Madison Keys gewinnt die Australian Open!
Die 29-jährige US-Amerikanerin besiegt am Samstag in Melbourne in einem hochklassigen Finale die topgesetzte belarussische Titelverteidigerin Aryna Sabalenka 6:3, 2:6, 7:5.
Keys hatte im Halbfinale mit der Polin Iga Swiatek auch die Nummer zwei des Turniers ausgeschaltet. Es ist ihr erster Major-Titel bei ihrer zweiten Finalteilnahme, 2017 hatte sie bei den US Open das Finale gegen ihre Landsfrau Sloane Stephens verloren.
"Ich wollte diesen Titel so unbedingt, ich habe schon ein Finale verloren", sagt Keys bei der Pokalübergabe, womit sie an ihr bis dahin größtes Match knapp siebeneinhalb Jahre davor verweist. In Melbourne ihr erstes Major zu gewinnen, sei für sie sehr bedeutend, da sie dort 2015 auch ihr erstes Grand-Slam-Halbfinale erreicht hatte.
Großen Dank hat Keys für ihren Trainer und Ehemann Björn Fratangelo, dieser wird ebenso mit einer Trophäe ausgezeichnet. "Er und mein Team haben immer an mich geglaubt. Ich wusste nicht, ob ich noch einmal in diese Situation komme."
Keys startet überfallsartig
Die nur als Nummer 19 gesetzte Keys startet fulminant ins Match. Der sonst immer aggressiv spielenden Sabalenka kauft sie mit ebensolchem Spiel die Schneid ab.
Gleich ihr erstes Aufschlagspiel gibt die Weltranglistenerste ab, rund 20 Minuten später steht es 5:1 und Keys hat Satzball. Die bis dahin ungewöhnlich fehlerhaft aufgetretene Sabalenka fängt sich, macht zwei Games wett und findet eine Chance auf das 4:5 vor, doch Keys macht den Sack zur 1:0-Satzführung zu.
Sabalenka geht in der Satzpause vom Court und fängt sich da offenbar. Nachdem sie im ersten Durchgang gleich dreimal den Aufschlag abgibt, geling ihr die diesbezügliche Revanche erstmals zum 2:1.
Keys kommt da nicht mehr heran, auch wenn sie durchaus weiter ansehnlich spielt. Doch ihre Gegnerin mischt ihr Spiel ab nun mit kürzeren Bällen, was Keys nicht so behagt. So kommt es in der - natürlich ausverkauften - Rod Laver Arena zum Entscheidungssatz.
Da ist der Ausgang lange offen, im Gegensatz zu den ersten beiden Durchgängen geht es mit dem Aufschlag dahin. Das Niveau der Partie erreicht ihren Höhepunkt und Keys ist bereits bei einer 5:4-Führung als Rückschlägerin nur noch einen Spielgewinn von ihrem größten Erfolg entfernt.
Sabalenka kontert aber ebenso wie es von der anderen Seite kommt. Doch wieder legt Keys vor, zum 6:5. Diesmal lässt sie sich die Chance aber nicht entgehen und liefert das bisher wichtigste Break ihres Tennis-Lebens. Nach einer Spielzeit von 2:02 Stunden hat sie den Triumph in der Tasche.
Sabalenka vergibt Triple-Chance
Sabalenka ist nach der Niederlage enttäuscht vom Platz gegangen, präsentiert sich dann beim Interview aber gefasst und sportlich fair.
"Ich habe alles versucht, aber Madison war einfach zu stark. Was hast du nur für ein Turnier gespielt, wow. Gratulation an dich und dein Team", sagt die nach dem Gewinn der vergangenen US Open dreifache Major-Gewinnerin in Richtung Keys. "Ich werde aber nächstes Jahr noch stärker zurückkommen."
Für Sabalenka ist es die erste Niederlage bei diesem Turnier seit drei Jahren - gegen die heuer weiter ungeschlagene Keys. Im Head-to-Head der beiden steht es nun nur noch 4:2 für Sabalenka.
Bei einem Sieg wäre sie die insgesamt sechste Spielerin mit drei Melbourne-Titeln en suite gewesen bzw. die Erste seit es die Schweizerin Martina Hingis von 1997 bis 1999 geschafft hatte.
In der Weltrangliste führt sie nun nur knapp 200 Punkte vor Swiatek, Keys gelingt ein Sprung von Position 14 auf 7. Sie kassiert für den Titel umgerechnet 2,11 Mio. Euro, Sabalenka erhält 1,9 Mio.