Dominic Thiem steht bei den Australian Open erstmals im Achtelfinale.
Im Kampf um das Viertelfinal-Ticket trifft der 23-Jährige auf seinen alten Wegbegleiter David Goffin (Montag, 2. Match nach 1:00 MEZ).
„Wir sind gute Freunde, hatten in der Vergangenheit sehr wichtige und gute Matches gegeneinander. Wir haben keine Geheimnisse voreinander“, erklärt Thiem.
Im Head-to-Head mit dem Belgier liegt der Lichtenwörther 3:4 zurück, wobei Thiem drei der letzten vier Duelle für sich entscheiden konnte.
Thiem vs Goffin im Head-to-Head
Jahr | Turnier | Belag | Runde | Gewinner | Ergebnis |
---|---|---|---|---|---|
2016 | French Open | Sand | Viertelfinale | Thiem | 4:6, 7:6, 6:4, 6:1 |
2016 | Australian Open | Hartplatz |
| Goffin | 6:1, 3:6, 7:6, 7:5 |
2015 | Gstaad | Sand | Finale | Thiem | 7:5, 6:2 |
2015 | Marseille | Halle | Achtelfinale | Thiem | 5:1 - Aufgabe |
2014 | Basel | Halle |
| Goffin | 7:6, 6:3 |
2014 | Kitzbühel | Sand | Finale | Goffin | 4:6, 6:1, 6:3 |
2014 | Queen's Club | Gras |
| Goffin | 6:4, 6:2 |
Goffin gut drauf
Der Belgier, der Thiem im letzten Jahr in Melbourne in der 3. Runde mit 6:1, 3:6, 7:6 (2) und 7:5 eliminierte, präsentiert sich beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres bisher stark.
In seinem Drittrunden-Match fertigte der 26-Jährige den an Nummer 20 gesetzten Kroaten Ivo Karlovic mit 6:3, 6:2 und 6:4 ab.
„Ich fühle mich richtig gut und bin sehr glücklich, dass ich in drei Sätzen gewonnen habe“, meint die Nummer elf der Setzliste.
„Ein fast perfektes Match“
Doch nicht nur das glatte Ergebnis sorgt bei Goffin für Freude. „Es war gegen einen Typen wie Ivo, der rund um die Uhr Bomben serviert, ein fast perfektes Match. Wann immer ich zum Ball gekommen bin, war es ein super Return. Jemanden wie ihn vier Mal zu breaken, gelingt auch nicht jeden Tag.“
Lediglich 87 Minuten dauerte das Duell, Goffin gelangen 28 Winner und nur fünf unerzwungene Fehler.
Thiem stand hingegen 143 Minuten am Platz. Der Österreicher feuerte 46 Winner – ihm unterliefen dafür auch 41 Fehlschläge. Diese Quote gilt es gegen seinen kommenden Gegner unbedingt zu verringern: „Sicher werde ich die Fehlerquote ein bisschen reduzieren müssen, sonst wird es schwierig.“
Schulter-Entwarnung
Seine rechte Schulter, die er sich ab dem 3:2 im vierten Satz bei jedem Seitenwechsel behandeln ließ, sollte keine Probleme bereiten. „Ich habe das ein bisschen gespürt. Ich habe auch relativ viel zwischen den Partien trainiert, die Bälle sind ein bisschen schwer. Da ist klar, dass irgendwann Schmerzen kommen. Aber das ist überhaupt kein Problem."
Zum bevorstehenden Aufeinandertreffen mit Goffin meint Thiem: „Das wird sicher wieder ein super Match. Ich denke, wir haben beide gute Chance auf das Viertelfinale.“
"Ich glaube, dass das ein sehr offenes Match ist. Er kann mir sehr wehtun mit seinem Spiel. Ich mag das nicht, wenn man die Bälle so früh nimmt wie er. Die Beläge sind ziemlich zügig da. Aber ich konzentriere mich auf mich selber."
Bresnik sieht noch Steigerungsbedarf
Thiem-Coach Günter Bresnik sieht bei seinem Schützling noch einigen Steigerungsbedarf. "Dominic spielt prinzipiell gut, aber von seiner Topform ist er trotzdem noch relativ weit entfernt", stellt Bresnik am Sonntag gegenüber der APA fest. "Er kriegt sein Spiel noch nicht komplett auf die Reihe, dass das immer zusammenpasst. Er spielt teilweise Kraut und Rüben durcheinander und macht noch relativ viele unerzwungene Fehler", meint Bresnik kritisch.
Was Thiem in diesem Jahr noch fehle, sei ein langes Match gegen einen "richtig guten Grundlinienspieler", abgesehen von dem Viertelfinale gegen Dimitrow. Das bekommt er nun wohl gegen Goffin. "Goffin ist ein total harter Brocken. Wenn er das schafft, würde ich zumindeste eine Kerze in der Kirche anzünden."
Und wie lautet Bresniks Expertise zum Aus der Topstars Murray und Djokovic? "Die Vorstellung war von beiden weit unter deren üblichen Niveau, die beiden Bezwinger haben das gnadenlos ausgenützt. Zverev hat einfach klassischen Aufschlag-Volley gespielt, damit ist Murray nicht zurechtgekommen."