Nach dem Karriereende von Dominic Thiem, der Verletzung von Sebastian Ofner und dem Aus eines ÖTV-Trios in der Qualifikation ist Julia Grabher der einzige Österreich-Beitrag im Einzel der Australian Open.
Die 28-jährige Vorarlbergerin gibt sich vor ihrem zweiten Hauptbewerbsmatch beim ersten Tennis-Major des Jahres durchaus gute Chancen. Ihre Erstrundengegnerin ist die Chinesin Wang Xiyu, die aktuelle Nummer 108.
Grabher spielt nach einer Verletzung noch mit "geschütztem Ranking" und ist aktuell nur Nummer 413. Nach einer guten Saisonvorbereitung auf Teneriffa sowie einem zufriedenstellenden Auftritt vergangene Woche in Auckland sieht sie sich gerüstet für die Australian Open.
"Ich bin jetzt schon über eine Woche da, habe mich gut vorbereitet", sagte Grabher in Melbourne.
Grabher: "Chancen sind gut"
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Ihre Gegnerin kennt Grabher. "Ich habe 2023 mein letztes WTA-Match gegen sie gewonnen (ehe sie sich verletzt hat, Anm.)", sagte der Schützling von Trainer Günter Bresnik. Damals hatte sie in der ersten Cleveland-Runde auf Hartplatz 6:3,6:4 gewonnen.
Ein Umstand, den Grabher als Vorteil sieht. "Wenn ich das, was ich im Training spiele, auch auf den Platz bringe, glaube ich, dass die Chancen gut sind."
Zudem habe sie in Neuseeland wieder einmal ein WTA-Match gewonnen. "Was für mich sehr wichtig ist, für dieses Turnier und vor allem für die kommenden Monate - ich sehe, dass ich dabei bin. Ich habe auch gegen Osaka ein gutes Match gespielt, wo ich auch einiges mitgenommen habe, obwohl ich verloren habe", erinnerte sie an ihr Achtelfinal-Aus in Auckland am Neujahrstag gegen die frühere Nummer 1 der Welt. Viel Matchpraxis auch gegen bessere Spielerinnen sei sehr wichtig.
Fitte Grabher will nach Verletztenstatus oben mitmischen
Körperlich beschreibt sich Grabher, die vor Ort von ihrem Bruder betreut wird, als "voll fit". Bei den Majors hat sie bei bisher vier Teilnahmen im Hauptfeld 2023 in Roland Garros einen Sieg gefeiert, in Melbourne verlor sie vor zwei Jahren zum Auftakt.
Grabhers Wunsch für dieses Jahr neben der erhofften Verletzungsfreiheit: "Ich habe jetzt noch einige Turniere mit "protected ranking". Ziel wird sein, dass ich bald wieder oben mitspielen kann und viel Matchpraxis bekomme."
Und dies dann freilich ohne Sonderregelung nach ihrer Verletzung. Sollte sie sich gegen Wang durchsetzen, trifft sie auf eine US-Amerikanerin: die als Nummer 8 gesetzte Emma Navarro oder Peyton Stearns.