Mit „sehr hohen Erwartungen“ wird Dominic Thiem am Dienstagabend gegen den belgischen Qualifikanten Ruben Bemelmans (nicht vor 17 Uhr im LIVE-Ticker) in die Erste Bank Open starten.
„Die Voraussetzungen sind für mich persönlich völlig anders als in den letzten beiden Jahren“, erklärt der Weltranglisten-Siebente, der sich dabei vor allem auf seinen US-Open-Auftritt bezieht, wo er im Viertelfinale gegen Superstar Rafael Nadal erst hauchdünnn im fünften Satz verlor.
„Danach habe ich die gute Form sehr gut zum Davis Cup und nach St. Petersburg mitnehmen können“, so Thiem, der in der russischen Metropole den ersten Hallen-Titel seiner Karriere feiern durfte.
Der zweite Streich soll nun beim Heim-Turnier in der Stadthalle erfolgen. „Der Platz ist ziemlich ähnlich wie in St. Petersburg“, freut sich Thiem, der schon seit Donnerstag auf dem Center Court trainiert, über ähnliche Bedingungen.
Neue Bälle „sind super zu spielen“
Während in St. Petersburg mit Head-Bällen gespielt wird, setzt man in Wien seit heuer auf den neuen Dunlop-Ball. „Der Ball ist zu Beginn recht schnell, geht aber auch sehr schnell auf und dann ist er wirklich super zu spielen. Ich habe ein richtig gutes Gefühl mit diesem Ball“, ist Thiem ob des neuen Spielgeräts guter Dinge.
Da der Lichtenwörther kein großer Fan von besonders schnellen Bedingungen ist, sollte sich das durchaus als Vorteil erweisen.
Das sieht auch Doppel-Spezialist Oliver Marach, der am Dienstag mit seinem Standard-Partner Mate Pavic ebenfalls ein Auftaktmatch gegen Lucas Miedler und Dennis Novak bestreitet, so: „Der Dunlop-Ball ist sicher deutlich langsamer als der Head-Ball. Die Matches werden heuer dadurch auch länger dauern.“
Kampf um Tour-Finale
Für Thiem geht es in Wien neben dem Prestige-Erfolg vor heimischem Publikum auch noch um die Qualifikation für das ATP World Tour Finale.
Aufgrund der Knie-Verletzung von Juan Martin Del Potro liegt der Lichtenwörther da mittlerweile auf dem bereinigten siebenten Platz und ist damit relativ gut abgesichert.
„Es kann aber immer noch alles passieren“, will sich Thiem natürlich nicht auf Rechenspiele einlassen und sein Punktekonto noch so gut wie möglich aufstocken.
In Wien braucht er dazu allerdings mindestens einen Halbfinal-Einzug. Dieser wäre doppelt wertvoll, da er im Viertelfinale dem Papier nach mit Kei Nishikori auf einen direkten Konkurrenten treffen könnte.
Wien-Titel wäre „ultimative Krönung“
Doch selbst ohne „Race to London“ wäre Thiem voll motiviert. Bei jedem Gang in die Stadthalle kommen viele Erinnerungen auf.
„Hier ist es immer etwas Besonderes für mich. Schon seit ich gehen oder denken kann, bin ich in Wien dabei und freue mich auf die Stadthallen-Woche. Ich war schon als kleines Kind da, das noch gar nichts vom Tennis verstanden hat und habe es auch als interessierter Zuschauer verfolgt.“
Sollte Thiem als erster Österreicher seit Jürgen Melzer im Jahr 2010 den Titel holen, wäre es für ihn „die ultimative Krönung einer echten Traumbeziehung.“