Etwas zwiespältig analysierte Dominic Thiem seinen Erstrunden-Auftritt bei den Erste Bank Open 2018.
"Ein paar Sachen waren echt gut, ein paar Sachen waren sehr schlecht", meinte der topgesetzte Niederösterreicher nach dem hart erkämpften 7:5, 7:6 (5)-Erfolg über den belgischen Qualifikanten Ruben Bemelmans.
"Vor allem der Return muss viel, viel besser werden. Ich habe einfach zu wenig Returns reinbekommen", so Thiem, der diesen Umstand aber durchaus auch auf den Linkshänder-Aufschlag seines Kontrahenten zurückführte. "Er hat gut serviert und mit Tempo abgemischt."
"Auf der anderen Seite hatte er es mit meinem Aufschlag auch nicht leicht. Wir haben beide relativ problemlos unsere Service-Games durchgebracht. Er hat mir nur im ersten Satz das eine Game geschenkt", spielte Thiem auf das entscheidende Break zum 7:5 an.
"War eine Erleichterung"
Kurz zuvor konnte er bei 5:4 vier Satzbälle nicht nützen. "Da hätte ich das Break machen müssen. Das muss definitiv besser werden."
Auch mit seiner Performance im zweiten Durchgang war Thiem nicht vollends zufrieden. "Das Tiebreak war sehr, sehr eng – es hätte leicht in einen dritten Satz gehen können. Wobei die Chance zu gewinnen, natürlich auch in diesem dritten Satz relativ hoch gewesen wäre. Für mich ist es aber natürlich besser in zwei Sätzen zu gewinnen, deshalb war es schon eine Erleichterung für mich, als es vorbei war."
Dementsprechend sah dann auch die pragmatische Bilanz aus: "Heute war es keine super Partie, aber auch keine schlechte Partie gegen einen Gegner, der stark gespielt hat. Es war aber eine Partie, die ich gewinnen sollte und das hab ich auch gemacht."
Return wird gegen Querrey wichtig werden
Am Donnerstag kämpft Thiem nun gegen den US-Amerikaner Sam Querrey um den zweiten Wien-Viertelfinal-Einzug seiner Karriere. Bislang schaffte er es nur im Jahr 2013 unter die letzten acht.
Dem Return wird vor allem gegen Querrey eine entscheidende Rolle zukommen. "Querrey lebt von seinem Aufschlag, denn der ist richtig, richtig gut. Bei den Return-Spielen riskiert er sehr viel und das kann ihm natürlich immer mal aufgehen."
Thiem weiß wovon er spricht: Es ist bereits das vierte Duell mit dem Aufschlag-Kanonier aus Kalifornien. Mit 2:1 liegt der Schützling von Günter Bresnik im Head-to-Head knapp voran.
"Prickeln" in der Stadthalle
Zur Vorbereitung wird sich Thiem am Mittwoch einen starken Aufschläger als Sparring-Partner suchen, um sich gezielt den Schwächen beim Return anzunehmen. Ansonsten gilt es einfach nur, "im Schlagrhythmus zu bleiben."
Die Vorfreude auf seinen nächsten Einsatz in der Stadthalle ist jedenfalls groß. Die volle Halle erinnert Thiem immer wieder an seinen ersten Auftritt vor ausverkauftem Haus: "Wenn man sieht, wie viele Leute in der Halle sind – ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich diese Atmosphäre zum ersten Mal 2013 gegen Tsonga erleben durfte und meine Knie zu schlottern begannen. Das Gefühl trage ich bis heute mit. Wenn ich die volle Halle heute sehe, kommt immer noch ein Prickeln und eine extreme Vorfreude auf."