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Sandgren wehrt sich gegen Presse-Berichte

Thiem-Bezwinger Tennys Sandgren wehrt sich gegen Nazi-Vorwürfe der Medien.

Sandgren wehrt sich gegen Presse-Berichte Foto: © getty

Nach dem Viertelfinal-Aus bei den Australian Open gegen den Koreaner Hyeon Chung wehrt sich Tennys Sandgren gegen die am Vortag über ihn hereingebrochene mediale Berichterstattung bezüglich seiner angeblich rechtsradikalen Einstellung.

Dem 26-Jährigen aus Tennessee wurde zur Last gelegt, dass er auf Twitter einigen extrem rechtslastigen Kanälen - wie zum Beispiel die ultrakonservative Alt-Right-Bewegung - folgt und unter anderem vor sechs Jahren einen schwulenfeindlichen Kommentar tweetete.

Nach ersten Vorwürfen löschte er als Reaktion darauf mehr als 2.000 Einträge von seiner Twitter-Seite.

"Finde einige Inhalte interessant"

Trotzdem wurde der strenggläubige Christ Sandgren, der auf keine öffentliche Schule ging und per Home-Schooling unterrichtet wurde, in Folge noch nach dem überraschenden Achtelfinal-Sieg über Dominic Thiem teilweise hart für seine Kontakte zu extremen Verbindungen kritisiert.

Manche Boulevard-Medien und User auf sozialen Medien stellten sogar Nazi-Vowürfe in den Raum.

Auf die Frage, ob er mit der "Alt-Right"-Bewegung sympathisiere, meinte Sandgren, dass er das nicht tue.

"Ich finde einige der Inhalte interessant. Als guter Christ unterstütze ich aber solche Dinge nicht. Ich unterstütze Christus und folge ihm", antwortete der im berüchtigten Bible Belt aufgewachsene Sohn einer Südafrikanerin und eines US-Amerikaners.

Sandgren kritisiert Schubladisierung

Bei der Pressekonferenz nach dem Chung-Match las er den anwesenden Journalisten von seinem Handy nun folgende Zeilen vor:

"Ihr versucht, die Menschen in diese kleinen Schubladen zu stecken, damit ihr die Welt nach euren vorgefertigten Ideen einordnen könnt. Ihr versucht, jede Individualität zu untergraben und zu dämonisieren. Mein Schicksal wurde besiegelt, weil ich einige Likes auf Twitter gemacht und einige Leute als Follower verfolgt habe."

"Ihr werft lieber die Propaganda-Maschine an"

"Um eine knackige Geschichte schreiben und eine Sensations-Berichterstattung machen zu können, habt ihr mich zu jenem Menschen gemacht, als den ihr mich gerne sehen würdet. Ihr werft lieber die Propaganda-Maschine an, als aus verschiedenen Blickwinkeln zu recherchieren und dadurch neue Perspektiven zu erlangen und selbst zu wachsen. Ihr entmenschlicht mit Stift und Papier und hetzt Nachbar auf Nachbar. "

"Es ist mein fester Glaube, dass das höchste Gut die Tugend jedes Einzelnen ist, unabhängig von Geschlecht, Rasse, Religion oder sexueller Orientierung. Mein Job ist es, meine Reise fortzusetzen und das beste "Ich" werden kann, dass für mich möglich ist."

Danach beantwortete Sandgren nur mehr sportliche Fragen.

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