Roger Federer kann das Traumfinale der Australian Open am Sonntag in Melbourne gegen Erzrivale Rafael Nadal für sich entscheiden.
Der Schweizer setzt sich in einem hochklassigen Endspiel nach 3:37 Stunden mit 6:4, 3:6, 6:1, 3:6, 6:3 durch und sichert sich den 18. Grand-Slam-Titel seiner Karriere. Zudem ist es für den 35-jährigen Eidgenossen der insgesamt fünfte Australian-Open-Titel.
Nadal, der nun im Head-to-Head nur mehr 23:12 voranliegt, muss weiter auf seinen 15. Major-Erfolg warten.
Federer bestritt in Melbourne sein erstes Turnier nach seiner halbjährigen Verletzungspause wegen einer Knie-Operation. Seinen letzten Grand-Slam-Titel holte der Tennis-Maestro im Jahr 2012 in Wimbledon.
Unglaubliche Aufholjagd
Im fünften Satz liegt Federer bereits mit 1:3 zurück. Danach lässt sich der Schweizer noch einmal am Oberschenkel behandeln, um in Folge zu einer beeindruckenden Aufholjagd loszustarten.
Nach dem Rebreak zum 3:3 knöpft er dem Spanier noch einmal seinen Aufschlag ab. Vier Breakbälle kann Nadal bei 3:4 abwehren, ehe er sich schlussendlich doch fügen muss.
Beim Ausservieren bewahrt Federer beim ersten Matchball das Hawkeye vor einem Doppelfehler. Nadal wehrt den Matchball zwar trotzdem ab, Federer kontert aber mit einem Ass und einem Vorhandwinner auf die Linie, um den Sack schlussendlich doch noch zuzumachen.
Nadal: "Unglaublich, wie gut du gespielt hast"
"Es ist unglaublich, wie gut du heute gespielt hast nach so einer langen Verletzungspause. Ich weiß, wie schwierig das ist und wie viel du dafür gearbeitet haben musst", gratuliert Nadal bei der Siegerehrung fair.
"Ich bin trotz der Niederlage sehr zufrieden mit meiner Leistung in den letzten Wochen. Ich habe ja selbst lange warten müssen, um wieder auf die Tour zurückkehren zu können. Vielleicht hat es sich Roger heute einfach ein bisschen mehr verdient als ich, heute zu gewinnen."
"Ich werde es weiter probieren und weiter kämpfen, um noch eine tolle Saison zu haben. Und vielleicht kann ich im nächsten Jahr den großen Pott mit nach Hause nehmen."
Federer: "War schon froh, im Finale zu stehen"
"Mir fehlen die Worte", meint ein zu Beginn seiner Siegerrede beinahe sprachlos wirkender Federer nach seinem wohl unverhofftesten Turniersieg seiner Karriere.
"Ich war schon so froh, überhaupt wieder im Finale zu stehen. Ich wäre gar nicht enttäuscht gewesen, wenn ich verloren hätte. Wenn ich den Titel jemand anderen gegönnt hätte, dann wäre Rafa wohl der erste gewesen."
"Ich bin froh, dass er nach seinen Verletzungen wieder mit dabei ist. Der Tennis-Sport braucht dich Rafa!", gibt Federer die Komplimente an seinen ewigen Rivalen zurück.