Das war knapp! Dominic Thiem liegt in der 2. Runde der Australian Open gegen US-Qualifikant Denis Kudla (ATP-Nr. 180) schon mit 0:2-Sätzen zurück, kann dann aber doch noch seinen Kopf aus der Schlinge ziehen.
Mit 6:7 (6), 3:6, 6:3, 6:2, 6:3 verlässt der 24-jährige Niederösterreicher nach 3:49 Stunden Spielzeit die Margaret Court Arena schlussendlich als Sieger. Die Aufholjagd gelingt Thiem bei großer Hitze (ca 40 Grad Celsius).
Thiems nächster Gegner ist der an 26 gesetzte Franzose Adrian Mannarino, der den Tschechen Jiri Vesely 6:3, 7:6 (4), 5:7, 6:3 schlägt.
Zweiter Sieg nach 0:2-Satz-Rückstand
Für den Weltranglisten-Fünften ist es nach seinem Zweitrunden-Sieg über Ernests Gulbis bei den US Open 2014 der erst zweite Sieg seiner Karriere nach einem 0:2-Satz-Rückstand.
Das bislang einzige Duell gegen den 25-jährigen Kudla gewann Thiem vor zwei Jahren beim ATP-Turnier in Brisbane noch glatt in zwei Sätzen.
"Ich bin mehr als nur glücklich", atmet Thiem beim Interview auf dem Court nach seinem Kraftakt auf. "Jetzt nehme ich erst einmal eine warme Dursche - ich hasse nämlich Eisbäder. Die Bedingungen waren heute schon sehr hart."
Thiem kann guten Start nicht nützen
Dabei sieht es zu Beginn der Partie nach einer einfachen Aufgabe aus: Schnell geht Thiem mit einem Break 4:1 in Führung.
Doch dann gerät Sand ins Getriebe: Mit drei Aufschlag-Verlusten in Folge muss der Lichtenwörther ins Tiebreak, in dem er bei 6:4 auch noch zwei Satzbälle vergibt.
Im 2. Satz kann Thiem keinen einzigen seiner drei Breakbälle nützen. Kudla hat nur einen und darf sich dabei über ein "Geschenk" freuen, da Thiem mit einem Doppelfehler seinen Aufschlag zum 3:5 abgibt und Kudla damit die 2:0-Satz-Führung auf dem Silbertablett serviert.
Kudla zollt der Hitze Tribut
Mit Fortdauer der Partie muss der Außenseiter dann allerdings den extremen Bedingungen in Melbourne Tribut zollen. Thiem übernimmt immer mehr das Kommando und kann dann auch endlich seine hart erarbeiteten Chancen verwerten.
Im 3. Satz holt Thiem das entscheidende Break zum 5:3. Im 4. Durchgang gelingt ihm ein frühes Break zum 2:1 und ein zweites zum 5:2. Im Entscheidungs-Satz geht der Niederösterreicher schnell mit 2:0 in Führung und bringt den Vorsprung nach knapp vier Stunden schließlich ins Ziel.