Ist das der nächste Top-Star auf der ATP-Tour?
Spätestens seit seinem Erstrunden-Sieg über Andrey Rublev bei den Australian Open stellen sich nicht nur mehr Tennis-Insider diese Frage über Joan Fonseca.
Der 18-jährige Alterskollege von Joel Schwärzler zog am Dienstag mit seinem Überraschungssieg über die Nummer neun der Welt die Aufmerksamkeit in Down Under auf sich.
51 Winner gegen Rublev
Mit 51 Winnern ließ Fonseca dem Russen am Ende keinen Satz und nicht wirklich eine Chance. Zu hart und schnell waren vor allem die Grundlinienschläge des Ausnahme-Talents.
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Mit 181 Kilometern pro Stunde sorgte er sogar für den schnellsten gemessenen Vorhand-Gewinnschlag des gesamten Starterfelds. Für den Youngster aus Brasilien, der sich zuvor durch die Qualifikation kämpfen musste, war es bereits der zwölfte Sieg in Folge.
Fonseca "will mehr"
"Ich spiele gerade sehr gut, diesen Augenblick muss ich genießen“, strotzt Fonseca vor Selbstbewusstsein. Sein Erfolgshunger sei trotz der imposanten Serie noch lange nicht gestillt. Ganz im Gegenteil: "Meine Erwartungen sind größer geworden. Ich will mehr. Das ist die Mentalität eines Champions."
Die Sportler-Karriere wurde dem jungen Mann aus Rio de Janeiro quasi in die Wiege gelegt. Fonseca stammt aus einer sportbegeisterten Familie in Brasilien. Der Vater versuchte sich selbst im Tennis, sattelte nach der Jugend aber auf Radfahrer um.
Fonsecas Mutter war eine ambitionierte Volleyballerin. Seine Eltern haben ihm von klein auf Disziplin und Professionalität beigebracht. Abseits des Platzes wird er als bodenständig und zielorientiert beschrieben. Trotz seines jungen Alters hat er eine reife Einstellung, was ihm bei der Bewältigung des Drucks auf internationaler Bühne hilft.
Starkes Team und zahlungskräftige Sponsoren
Unterstützt wird Fonseca von einem professionellen Team, bestehend aus seinem Trainer Guilherme Teixeira, Physiotherapeut Egídio Magalhães Júnior und Fitnesstrainer Emmanuel Jimenez.
Seine Eltern, beide mit Erfahrung im professionellen Management, fungieren als seine Manager und begleiten ihn regelmäßig zu Turnieren. Finanziell ist der Youngster dank dieser Konstellation bestens aufgestellt: Bedeutende Sponsoren wie das Schweizer Unternehmen ON, Rolex und XP Investimentos investieren bereits in die aufstrebende Tennis-Aktie.
Das Geld scheint gut angelegt. Auch zahlreiche Top-Stars äußerten sich bereits sehr positiv über Fonsecas Entwicklung.
Alcaraz schwärmt von Fonseca
Carlos Alcaraz prognostizierte ihm eine glänzende Zukunft in der Tenniswelt.
"Er ist jemand, auf den ich achten muss. Er wird da sein. Es ist erst der Anfang des Jahres, nur ein Sieg bei einem Grand Slam, aber er wird da sein. Wir werden João Fonsecas Namen sehr bald auf der Liste der besten Spieler der Welt sehen."
Engagement für karitative Zwecke
Neben seiner Tenniskarriere engagiert sich Fonseca für benachteiligte Kinder in Brasilien. Er unterstützt Programme, die Kindern aus armen Verhältnissen Zugang zu Sport und Bildung ermöglichen.
Diese Projekte liegen ihm am Herzen, da er selbst weiß, welche Möglichkeiten sich durch sportlichen Erfolg eröffnen können.
"Ich möchte meine Erfahrungen und Ressourcen nutzen, um Kindern zu helfen, die weniger Glück hatten. Sport kann ein mächtiges Werkzeug sein, um Leben zu verändern, und ich hoffe, durch meine Projekte einen Unterschied machen zu können."
Der nächste Spieler, der sich vom großen Potenzial Fonsecas selbst ein Bild machen kann, ist übrigens Lorenzo Sonego. Der Italiener bekommt es in der Nacht auf Donnerstag in der zweiten Runde (4. Partie nach 1 Uhr MEZ) der Australian Open mit Fonseca zu tun.