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Nach Major-Titel: So löste sich Keys von ihrer Negativität

Die bald 30-jährige US-Amerikanerin wurde schon als Wunderkind hochgejubelt. Doch erst in ihrem Karriere-Herbst klappte es mit dem ersten Grand-Slam-Sieg.

Nach Major-Titel: So löste sich Keys von ihrer Negativität Foto: © getty

Sie konnte ihren Sieg in Melbourne auch am Tag danach kaum noch fassen: Madison Keys krönte sich am Samstag mit einem 6:3,2:6,7:5-Sieg über die favorisierte Weltranglisten-Erste Aryna Sabalenka erstmals zur Tennis-Major-Siegerin.

Die bald 30-jährige Keys hat es bei ihrem 46. Grand-Slam-Turnier doch noch geschafft, siebeneinhalb Jahre nach ihrem verlorenen US-Open-Finale, die Trophäe in Händen zu halten. Besiegt hat sie nicht nur Sabalenka, sondern auch ihre Versagensängste.

Barfüßig und in einem luftig-leichten Kleid präsentierte sich Keys am Sonntag mit der silbernen Trophäe auf einem Strand den Fotografen.

Die lockere Atmosphäre passte auch zur innerlichen Befreiung von Keys: Zwänge und Selbstzweifel hatten ihre ganze Karriere bestimmt. Um diese Negativität loszuwerden, hat sie sogar eine Gesprächstherapie gemacht. "Ich glaube wirklich, dass ich nicht hier sitzen würde, wenn ich es nicht gemacht hätte", gestand Keys.

Keys wirbt für Offenheit in Sachen Therapie

Vor zehn Jahren ist sie mit nur 19 Jahren ins Melbourne-Halbfinale eingezogen, doch der Erwartungsdruck hatte weit früher eingesetzt. Schon im Alter von elf, zwölf Jahren sprach man in ihr das Potenzial eines künftigen Grand-Slam-Champions zu. Als 14-Jährige feierte sie ihren ersten Profisieg, Medien schwärmten über die "neue Serena Williams".

Im Vorjahr durch eine Verletzung zurückgeworfen, war ihr bestes Resultat bei drei gespielten Majors ein Wimbledon-Achtelfinale. Dementsprechend gering waren ihre Erwartungen für Melbourne 2025 gewesen.

Die Last auf ihrem Rücken ist nun weg, aber ihre Therapie wird Keys weitermachen. "Ich werde das für den Rest meines Lebens machen. Wenn mehr Leute es tun und darüber sprechen, wird es zur Norm", brach sie eine Lanze für mehr Offenheit für dieses Thema.

Keys nach AO-Sieg: "I did it"

Am Tag danach dominierte der Stolz ihren Rückblick auf das Geschehene. "Ich kann nicht glauben, was gestern Nacht passiert ist", sagte die 29-Jährige in einer Video-Botschaft: "Aber ich bin so, so glücklich und fühle mich geehrt, dass ich meinen ersten Grand Slam hier in Melbourne gewonnen habe." Auf ihren Social-Media-Kanälen postete Keys ein Bild von sich mit dem Pokal, dazu schrieb sie nur drei Worte: "I did it" (Ich hab's geschafft).

Der Knoten platzte ausgerechnet in der Phase ihrer Karriere, in der sie ihrem ganz großen Traum nicht mehr mit aller Macht hinterherjagte. "Endlich war es für mich okay, wenn es nicht passierte", sagte sie. Erst diese Gelassenheit habe ihr die Fähigkeit gegeben, "wirklich gutes Tennis zu spielen, um tatsächlich einen Grand Slam zu gewinnen".

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