Erstmals seit dem Jahr 2009 standen bei den Australian Open 2018 vier ÖTV-Herren im Hauptbewerb.
Nichtsdestotrotz liegt es in der Nacht auf Dienstag erneut in den Händen von Dominic Thiem die rot-weiß-roten Fahnen auch in der zweiten Runde vertreten zu können.
Nach den Erstrunden-Niederlagen von Andreas Haider-Maurer, Dennis Novak und Gerald Melzer am Montag kämpft der Weltranglisten-Fünfte gegen den Argentinier Guido Pella auf Court 2 in der vierten Partie nach 1 Uhr MEZ (11 Uhr Ortszeit) um den Einzug unter die letzten 64 Spieler (im LIVE-Ticker).
„Aufgabe ist alles andere als leicht“
Die Aufgabe ist alles andere als leicht. Die beiden bisherigen Duelle mit dem Gaucho gingen verloren. „Es ist natürlich eine recht unangenehme Auslosung, aber ich hätte einige sehr unangenehme Gegner ziehen können“, versucht der 24-Jährige die positiven Seiten an der Auslosung zu sehen.
Wenig Freude hatte Thiem allerdings auch mit der Entscheidung der Veranstalter, seine Partie nicht wie erhofft auf einem der drei großen Plätze spielen zu dürfen.
„Die Außenplätze sind höllisch schnell“, weiß der Niederösterreicher, der bekanntermaßen keine große Liebe zu schnellen Hartplätzen hegt.
Keine Liebe zu schnellen Belägen
Auch eine seiner beiden Niederlagen gegen Pella kassierte er unter solchen Bedingungen: Im Herbst des vergangenen Jahres verlor er im chinesischen Chengdu glatt in zwei Sätzen gegen den Südamerikaner.
„Die Margaret Court- und Hisense-Arena sind auf jeden Fall langsamer. Ich habe gehört, dass die Laver-Arena auch langsamer ist“, hätte Thiem lieber auf der großen Bühne gespielt. Ganz nachvollziehen kann er die in Melbourne unterschiedlichen Bedingungen nicht.
„Es wäre besser, wenn alle Plätze gleich wären. Es ist unfassbar, es ist wie wenn es zwei verschiedene Turniere wären“, ärgert sich der ÖTV-Daviscupper, der auf Court 2 aufgrund einer fehlenden Überdachung natürlich auch eventuelle Regenpausen einkalkulieren muss.
Thiem kann bei Majors einen drauflegen
Nichtsdestotrotz bleibt Thiem, der vor einer Woche mit einer Virus-Erkrankung zu kämpfen hatte, nichts anderes übrig, als mit den vorherrschenden Umständen zurechtzukommen.
"Jetzt ist einmal die erste Runde wichtig. Ich habe natürlich zweimal gegen ihn verloren, aber ein Grand Slam ist etwas ganz anderes", stellt Thiem klar. Auf der großen Tennis-Bühne konnte sich der Schützling von Günter Bresnik bislang immer steigern.
In den letzten vier Grand-Slam-Turnieren schaffte es der Lichtenwörther immer zumindest bis ins Achtelfinale. Zudem fühlt sich Thiem spielerisch mittlerweile deutlich wohler, als es noch zu Saisonende der Fall war.
"Spielen tue ich eigentlich gut, viel besser als am Ende des letzten Jahres. Körperlich bin ich auch gut drauf und von dem her sollte das schon passen.“
Bresnik: "Dominik muss sein Spiel spielen"
Taktische Überlegungen wollte Bresnik im Vorfeld der Partie gegenüber LAOLA1 nicht verraten. „Wenn es bei einem Spieler besondere Schwächen gibt, werde ich dies nicht öffentlich bekanntgeben“, erklärte der Betreuer, der vielmehr auf die Stärken von Pella verwies.
„Er ist Linkshänder, spielt extrem solide von der Grundlinie, bewegt sich ausgezeichnet und hat ein intelligentes Spiel“, so Bresnik, der aber auch festhält: „Dominic ist ein Spieler, der einfach nur sein Spiel spielen muss und dann gegen fast jeden Spieler auf der Welt im Vorteil ist. Das ist auch gegen Pella der Fall.“