Seit 2011 vier Titel, ein Finale 2016 und auch 2018 im Endspiel: Die tschechischen Damen dominieren in der 2. Dekade des Jahrtausends den Fed Cup, den Nationen-Bewerb der Damen.
Allerdings ist die Weltranglisten-Siebente Petra Kvitova (Nr. 1 der Gastgeber) angeschlagen. Ihr Einsatz am Samstag (14 Uhr) und Sonntag (12 Uhr) in der Prager O2-Arena gegen Rekord-Sieger und Titelverteidiger USA ist fraglich.
Schon zuvor hatte mit Karolina Pliskova die Nummer 8 der Welt für das Finale absagen müssen.
Tschechien ist wohl dennoch im Vorteil. Auch weil US-Kapitänin Kathy Rinaldi-Stunkel gleich auf vier ihrer fünf bestplatzierten Damen verzichten muss: Sloane Stephens (WTA-6.), Serena Williams (16.), Madison Keys (17.) und Venus Williams (40.) sind nicht mit von der Partie.
So führt Danielle Collins als Nummer 36 der Welt vor Sofia Kenin (48.), Alison Riske (63.) und Doppel-Spezialistin Nicole Melichar (Doppel-15.) die Gäste an.
Fed-Cup-Debüt für Collins, Kenin und Melichar
Nur Riske war auch im Vorjahr mit von der Partie. Collins, Kenin und Melichar feiern allesamt ihr Fed-Cup-Debüt.
Petr Pala, Kapitän der Tschechinnen, hat neben der fraglichen Kvitova, Barbora Strycova (WTA-33.) das weltbeste Damen-Doppel Barbora Krejcikova and Katerina Siniakova (die im Einzel-Ranking auch 31. ist) zur Verfügung. "Wir haben ein sehr starkes Team und wir sind sehr erfahren", erklärte Pala.
Siniakova könnte Kvitova ersetzen
Sollte Kvitova (Bild) doch ausfallen, dann würden Siniakova und Strycova die Einzel gegen die USA bestreiten. Für Strycova wird es ihr 20. Fed-Cup-Länderkampf. "Ich habe schon Gänsehaut. Ich habe immer gerne Fed Cup gespielt."
Für die US-Amerikanerinnen spricht ihr 10:2-Rekord im Head-to-Head mit Tschechien bzw. der Tschechoslowakei. Die vergangenen acht Länderkämpfe gingen an die USA, der bisher letzte Sieg datiert aus Zeiten des Eisernen Vorhangs vor 33 Jahren.
Für Rekordsieger USA steht im insgesamt 30. Finale der 19. Titel auf dem Spiel, für Tschechien der insgesamt elfte bzw. sechste seit der Teilung der Tschechoslowakei 1993.
Ein Finale zuhause ist das Größte
"Jedes Fed-Cup-Finale ist großartig, aber besonders, wenn du zuhause spielen kannst", meinte Pala erfreut. Er hoffte nach dem Halbfinale auf eine ausverkaufte Halle. Dieser Wunsch wurde ihm schon erfüllt: Die O2-Arena wird an beiden Tagen mit je 10.700 Fans gesteckt voll sein.
Sollte Kvitova doch spielen können (bei der Auslosung am Freitag wird man mehr wissen, Anm.), könnte sie den sechsten Titel ihrer Karriere holen. Nur Chris Evert (8) und Billie Jean King (7/beide USA) haben den seit 1963 ausgetragenen Bewerb öfter gewonnen.
Fed-Cup-Finale:
Tschechien - USA (Prag, O2-Arena, Hartplatz, 10.700 Fans)
Programm:
Samstag (14 Uhr): zwei Einzel, Sonntag (12 Uhr): zwei Einzel, ein Doppel.