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Bresnik nach Reform: "Der Davis Cup ist tot"

Günter Bresnik übt Kritik an Reform des Davis Cups. Ex-ÖTV-Kapitän versteht den Verband nicht:

Bresnik nach Reform: Foto: © GEPA

Günter Bresnik stimmt in den Chor der Kritiker an der Reform des Davis Cups ein.

"Für mich ist das der Tod des Davis Cups", meint er Trainer von Dominic Thiem in seiner gewohnt direkten Art. "Den Bewerb gibt es nicht mehr. Wenn ich mir jahrelang die ganzen Experten anhöre, auch von den Verbänden, dass der Davis Cup etwas Besonderes ist, weil er davon lebt, dass es Heim- und Auswärtsspiele und diese besondere Atmosphäre gibt: die gibt es nicht mehr."

"Kein Schwein interessiert das"

Der 57-Jährige bringt ein Beispiel: "Dann spielt auf neutralem Boden der Herr Mayer gegen den Herrn Huber. Wen interessiert, wenn Seppi gegen Dennis Novak in Moskau spielt? Kein Schwein interessiert das, da wird keine Atmosphäre sein."

Und der Termin in der Woche nach dem "Masters" in London ist für ihn "absurd": Da spielt doch kein Top-Ten-Spieler, der beim Masters dabei war."

Spieler waren gegen Reform

Zudem bekräftigte Bresnik, dass sich der Players Council der ATP mit 9:0 einstimmig gegen diese Neuerungen ausgesprochen hat.

"Wenn dann die Verbände trotzdem dafür stimmen, kann man ihnen nicht mehr helfen. Ich bin auch enttäuscht, dass sich der österreichische Verband der Stimme enthält. Das verstehe ich gar nicht. Ich und nicht nur ich, habe ihnen oft genug gesagt, was davon zu halten ist. Die, die wissen was Davis Cup ist, brauchen da ja keine Sekunde nachzudenken."

Dass der große Geldfluss die Entscheidung maßgeblich beeinflusst hat, ist auch Bresnik klar. "Der Verband braucht Geld, aber da können sie sich auch anderweitig darum kümmern, aber das ist das Einfachste: ich brauche keine Veranstaltung machen und kriege mein Geld."

"Davis Cup ein herrlicher Bewerb"

Bresnik war selbst in zwei Perioden (1992-1993 und 1998-2004) österreichischer Davis-Cup-Kapitän und auch wenn er sich öfter auch einmal schützend vor Dominic Thiem stellt und ihm vom Einsatz beim Davis Cup abrät, so mag er diesen Mannschafts-Bewerb.

"Ich war neun Jahre lang Kapitän, es ist ein herrlicher Bewerb. Ich muss ihn nur richtig gestalten. Das heißt nicht, dass alles in Ordnung war, wie es vorher war."

"Ich mag es nicht, wenn sich jemand verkauft"

Nun hat der Davis Cup auch aus Sicht vieler anderer Spieler und Ex-Spieler seinen Wert verloren. Bresnik: "Erstens mag ich nicht, wenn sich jemand verkauft und zweitens mag ich nicht, wenn das Herz von einem Bewerb rausgerissen wird. Das Herz ist das Heim- und Auswärtsspiel. Jetzt gibt es keinen Belagsvorteil mehr, eine besondere Heimstärke wird es nicht mehr geben. Der Bewerb ist tot, der heißt noch so, aber ist tot."

Der Deal mit Großsponsor Kosmos, der sich zuvor auch um eine Einigung mit der ATP bemüht hatte, stört Thiem-Trainer und -Manager Bresnik. "Ich liebe Geld und will viel davon haben, aber ich finde es schrecklich, wenn Leute Geld so einsetzen, dass sie Dinge kaputt machen. Das gibt dem Sport nichts Gutes."



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