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Die größten Comebacks der Tennis-Geschichte

Diese beeindruckenden Comebacks sollten Dominic Thiem Zuversicht geben:

Die größten Comebacks der Tennis-Geschichte Foto: © getty

Geschichten über große Comebacks sind jene Geschichten, die der Sport besonders gerne schreibt.

Wenn ein Top-Athlet wegen einer schweren Verletzung unverschuldet vom Gipfel gestoßen und in Folge abgeschrieben wird, dann sind die daraus entstehenden Emotionen im Falle einer erfolgreichen Rückkehr noch einmal größer.

Bis zu dieser Rückkehr zu alter Stärke ist jedoch Geduld gefragt. Ein Umstand, den sich derzeit auch Dominic Thiem zu Herzen nehmen muss.

"Es braucht Zeit", lautet der allgemeine Tenor an guten Ratschlägen von Tennis-Kollegen, die sich bereits in ähnlichen Situationen befunden haben.

Wir haben uns anlässlich der schwierigen Lage von Thiem die Zeit genommen, um in den Annalen der Tennis-Geschichte zu blättern und die größten Comebacks der Open Era herausgesucht. Es sind Geschichten, die uns auch bezüglich einer baldigen Rückkehr von Dominic Thiem neue Hoffnung schöpfen lassen.

Andre Agassi 1999

Andre Agassi 1999
Foto: © getty

Keine Verletzungen, sondern eine Lebenskrise warf Andre Agassi aus der Bahn. Der in seinen jungen Jahren aufgrund seines extravaganten Outfits und seiner langen Mähne als "Paradiesvogel" bezeichnete US-Amerikaner gewann 1992 Wimbledon, 1994 die US Open, 1995 die Australian Open und kletterte in Folge auch an die Weltranglistenspitze. Dann aber kam der Absturz. Die turbulente und nur zwei Jahre währende Ehe mit Hollywood-Star Brooke Shields beförderte ihn in eine Leistungskrise, während der er im Jahr 1997 die Droge Crystal Meth konsumierte. Agassi fiel im Ranking auf Position 141 zurück, schaffte es aber, sein Privatleben wieder in Ordnung zu bringen und kehrte in Folge auch sportlich wieder in die Erfolgsspur zurück. 1999 schrieb er mit seinem French-Open-Titel Tennis-Geschichte, da er als damals erst fünfter Spieler überhaupt den "Grand Slam" komplettieren konnte. Danach ließ er noch vier weitere Major-Titel folgen.

Juan Martin Del Potro 2016

Juan Martin Del Potro 2016
Foto: © getty

Kaum ein Tennis-Spieler wurde so oft von Verletzungen geplagt wie Juan Martin Del Potro. Im Alter von 20 Jahren holte er 2009 bei den US Open mit einem Finalsieg über Roger Federer seinen ersten und einzigen Grand-Slam-Titel, danach wurde der Ausnahme-Spieler immer wieder von schweren Verletzungen zurückgeworfen. Aufgrund immer wieder kehrender Schmerzen im Handgelenk musste er sich einer Operation unterziehen. In Folge fiel Del Potro bis auf den 485. Weltranglistenplatz zurück. Trotzdem kämpfte er sich wieder bis in die Weltspitze zurück, 2013 beendete er das ATP-Ranking auf Position fünf, ehe ein Jahr später wieder das Handgelenk zu schmerzen begann und er sich in Folge 2014 und 2015 einer zweiten bzw. dritten Handgelenks-OP unterziehen musste. Viele schrieben den Argentinier schon ab. Doch Del Potro brachte seine Kritiker schnell zum Verstummen: Zunächst stürmte er 2016 bei den US Open als Wild-Card-Starter bis ins Viertelfinale. Wenige Wochen später führte er Argentinien zum ersten Davis-Cup-Titel der Verbandsgeschichte. 2018 kehrte Del Potro auch wieder in die Top 10 zurück. Erst vor wenigen Wochen gab "Delpo" wegen seiner langjährigen Knie-Probleme sein Karriereende bekannt.

