Pure Enttäuschung für Dominic Thiem bei den French Open: Für den Weltranglisten-Vierten ist bereits in der ersten Runde Endstation!
Thiem müht sich zum Auftakt gegen den Spanier Pablo Andujar und geht nach fünf Sätzen mit 6:4, 7:5, 3:6, 4:6, 4:6 als Verlierer vom Platz.
Thiem legt mit einem Break gleich einen Traumstart hin und ist zu Beginn der Partie über weite Strecken der bessere Spieler, Andujar macht ihm das Leben aber immer wieder schwer. Der teilweise kräftige Wind bereitet beiden Spielern Probleme.
Im dritten Satz wendet sich das Blatt, als Thiem nach einem katastrophalen Service-Game den Faden verliert. Wie auch schon zuletzt in Lyon hat der Weltranglisten-Vierte neben dem Spielerischen auch mit seiner Körpersprache zu kämpfen.
Im entscheidenden fünften Satz kassiert Thiem gleich ein Break zum 0:1, lässt aber postwendend das Rebreak folgen. Die Entscheidung zugunsten von Andujar, der Nummer 68 im ATP-Ranking, bringt das Break zum 3:2. Für Thiem ist es die erste Erstrunden-Niederlage in Roland Garros beim achten Antreten.
Damit setzt sich für Thiem, der sich im vergangenen September in New York erstmals zum Grand-Slam-Champion gekürt hatte, eine durchwachsene Saison fort. Der 27-jährige Niederösterreicher war als Vorjahresfinalist bei den Australian Open schon im Achtelfinale ausgeschieden und ohne Turniersieg sowie nur einer 9:7-Siegbilanz nach Paris gekommen. Wie es nun mit Thiem weitergeht bzw. wann er in die Rasen-Saison einsteigt, ist vorerst nicht bekannt.
Als die Partie kippte
Thiem hatte einen guten Start erwischt. Er nahm dem Spanier gleich im Auftakt-Game den Aufschlag ab. Der erste Satz hätte früher vorbei sein können, wenn Thiem bei 3:1 eine der fünf Möglichkeiten zum Doppelbreak genutzt hätte. Er selbst blieb danach beim Service ungefährdet und verwertete den ersten Satzball nach 56 Minuten zum 6:4.
Der zweite Durchgang verlief zäher. Zunächst wehrte Thiem im zweiten Game drei Breakbälle ab, ehe er selbst zum 2:1 breakte. Der 17-fache ATP-Turniersieger verlor aber postwendend erstmals seinen Aufschlag. Thiem gelangen bei 3:3 in einem von vielen langen Grundlinienduellen geprägten Match zwei zu-Null-Games in Folge zum 5:3. Doch Andujar gelang das Rebreak zum 5:5, ehe er selbst wieder den Aufschlag ohne Punktgewinn zum 5:6 abgab. Thiem nutzte dann den zweiten Satzball zur 2:0-Satzführung nach 1:57 Stunden.
Im dritten Durchgang ging es bis zum 4:3 für Andujar ohne Serviceverlust, dann musste Thiem ein schwaches Service-Game zu Null zum 3:5 abgeben. Die Partie kippte. Nach einer Rebreakchance Thiems nutzte der Spanier dann seinen ersten Satzball zum 6:3. Im vierten Satz vergab der dreifache Major-Finalist zwei Breakbälle zum 2:0. Nach fast drei Stunden gelang es dann Andujar, Thiem den Aufschlag gar zu Null zum 2:1 abzunehmen. Nach einem langen fünften Game musste Thiem erneut das Service zum 1:4 abgeben, Andujar nahm Kurs auf den fünften Satz. In der Folge hatte Thiem bei 4:5 noch eine Rebreak-Chance zum 5:5, doch Andujar nutzte seinen zweiten Satzball.
Nach 3.40 Stunden musste das Match in einen fünften Satz gehen. Thiem gelang nach einem Serviceverlust zwar sofort das Rebreak zum 1:1. Man hatte kurz den Eindruck, als würde Thiem nun einen Gang zulegen können. Bei 2:1 hatte Thiem eine Breakchance zum 3:1. "Ich habe in diesen Momenten einfach nicht gut genug gespielt", so Thiem. Zum 2:3 musste er neuerlich den Aufschlag abgeben. Andujar erhöhte zu Null auf 4:2. Danach war der Außenseiter nicht mehr zu knacken, er verwertete seinen ersten Matchball zur ersten großen Überraschung des Turniers.