Das Playoff-Duell von Österreichs Tennis-Team im Billie Jean King Cup der Frauen mit Mexiko steht nach dem ersten Tag 1:1.
Zunächst unterlag die Vorarlbergerin Tamira Paszek am Samstag in Schwechat Fernanda Contreras 2:6,5:7, ehe die Wienerin Sinja Kraus als Nummer eins ihrer Equipe die routinierte Giuliana Olmos 7:5,6:2 bezwingt.
Die Entscheidung über den Aufstieg in die Weltgruppen-Qualifikationsrunde 2024 fällt am Sonntag (ab 13:00 Uhr LIVE auf ORF Sport Plus).
Kraus startet mit einem sofortigen Break aus ihrer Sicht perfekt und steuert auf einen sicheren Satzgewinn hin, beim Ausservieren streut sie aber drei Doppel- und einen leichten Fehler ein.
"Sie hat sich da noch einmal ein paar Zentimeter weiter vorgestellt bei meinem Aufschlag", meint Kraus zurückblickend. "Auf einmal habe ich noch mehr Druck verspürt."
Zweiter Satz geht schnell in eine Richtung
Bei 5:5 schlug die Lokalmatadorin jedoch postwendend zurück und serviert mit Verspätung aus.
Österreichs Nummer eins spricht von einem schwierigen Match, da Olmos unvorhergesehen gespielt, gut returniert und aufgeschlagen habe. "Wenn ich den zweiten (Aufschlag, Anm.) nur reingebracht habe, hat sie sofort versucht, das Spiel zu übernehmen. Da musste ich mich erst reinfinden."
Im zweiten Durchgang ist das geschafft. Olmos wehrt sich in den ersten Games noch erfolgreich, ging 2:1 in Front. Danach machte die Weltklasse-Doppelspielerin aber kein Game mehr, Kraus beherrscht das Geschehen klar.
Paszek zu Beginn nervös
Paszek wiederum sprach am Freitag von hartplatz-ähnlichen, ihr zugute kommenden Bedingungen, auch wenn Sand nicht ihr Lieblingsbelag ist.
Zumindest zu Beginn der Partie kommt sie aber nicht an ihre Vorstellung von vor einem Jahr heran, als sie ebenfalls im Multiversum in der gleichen Phase dieses Teambewerbs die lettische Topspielerin Jelena Ostapenko an den Rand einer Niederlage brachte.
"Als Erste am ersten Tag zu beginnen - mit dem Walk on Court ist extrem viel passiert", begründet Paszek ihren schwächeren Beginn. "Ich bin einfach extrem nervös ins Match gestartet, insofern dass ich ja keinen Fehler machen wollte und das Mindset nicht gepasst hat."
Keine Power dahinter
So war zu Beginn der Partie vor den Augen von früheren ÖTV-Spielerinnen wie Barbara Schett, Sybille Bammer oder Barbara Schwartz das Niveau bescheiden.
Contreras aber nutzte die sich gebotenen Chancen besser. So zog die 26-Jährige mit einem Doppelbreak auf 4:1 davon. Paszek verwertete dann zwar mit nun druckvollerem Spiel ihre gesamt sechste Breakchance zum 2:4, gab ihren Aufschlag postwendend aber erneut ab. Contreras servierte den Satz per Ass aus.
"Ich war zu passiv, es war keine Power dahinter", resümierte Paszek später ihren ersten Satz. "Es waren viele enge Games, oft beide 30, Einstand. Es ging halt dann immer in die andere Richtung."
Phasen mit gutem Tennis
Durchgang zwei gestaltete Paszek offener, obwohl es mit einem 0:2 aus ihrer Sicht losging. Doch dann brachte sie erstmals ein Aufschlaggame ohne Breakchance gegen sich durch, glich aus, und ließ sich auch durch ein zu Null abgegebenes Aufschlagspiel zum 2:3 nicht demotivieren.
Dem erneuten Rebreak ließ die 32-Jährige ihre erste Führung folgen. Nach dem achten Break ging es bis zum 5:5 mit dem Service. Paszek gab dann aber ein Kampf-Game ab, Contreras verwertete ihren dritten Matchball.
Es steht die Niederlage, aus Satz zwei schöpft Paszek aber Motivation für ihr Sonntag-Match gegen Olmos. "Ich habe mich da gut reingefightet. Da habe ich mehr versucht, mein Spiel zu spielen, mehr den Rückhand longline einzusetzen."
Beim entscheidenden Break gegen sich zum 4:5 sah die Lokalmatadorin Contreras als die Aktivere. "Es waren einfach einige Ups and Downs, die hätten nicht passieren dürfen. Aber es waren Phasen, in denen ich oft gutes Tennis gezeigt habe. Das hoffe ich, morgen mitzunehmen."
Grahber als Zuseherin dabei
Auf den mit rund 500 Zuschauern besetzten Tribünen fand sich auch Sport-Prominenz wie Irene Fuhrmann, die Teamchefin des österreichischen Fußball-Nationalteams.
ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer lässt sich den Auftritt der heimischen Truppe vor den Toren Wiens ebenso nicht entgehen wie Julia Grabher. Österreichs Nummer eins ist derzeit wegen einer Handgelenksverletzung außer Gefecht, fungierte von der ÖTV-Bank aus aber als Daumendrückerin.
Am zweiten Tag geht es mit den Duellen Kraus gegen Contreras und Paszek gegen Olmos weiter. Das Doppel bestreitet Kraus mit Melanie Klaffner gegen Contreras/Olmos.