Roger Federer 2018

Roger Federer 2018
Foto: © getty

Eigentlich ging die erfolgreiche und außergewöhnliche Karriere von Roger Federer zu Beginn des Jahres 2018 bereits zu Ende. Nach einigen Verletzungen – vor allem das Knie machte dem Schweizer immer wieder zu schaffen – schien er mit 35 Jahren kurz vor dem Abschied zu stehen. Doch der Ausnahme-Athlet hielt den Unkenrufen stand und holte sich bei den Australian Open – obwohl nur an Nummer 17 gesetzt – sensationell seinen 18. Grand-Slam-Titel mit einem Finalsieg über Dauerrivale Rafael Nadal. Doch damit hatte der Eidgenosse noch lange nicht genug: Federer triumphierte wenige Monate später auch noch in Wimbledon und verteidigte sogar noch im darauffolgenden Jahr seinen Australian-Open-Titel. Mittlerweile ist der Ausnahme-Könner schon 40 Jahre alt, das Racket hat er aber immer noch nicht offiziell an den Nagel gehängt.

Monica Seles 1996

Monica Seles 1996
Foto: © getty

Das Schicksal von Monica Seles erschütterte Anfang der 90er Jahre die ganze Tennis-Familie. Die damals 19-jährige Jugoslawin dominierte in den Jahren 1991 und 1992 das Damen-Tennis und schaffte es, die zuvor beinahe als unschlagbar geltende Steffi Graf in die Grenzen zu weisen. Doch der rasche Aufstieg nahm im April 1993 ein abruptes und tragisches Ende, als ihr beim WTA-Turnier in Hamburg bei einem Seitenwechsel von einem Steffi-Graf-Fan mit einem Messer in den Rücken gestochen wurde. Die Verletzung heilte zwar schnell, Seles litt danach aber unter einer posttraumatischen Belastungsstörung und in der Folge unter depressiven Verstimmungen. Erst zwei Jahre später wagte sie das Comeback auf der WTA-Tour, das im Australian-Open-Sieg 1996 – ihrem neunten und auch letzten Grand-Slam-Titel - gipfelte. Aufgrund von zahlreichen Verletzungen konnte sie danach dennoch nie wieder ihre zuvor an den Tag gelegte Dominanz zurückerlangen.

Jennifer Capriati 2001

Jennifer Capriati 2001
Foto: © getty

Das frühere Wunderkind der WTA-Tour schaffte es im Jahr 1990 schon mit 14 Jahren in die Weltspitze. Als 16-Jährige holte sie Olympia-Gold bei den Spielen in Barcelona. Doch der Absturz folgte schnell. Der Teenager konnte mit dem schnellen Aufstieg und dem Ruhm nicht umgehen. 1993 wurde Capriati wegen Ladendiebstahl festgenommen. Ein Jahr später wurde sie wegen Marijuana-Besitz verhaftet und sie musste in ein Drogenentzugs-Programm. Später gestand Capriati, dass sie unter Burnout und Selbstmordgedanken litt. Trotzdem schaffte sie es einige Jahre später noch einmal ganz nach oben. In den Jahren 2001 und 2002 holte sie drei Grand-Slam-Titel und übernahm sogar für einige Zeit die Weltranglisten-Führung. Skandal-Schlagzeilen blieben ihr aber treu. 2010 musste sie wegen einer Drogen-Überdosis behandelt werden. 2013 musste sie vor Gericht, weil sie ihren damaligen Freund attackierte.

Kim Clijsters 2009

Kim Clijsters 2009
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Aufgrund einer Hüftverletzung beendete Kim Clijsters im Jahr 2007 ihre Tennis-Karriere im Alter von nur 23 Jahren - zumindest vorläufig. Wenige Monate später heiratete die Belgierin den Basketball-Profi Brian Lynch und wurde im Frühjahr 2008 Mutter einer Tochter. Ein Jahr später kehrte Clijsters auf die große Tennis-Bühne zurück und ließ nach ihrem US-Open-Triumph 2005 noch drei weitere Grand-Slam-Titel (US Open 2009, 2010, Australian Open 2011) folgen. Zudem schaffte sie es auch wieder an die Spitze der Weltrangliste. Pünktlich zum Schulstart ihrer Tochter zog sich Clijsters wieder ins Privatleben zurück. Ein später geplantes Comeback beendete die Belgierin aufgrund der gerade beginnenden Coronavirus-Pandemie vorzeitig.

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