Österreichs Tennis-Ass Dominic Thiem übersteht mit einer starken kämpferischen Leistung auch die dritte Runde der mit 44,01 Mio. Euro dotierten Australian Open.
Der Weltranglisten-Fünfte besiegt am Samstag in Melbourne den US-Amerikaner Taylor Fritz nach 2:50 Stunden mit 6:2, 6:4, 6:7(5), 6:4. Thiem steht damit bei seinem 25. Grand-Slam-Turnier zum zwölften Mal in einem Major-Achtelfinale.
In Melbourne ist es nach 2017 und 2018 sein drittes Achtelfinale. Will er in "down under" erstmals auch das Viertelfinale erreichen, dann muss Thiem am Montag den als Nummer 10 gesetzten Franzosen Gael Monfils ausschalten.
Dieser fertigte in der Nacht auf Samstag den 31-jährigen Qualifikanten Ernests Gulbis aus Lettland mit 7:6(2), 6:4, 6:3 ab. Gegen Monfils weist Thiem im Head-to-Head eine 5:0-Bilanz auf.
Thiem ist nach Vier-Satz-Sieg "wirklich glücklich"
"Ich bin wirklich glücklich darüber", meint Thiem noch auf dem Court über das neuerliche Erreichen der zweiten Turnierwoche bei einem Major.
Gegenüber "ServusTV" erklärt Thiem, dass es wieder ein "toughes Match gegen Fritz wie auch zweimal bei den US Open und auch beim Laver Cup" war. Die 2:0-Satzführung habe vom Ergebnis her aber "ein bisserl getäuscht".
"Der erste Satz war komplett verdient von mir, aber im zweiten Satz habe ich dann sechs Breakbälle abgewehrt und ich bin ihm dauernd von der Schippe gesprungen. Es war ein bisserl klarer als es sein hätte sollen."
Thiem mag Monfils - "Er ist ein Typ und ich liebe seine Art zu spielen"
Nächster Gegner ist nun Monfils, ein Spieler und auch Typ, den Thiem mag.
"Wir haben keine Geheimnisse voreinander. Er ist ein unglaublicher Entertainer, ich spiele sehr gern gegen ihn, einfach weil er ein super Kerl und super Spieler ist", outet sich Thiem ein bisschen als "Fan" des Franzosen. "Sein Spiel liegt mir grundsätzlich, aber es ist so wie bei jedem Grand Slam so wie in Paris letztes Jahr. Ich muss mich von Match zu Match steigern, und ich hoffe, dass ich das auch schaffe."
Sowohl von der Einstellung als auch vom Kampf her stuft Thiem das Match gegen Fritz als "echt gute Leistung" ein und "spielerisch war es eine Steigerung zu den ersten zwei Runden."
Thiem startet stark in das vierte Duell mit dem US-Amerikaner. Mit Breaks zum 3:2 und 5:2 besiegelt er den ersten Satz schnell in nur 35 Minuten. Im zweiten Durchgang hat Thiem mit seinem Aufschlag mehr Probleme, doch er ist es, der seinem Gegner zum 2:1 das Service abnimmt. Im vierten und sechsten Game besitzt Fritz allerdings je drei Chancen zum Rebreak, die Thiem allesamt abwehren kann.
Nach 83 Minuten gelingt Thiem mit dem vierten Satzball die 2:0-Führung zum 6:4.
Keine einzige Breakchance im 3. Satz
Der dritte Durchgang verläuft sehr ausgeglichen und diesmal geht es ohne einzige Breakchance auf beiden Seiten ins Tiebreak. Fritz geht rasch mit 4:1 in Führung und hat bei 6:2 gleich vier Satzbälle. Drei davon kann Thiem noch abwehren, den vierten verwertet der 22-jährige Weltranglisten-34. dann aber. "Im Tiebreak hat er nur erste (Aufschläge) gehabt, von daher kann ich mir nichts vorwerfen", erinnert sich Thiem später.
Zum 4:2 nutzt Thiem dann zwar seine erste Breakchance im vierten Satz. Doch es ist noch nicht die erhoffte Vorentscheidung. Thiem muss nämlich unmittelbar danach selbst erstmals seinen Aufschlag zum 4:3 abgeben. "Das sollte auf keinen Fall passieren", ärgert sich Thiem nach dem Match.
Beim Stand von 5:4 gelingt Thiem laut eigenen Aussagen dann aber sein bestes Game. Er nimmt Fritz das Service zum 6:4 und damit zum dritten Sieg über den US-Amerikaner ab.
Warum war Muster nicht in der Thiem-Box?
Nicht in der Betreuerbox von Thiem sitzt übrigens Thomas Muster (dafür nimmt dort aber Jürgen Melzer Platz), der auch am Tag davor beim Training des Weltranglisten-Fünften nicht dabei war.
Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel schafft Thiem dann Klarheit: Er gibt die Trennung von Muster bekannt. Alle Infos>>>