "down under" wurde schließlich für den Christtag gebucht.
Den Trip Anfang Februar zum Davis Cup in Limerick hat auch Thiem eingeplant, danach wird er beim Ultimate Tennis Showdown (UTA) spielen.
Rot-weiß-rotes Trio strebt Top-100 an
Jurij Rodionov als Weltranglisten-115., Filip Misolic (146.) und Dennis Novak (165.) streben in Richtung Top 100. Ein weiterer Aufschwung ist Salzburg-Finalist Lukas Neumayer (236.) zuzutrauen. Und Top-Junior Joel Schwärzler wird ein Stück mehr ins Männer-Tennis einsteigen.
Bei den Frauen soll Julia Grabher nach ihrer vor den US Open erlittenen Handgelenksverletzung im Februar auf Future- und im März per "protected ranking" (54) auf WTA-Ebene ins Turnier-Tennis zurückkehren.