Österreichs Tennis-Herren erhalten am Freitag und Samstag ihre zweite Chance für die Qualifikation für ein Davis-Cup-Finalturnier, wieder daheim gegen ein südamerikanisches Team.
Hatte es Anfang Februar 2019 in Salzburg mit einem 2:3 auf Sand gegen Chile nicht geklappt, soll die Chance diesmal auf Hartplatz in Graz-Premstätten gegen Uruguay erneut ohne Dominic Thiem genutzt werden.
Während sich der neue Weltranglistendritte in Übersee auf seine Titelverteidigung beim Masters-1000-Event in Indian Wells vorbereitet, verfügt ÖTV-Kapitän Stefan Koubek auch ohne den 26-jährigen Thiem über eine durchaus kompakte Truppe.
Dennis Novak ist gerade dabei, stärker auf der ATP-Tour Fuß zu fassen und steht aktuell in der Weltrangliste ebenso auf einem Karrierehoch wie der zuletzt aufgekommene Jurij Rodionov.
Rodionov oder Ofner neben Novak?
Koubek wollte am Mittwochabend intern kommunizieren, wem er für die Einzel neben Novak in die für Donnerstag (11.00 Uhr) angesetzte Auslosung schickt. Neben Rodionov kam dafür der im Ranking nur noch knapp davor liegende Lokalmatador Sebastian Ofner infrage. Der Steirer trainiert seit Montag mit der Equipe, der zuletzt in Columbus noch im Halbfinale engagierte Rodionov seit Dienstag.
Dessen neuen Coach Javier Frana wolle Koubek noch kontaktieren, um sich Inputs zu holen. "Es geht darum, worauf man bei Jurij achten soll", sagte Koubek der APA.
Zwar kennt der Kärntner Österreichs Nummer vier gut, doch Rodionov hat im Februar mit 15 Siegen in 17 Matches bzw. zwei Challenger-Titeln einen Leistungssprung hinter sich. "Jurij hat extrem viel Selbstvertrauen", ist sich Koubek sicher.
Koubek bliebt Weltgruppensieg als Spieler verwehrt
Ihm würde es viel geben, sollte der Aufstieg aus der Qualifikationsrunde in das Finalturnier vom 23. bis 29. November in Madrid gelingen - nicht nur wegen der Qualifikation an sich, sondern auch weil es ein Weltgruppensieg wäre. "Ein Weltgruppen-Sieg war schon immer mein Ziel", sagte der 43-Jährige. "Als Spieler ist es mir nicht gelungen. Als Captain bin ich guter Dinge, dass es sich diesmal ausgehen wird."
Der jüngste Weltgruppen-Erfolg ist noch weit vor der Davis-Cup-Reform im Februar 2012 mit einem 3:2 in der Wiener Neustädter Arena Nova gegen Russland gelungen. Uruguays Kapitän Enrique Perez-Cassarino ist zuversichtlich, mit Pablo Cuevas und Co. die ÖTV-Wartezeit verlängern zu können. "Im Davis Cup sind Überraschungen häufig", meinte der 52-Jährige. "Ich hoffe, dass an diesem Wochenende eine passiert."
Das bisher einzige Duell mit Uruguay hat Österreich 1994 in Montevideo mit Thomas Muster, Gilbert Schaller und Horst Skoff 3:2 gewonnen. Diesmal wird in der 5.000 Zuschauer fassenden Steiermarkhalle am Schwarzlsee am Freitag ab 15.00 Uhr (zwei Einzel) sowie am Samstag (Doppel, zwei Einzel) ab 13.00 Uhr (jeweils live ServusTV) gespielt. Bei den Österreichern sind Jürgen Melzer und Oliver Marach für das Doppel gesetzt.
Die Voraussetzungen für einen Erfolg sind für Koubek auch punkto Court gegeben: "Ein zügiger, nicht zu schneller Hardcourt, auf dem die Bälle nicht allzu hoch abspringen. Genau so, wie wir uns das vorgestellt haben." Gleichzeitig warnte er aber vor der Konkurrenz: "Wir müssen den Gegner ernst nehmen und konzentriert bleiben. Cuevas ist ein sehr guter Spieler, aber alleine kann er auch nur zwei Punkte machen."