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Straka zu Thiem-Entwicklung: "Mich schmerzt das extrem"

Der Ex-Manager des 30-Jährigen glaubt, dass ein "Supercoach" neue Impulse bringen kann. Anfang 2020 scheiterte allerdings eine Zusammenarbeit mit Thomas Muster.

Straka zu Thiem-Entwicklung: Foto: © getty

Das Wort "Supercoach" ist in der Tennis-Szene wieder in aller Munde: Boris Becker, der am Dienstag zu einer Kurzvisite zum Wiener Stadthallenturnier einfliegt, hat sein Engagement für den Dänen Holger Rune bekannt gegeben.

Die deutsche Legende hatte auch schon einige Jahre erfolgreich mit Novak Djokovic zusammengearbeitet. Herwig Straka, Ex-Manager von Dominic Thiem und Turnierboss in Wien, hält ganz allgemein "Supercoaches" für eine Bereicherung. Wenn es gewollt wird.

Holger Rune als bestes Beispiel

Auch für Dominic Thiem, der vor einem Jahr in Wien in etwa auf der gleichen Weltranglisten-Position war wie im aktuellen Live-Ranking (97.), wäre zusätzliche Hilfe von außen ein möglicher Ansatz.

"Ganz allgemein. Ich glaube, dass für jeden Spieler ein Supercoach gut ist und für ihn sicher auch. Gerade in so einer Situation", glaubt Straka auf Nachfrage der APA.

"Rune ist das beste Beispiel, er hat sechs Monate wenig gewonnen. Das sind genau die Situationen, wo du einen Supercoach brauchst und insofern glaube ich, dass auch für Dominic ein Supercoach gut wäre."

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Sogar Roger Federer profitierte von Supercoach

So ein Projekt ist Anfang 2020 für Thiem allerdings gescheitert, als er nach wenigen Wochen die Zusammenarbeit mit Thomas Muster wieder beendet hat - und kurz darauf ins Melbourne-Endspiel stürmte.

"Muster hat nicht funktioniert, aber das muss man akzeptieren", erinnert sich Straka, der dies damals mitinitiiert hatte. "Ich habe mit Boris (Becker, Anm.) telefoniert. Ich habe gesagt, ich wünsche dir viel Glück, aber ich hoffe, dass der Rune dich auch akzeptiert, weil das habe ich beim Dominic gesehen. Wenn du das nicht annimmst, dann bringt es ja nichts."

Allerdings gibt es für Straka mehr positive Beispiele solcher Partnerschaften zwischen aktuellen und früheren Stars. "Ich weiß es von Roger Federer. Ich habe x-mal mit ihm über Stefan Edberg gesprochen, das war eigentlich der erste Supercoach."

Federer habe ihm erzählt, dass er sehr viel aus dieser Zusammenarbeit mitgenommen habe. "Edberg hat Roger gesagt, dass er den Ball einen Meter früher nehmen soll", erzählt Straka. Federer habe das zu Beginn noch für unmöglich gehalten.

Thiem für Straka noch immer ein Ausnahmetalent

"Das musst du aber als Spieler annehmen. Wenn Dominic der Meinung ist, ein Supercoach ist jetzt wichtig, dann kann das schon funktionieren." Am Geld sollte es da wohl kaum scheitern, das sieht auch Straka so.

"Das Geld, das in den letzten zwei, drei Jahren nicht verdient wurde durch fehlende Einnahmen, da brauch ich mir keine Gedanken machen. So einfach haben es wenige im Leben, mit ein bisserl Investition wieder zurückzukommen", glaubt Straka.

Wie der Turnierboss der Erste Bank Open die Performance von Thiem sieht? "Das Problem ist, dass es keinen Hauptgrund gibt. Es gibt viele Gründe. Ich bin fest davon überzeugt, wenn der Motor wieder ins Laufen kommt, dass er wieder gewinnen kann."

Eine großartige Veränderung des Spielstils von Thiem sehe er, auch nach der Übernahme durch Coach Benjamin Ebrahimzadeh, nicht. "Das ist definitiv, was es bräuchte."

Straka lässt Thiems schon jahrelangen Kampf um die Rückkehr an die Spitze keinesfalls kalt. "Mich schmerzt das extrem, er tut mir leid, es ist sehr, sehr schade. Es ist viel passiert. Wer dran schuld ist oder warum auch immer, lassen wir außen vor. Er ist eine tolle Person. Er war ein Ausnahmetalent und ist es noch immer."

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