Barbara Haas verpasst auch im dritten Anlauf ihren ersten Sieg im Hauptbewerb eines Grand-Slam-Turniers.
Die 24-jährige Qualifikantin muss sich am Montagnachmittag in der ersten Runde der French Open der Koreanerin Su-Wei Hsieh (WTA 62) mit 3:6, 6:7 (1) geschlagen geben.
Im ersten Satz gibt Haas ihren Aufschlag zum 1:3 ab. Die Oberössterreicherin holt sich zwar postwendend das Rebreak, muss dann aber im folgenden Game erneut ihr Service abgeben.
Im zweiten Satz geht die ÖTV-Dame schnell mit 2:0 in Führung, Hsieh dreht die Partie jedoch mit vier gewonnenen Games in Folge. Als die Taiwanesin bei 5:4 auf den Sieg aufschlägt, holt sich Haas das Rebreak und kämpft sich ins Folge ins Tiebreak, in dem sie aber schnell mit 0:6 zurückliegt.
"Muss happy sein, dass ich mich qualifiziert habe"
"Ich bin natürlich sehr enttäuscht, dass es heute nicht geklappt hat. Meine Gegnerin hat ein sehr unangenehmes Spiel gehabt und die Bedingungen sind definitiv ihr viel mehr entgegengekommen als mir", erklärt Haas in ihrer Pressekonferenz. Erst im Finish des zweiten Satzes hätte sie die richtige Taktik gefunden. "Ich habe in den wichtigen Momenten einfach ein bisserl zu viel gemacht bzw. auch leichte Fehler, das hat mir leider das Spiel gekostet."
Eine hartnäckige Handgelenksverletzung während des Lockdowns hatte sie eigentlich schon an ein vorzeitiges Saison-Ende denken lassen. "Da hatte ich den Hut schon weggeschmissen. Dann habe ich das Glück gehabt, dass ich in New York reingerutscht bin." Nach Paris war sie mit wenigen Hoffnungen zur Qualifikation angereist. "Ich habe geglaubt, dass ich nicht die erste Runde gewinne, deswegen muss ich happy sein, dass ich mich qualifiziert habe."
"Ich brauche eh jeden Cent"
Aber 61.000 US-Dollar (rund 52.500 Euro) und nun 60.000 Euro für das jeweilige Erstrunden-Aus bei den US und den French Open haben sie zumindest finanziell in einer durch die Coronavirus-Pandemie stark verkürzten Saison abgesichert. "Während dem Lockdown war ich schon sehr verzweifelt und habe mir schon ernsthafte Gedanken gemacht wie es jetzt weitergeht. Ich werde das natürlich alles in meine Karriere investieren, ich brauche eh jeden Cent."
Der Saisonrest wird für sie maximal noch ein Antreten in Linz bringen, auch mangels guter Alternativen im Turnierplan. Davor will sie noch ein MRI zum Abchecken ihres Handgelenks machen und danach möchte sich Haas so gut wie möglich auf 2021 vorbereiten. "Meine Priorität ist, dass ich zu 100 Prozent in die nächste Saison gehen kann, mit einem topfitten Handgelenk."
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