Marco Cecchinato bleibt die große Sensation bei den French Open! Am Dienstag wirft der 25-jährige Italiener auch Superstar Novak Djokovic aus dem Bewerb.
Mit 6:3, 7:6 (4), 1:6, 7:6 (11) zwingt er den zwölffachen Grand-Slam-Sieger nach einem aufopfernden Kampf in die Knie.
Im Kampf um einen Platz im Endspiel bekommt es Cecchinato, der im ATP-Ranking nur auf Position 72 liegt und zuvor kein einziges Hauptbewerbsmatch bei einem Major gewinnen konnte, nun mit Österreichs Tennis-Ass Dominic Thiem zu tun.
Thiem ist dem Sizilianer, der in Paris überhaupt erst sein erstes Major-Match gewonnen hatte, schon zweimal auf unterem Level gegenübergestanden. 2013 in einem Future-Finale in Italien setzte sich der Lokalmatador 6:3,6:4 durch, 2014 in der Qualifikation für Doha gewann Thiem 1:6,6:3,6:2.
"Er ist der Mann der Stunde"
Der Niederösterreicher hatte sich schon vor Ende über den möglichen Gegner Cecchinato geäußert. "Er ist der Mann der Stunde. Ich glaube, dass es zur Zeit keinen Spieler mit mehr Selbstvertrauen gibt. Der hat noch nie ein Match gewonnen bei einem Grand Slam und jetzt steht er bald im Semifinale. Unglaublich, er kann jedes Mal befreit aufspielen."
Cecchinato selbst vergewisserte sich noch auf dem Platz bei Interview-Partner Cedric Pioline: "Bist du sicher, dass ich nicht träume? Es ist unglaublich für mich. Ich bin sehr glücklich, dass ich Novak Djokovic im Viertelfinale von Roland Garros geschlagen habe."
Djokovic verpasst fünften Satz nur knapp
Djokovic hätte in dem mitreißenden Schlagabtausch nach einem 0:2-Satzrückstand beinahe noch den Sprung in den fünften Satz geschafft. Im Tiebreak des vierten Satzes fand er zwei Satzbälle vor, doch am Ende jubelte Cecchinato, nachdem er seinen vierten Matchball verwertet hatte.
Der Weltranglisten-72., der im Ranking in die Top 30 vorstoßen wird, ist der erste Italiener seit 40 Jahren, der sich für das Halbfinale eines Major-Turniers qualifiziert hat. Zuletzt war dies Corrado Barazzutti 1978 ebenfalls in Roland Garros gelungen.
Er ist zudem der am schlechtesten platzierte Spieler in Paris seit Andrej Medvedev, der 1999 als Nummer 100 die letzten vier erreicht hatte. Cecchinato hatte vor den French Open als Lucky Loser in Budapest seinen ersten ATP-Titel gewonnen.
WAS FEHLT THIEM NOCH ZUM SUPERSTAR?
Ist Dominic Thiem zu fad, um ein echter Superstar auf der ATP-Tour zu werden? Und was fehlt ihm spielerisch noch? LAOLA1 on Air - der Sport-Podcast hat mit Dominic und Wolfgang Thiem gesprochen und geht in einer von Moderator Bernhard Kastler geführten Diskussionsrunde mit Kurier-Tennis-Journalist Harald Ottawa und LAOLA1-Experte Christian Frühwald diesen Fragen nach. Viel Spaß beim Reinhören!