Dominic Thiem kämpft bei den French Open in Paris am Sonntag um den Einzug in sein zweites Major-Viertelfinale.
Im Achtelfinale kommt es zum ersten Duell mit Horacio Zeballos. "Der kann auch sehr unangenehm werden, weil ich ihn ja gar nicht kenne", sagt Thiem.
Bis Samstagmittag hatte der Niederösterreicher ein paar Videos von Zeballos studiert. "Er hat eine sehr gute einhändige Rückhand. Es wird ein bisserl eine Umstellung, es geht das erste Mal bei dem Turnier gegen einen Linkshänder."
Zu erwarten sind einige lange Rallyes. "Der ist fit und sehr gut drauf", weiß Thiem und bezieht sich u.a. auch auf das Barcelona-Halbfinale, das Zeballos erreicht hat. Coach Günter Bresnik hat den Argentinier gegen Adrian Mannarino in Runde eins beobachtet und auch das wegen der Verletzung David Goffins abgebrochene Match gesehen.
"Der war nicht meilenweit von Goffin weg, er hat ein unangenehmes Spiel. Er spielt sehr gute Stoppbälle, damit wird er Dominic sicherlich quälen", sagt Bresnik zur APA.
Thiems Resümee nach den ersten drei Spielen bzw. dem Einzug in die zweite Major-Woche fällt sehr gut aus. "Für mich ist es jedes Mal etwas Besonderes in die zweite Woche einzuziehen bei einem Grand Slam. So oft habe ich es jetzt auch noch nicht geschafft. Aber das ist jetzt Vergangenheit. Ich fokussiere mich ganz darauf, dass ich das am Sonntag auch erfolgreich bewältige", hofft Thiem.
Seine Trainingseinheit mit einem Linkshänder verhieß jedenfalls Gutes, Thiem hatte den Ball satt am Schläger. "Ich habe mich hier von Match zu Match gesteigert. Das ist auch mein Ziel, dass es in der nächsten Runde wieder so sein wird", so Thiem.
Zeballos hatte nach seinem Sieg durch die Aufgabe Goffins gemischte Gefühle. "Ich bin froh, dass ich weiter bin, aber nicht über die Art und Weise. Ich hoffe, es geht ihm bald besser", sagte der Argentinier. Vor Thiem zeigte Zeballos Respekt: "Dominic spielt großartiges Tennis. Er ist einer der besten Spieler aktuell."
Thiem erklärt sein Ritual
Der von Aberglauben nicht so sehr wie andere Spieler "gequälte" Thiem rasiert während eines Turniers "nur" seinen Bart nicht. Was man im Ritual bei Thiem hingegen immer sieht, ist in der Aufschlagvorbereitung der Einsatz der Schlägerkante.
"Das mache ich einfach gerne. Ich mache es immer, egal wie der vorige Punkt ausgegangen ist. Es ist eine gute Beruhigung, wenn ein anstrengender Punkt war", erklärt Thiem. Warum es derartige Rituale brauche? "Sehr viele Spieler haben so etwas. Es tut gut, wenn man etwas hat, was immer gleich ist."
An das mögliche Viertelfinale gegen Titelverteidiger Djokovic will Thiem noch nicht zu sehr denken, zumal beide Spieler ja noch gewinnen müssen. Von einer "Revanche" für die Abfuhr in Rom, als Thiem leer und ausgelaugt nur ein Game machte, will Thiem aber nicht sprechen.
Thiem verspricht anderes Match gegen Djokovic
"Er hat alles richtig gemacht in dem Match, aber falls es zu einem Viertelfinale gegen ihn kommen sollte, dann wird das ein ganz anderes Match als Rom", verspricht Thiem schon jetzt. Er selbst werde "definitiv fitter" sein. Das Match in Rom könne man nicht hundertprozentig werten.
Coach Bresnik ist über Thiems Auftritt happy. "Wesentlich ist, dass seine Schläge so gut funktionieren, dass er körperlich so gut dasteht und offensichtlich richtig Laune gekriegt hat. Gegen Johnson hat er gelacht auf dem Platz, dann ist es richtig schön anzuschauen."