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Hewitt übt Kritik: "Wäre nicht mehr Davis Cup"

Australiens Davis-Cup-Kapitän hat mit den geplanten Änderungen keine Freude:

Hewitt übt Kritik: Foto: © getty

In Orlando wird am 16. August über die Zukunft des Davis Cups abgestimmt. Das Format soll komplett reformiert werden.

Die Pläne sorgen für viele Diskussionen. Australische Tennis-Legenden machen ihre Ablehnung öffentlich - allen voran Davis-Cup-Kapitän Lleyton Hewitt.

"Ich bin natürlich völlig gegen diese Änderungen im Davis Cup und ziemlich frustriert darüber, was da passiert", erklärt der 37-Jährige. "Den Bewerb, den sie für die Zukunft vorschlagen, kann man nicht mehr Davis Cup nennen."

"Wie kann ein Milliardär daherkommen, und sich einfach in eine der größten Sportveranstaltungen einkaufen? Da geht es nur ums Geld, nicht darum, sein Land zu repräsentieren."

"Ich bin sehr stark gegen diesen Vorschlag"

Hewitt und seine Mitstreiter sprechen sich für das Beibehalten des Heim- und Auswärtsmodus ebenso wie für die Fünf-Satz-Regelung aus.

"Zuhause oder sogar auswärts vor leidenschaftlichen Fans zu spielen, das ist ein Teil des Grundes, warum wir spielen möchten. Ich bin sehr stark gegen diesen Vorschlag und werde alles tun, um Tennis Australia zu helfen, dagegen anzukämpfen."

Pat Cash fügte etwa hinzu, dass er glaube, der "großartigste Tennis-Teambewerb" werde kaum überleben. "Die wirklich traurige Sache ist, dass die Jugend der meisten Nationen seine Helden kaum noch persönlich wird sehen können."

Die Reformpläne:

  • Ein jährliches Davis-Cup-Finale zu Saison-Ende, bei der ein Weltmeister gekürt wird. In diesem Finalturnier sind insgesamt 18 Teams startberechtigt: 12 qualifizieren sich in einer Heim- oder Auswärtspartie in einer Vorrunde im Februar mit 24 Nationen, zusätzlich haben die vier Halbfinalisten des Vorjahres einen Fixplatz und es gibt auch zwei Nationen-Wildcards. In sechs Round-Robin-Gruppen zu je drei Teams steigen die sechs Gruppengewinner sowie die zwei besten Gruppenzweiten ins Viertelfinale auf. Danach folgen noch Semifinali und Finale.

  • Beim Finale werden pro Länderkampf zwei Einzel und ein Doppel an einem Tag ausgetragen. Jene Duelle im Februar sollen weiterhin aus vier Einzeln und einem Doppel bestehen (über zwei Tage), allerdings in allen Fällen nur noch im "best-of-three"-System. Die im Finale 17. und 18. Nation steigt in die Zonen-Gruppe ab, die Plätze 5 bis 16, sind im darauffolgenden Februar spielberechtigt.

Abgestimmt wird darüber am 16. August in Orlando.

Barcelona-Star Pique und Rakuten-Chef als Investoren

Eine Zwei-Drittel-Mehrheit ist dafür nötig, viele Traditionalisten sperren sich gegen die verlockende Geldflut, die der 25-Jahre-Deal mit der von Fußball-Star Gerard Pique gegründeten Investment-Gruppe Kosmos anbietet.

Hinter Kosmos steckt übrigens auch Hiroshi Mikitani, der Vorsitzende des japanischen Internetunternehmens Rakuten, der seit 2017/18 Trikotsponsor des FC Barcelona ist. Barcelona-Star Pique und seine Frau, Pop-Weltstar Shakira, sollen enge Freunde von Mikitani sein und damals den Deal für Barca eingefädelt haben.

Trotz diesem Background, - Rakuten gehört zu den größten zehn Internet-Unternehmen der Welt -, gibt es abgesehen von sportlichen Einwänden auch Zweifel, ob man tatsächlich die jährliche Summe von gigantischen 120 Mio. Dollar für 25 Jahre (also gesamt 3 Milliarden Dollar) garantieren könne. Und wie ein eventuelles Ausstiegs-Szenario aussehen könnte.

Andererseits hat auch US-Milliardär Larry Ellison seine Unterstützung zugesagt. Ellison ist u.a. Besitzer der Indian Wells-Anlage in Kalifornien und hat schon seiner Hoffnung Ausdruck verliehen, das neue Davis-Cup-Finale 2021 veranstalten zu dürfen.

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