Rekordsieger Novak Djokovic hat im Vorfeld der am Sonntag mit den Hauptbewerben beginnenden Australian Open für Aufregung gesorgt.
Der Olympiasieger glaubt, dass ihn vor drei Jahren das von staatlicher Stelle im Abschiebe-Hotel zur Verfügung gestellte Essen "vergiftet" habe. Später am Freitag crashte der 37-Jährige auch noch eine Pressekonferenz des Deutschen Alexander Zverev.
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Als er in seine serbische Heimat zurückgekehrt war, habe er "gesundheitliche Probleme" gehabt, sagte Djokovic dem Magazin "GQ". Er habe sich "sehr krank" gefühlt und toxikologische Tests gemacht. "Und mir wurde klar, dass ich in diesem Hotel in Melbourne Nahrungsmittel zu mir genommen hatte, die mich vergifteten."
Der 24-fache Grand-Slam-Turniersieger tätigte diese Aussagen erstmals öffentlich. Untersuchungen hätten "einen sehr hohen Schwermetallspiegel" ergeben, sagte er. Auf die Frage, ob er es über das Essen aufgenommen habe, antwortete Djokovic: "Das ist die einzige Möglichkeit."
"War für niemanden eine Bedrohung"
Vor drei Jahren war das Visum von Djokovic vor Gericht für ungültig erklärt worden. Nach einer Unterbringung in einem Abschiebe-Hotel wurde er schließlich ausgewiesen, bei den Australian Open durfte er nicht teilnehmen.
Inmitten der Corona-Pandemie entwickelte sich der Fall des Serben, der nicht gegen das Virus geimpft war, zum Politikum. Sein ursprünglich dreijähriges Einreiseverbot wurde aufgehoben.
Als Profisportler achte er "sehr darauf, was ich esse, und ich mache regelmäßig Tests, Bluttests, alle möglichen Tests. Ich weiß genau, was los ist", sagte der "Djoker". Daher hatte er nicht das Gefühl, sich gegen Corona impfen lassen zu müssen. Er wisse, dass er "für niemanden eine Bedrohung" gewesen sei: "Denn das war ich nicht. Weil ich Antikörper hatte."
"Djoker" zu Zverev: "Was reizt Sie an der Weltraumforschung?"
Bei der Zverev-Pressekonferenz richtete Djokovic aus der letzten Reihe im größten Interview-Raum des Medienzentrums im Melbourne Park Fragen an den als Nummer zwei gesetzten Co-Titelanwärter.
"Wir wissen, dass Sie das Universum lieben, das Planeten-System. Können Sie uns sagen, was Sie an der Weltraumforschung so reizt?", fragte Djokovic Zverev. Der zehn Jahre jüngere Deutsche erwiderte: "Ich versuche, das Unbekannte zu verstehen."
Doch damit gab sich der Serbe nicht zufrieden. "Glauben Sie, dass die Antwort, wie man einen Grand Slam gewinnt, im Weltall liegt?", hakte er nach. "Ich glaube, die Antwort auf die Frage, wie man ein Grand-Slam-Turnier gewinnen kann, ist, dass Sie mich eines gewinnen lassen", scherzte der noch ohne Major-Triumph gebliebene Zverev.
Im Anschluss umarmten sich die beiden Tennisspieler, und Djokovic betrat die Pressekonferenz-Bühne.
Djokovic hat das Turnier in Melbourne bereits zehnmal gewonnen. Er peilt mit Neo-Trainer Andy Murray seinen insgesamt 25. Grand-Slam-Triumph an, womit er geschlechterübergreifend alleiniger Rekordhalter wäre.