Auch wenn Rafael Nadal zuletzt in Rom ungewohnt früh ausgeschieden ist, ist der Spanier für Dominic Thiem der klare Favorit bei den am Sonntag beginnenden French Open in Paris.
"Nadal - und dann lange nichts", meint Thiem im Rahmen einer Pressekonferenz der Erste Bank Open zur Frage nach dem Favoriten in Paris. "Alleine schon wegen der ganzen Vorgeschichte. Weil er schon 12 Mal gewonnen hat, weil er mit Abstand der beste Sandplatzspieler der Geschichte ist."
Die geänderten Verhältnisse könnten aber etwas am Kräfteverhältnis ändern.
Nadal würden die derzeitigen Bedingungen "vielleicht ein bisschen weniger" liegen als die Verhältnisse zum Original-Termin im Hochsommer. "Ihm taugt es, wenn es heiß ist, wenn es hoch abspringt. Vielleicht kommt das Novak ein bisserl mehr zugute."
Auch das Verhalten der neuen Turnierbälle könnte sich eher zugunsten von Djokovic auswirken.
Thiem zu seiner Auslosung: "Hätte fast nicht schlechter kommen können">>>
"Man spürt, dass Herbst ist"
Die herbstlichen Temperaturen in Paris sei er auch von vorangegangenen Jahren im wechselhaften Frühling der Stadt der Liebe gewöhnt. "Es ist schon kühl, man spürt ganz deutlich, dass der Herbst da ist, aber es ist Ende September", so Thiem, der am Donnerstag zwei erste Trainings absolviert hat.
"Ich habe ja fast ausschließlich gute Erinnerungen an Roland Garros. Daher habe, sobald ich da den Platz betrete, immer ein gutes Gefühl in mir."
"Blase" wirkt anders als in New York
Die Corona-"Blase" in Paris sei im Vergleich zu New York sehr ähnlich, aber: "Es fühlt sich insofern komplett anders an, weil wir in New York nie in der Stadt waren. Wir sind nur zwischen Long Island und der Anlage hin- und hergependelt, wo wir eigentlich keine Leute gesehen haben. Hier fahren wir komplett durch die Stadt durch und die Stadt fühlt sich ganz normal an. Es sind viele Leute auf der Straße, die Restaurants sind voll, alle mit Maske."
Für Thiem ist es nur schwer vorstellbar, dass "das normale Leben im Gange ist, aber wenn das Turnier beginnt nur ganz wenige Zuschauer da sind". Er fühlt sich trotz zugelassener Zuschauer in Paris, wenn auch auf bereits nur noch 1.000 reduziert, sicher.
"Weder das Turnier noch die Stadt Paris will sich da sicher irgendetwas zuschulde kommen lassen. Ich denke, dass sowohl Zuschauer als auch Spieler sehr sicher sind und wir uns keine Sorgen machen brauchen."