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Dank Thiem schöpfen Top-Spieler neue Hoffnung

Nach Thiems US-Open-Titel schöpfen auch viele andere Top-Spieler neue Hoffnung:

Dank Thiem schöpfen Top-Spieler neue Hoffnung Foto: © getty

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Der US-Open-Triumph von Dominic Thiem könnte nicht nur auf seine eigene Karriere große Auswirkungen gehabt haben.

Schließlich beendete der 27-jährige Niederösterreicher eine sechs Jahre lange Durststrecke auf der Suche nach einem neuen Grand-Slam-Sieger.

Ein Umstand, der bei den French Open (heute, ab ca. 13 Uhr LIVE: 1. Runde, Thiem gegen Cilic im LIVE-Ticker) nun auch die Konkurrenz Blut wittern lässt.

„Es ist gut, dass er gewonnen hat. Es ist etwas Neues und Frisches für jeden von uns. Es ist faszinierend. Es hilft der jüngeren Generation, ein bisschen mehr daran zu glauben“, meint beispielsweise Grigor Dimitrov, der sich nun sicher ist, in Zukunft „eine Menge weiterer verschiedener Kämpfe zu sehen.“

Der mittlerweile 29-jährige Bulgare wurde in seiner Anfangszeit aufgrund seiner Spielweise auf der ATP-Tour oft als „Baby-Federer“ bezeichnet.

Startete Thiem Generationswechsel?

Die zahlreichen Vorschuss-Lorbeeren konnte er aber nie ganz erfüllen. Der ganz große Durchbruch blieb ihm bislang mit Ausnahme seines Sieges bei den ATP-Tour Finals 2017 in London versagt. Wie so viele andere scheiterte Dimitrov an der Dominanz der „Big Three“ Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic

Hat Thiem in Flushing Meadows nun endgültig den Generationswechsel eingeläutet und dient er nun als Zugpferd für weitere künftige Major-Sieger? „Wir werden jetzt wahrscheinlich sogar noch mehr Druck haben, aber das hilft uns auch ein bisschen, um noch mehr Erfahrungen sammeln zu können“, so Dimitrov, der sich trotz seiner 29 Lenze noch lange nicht zum alten Lager zählen will.

Schließlich sei bis zum Thiem-Triumph in New York ein einziger aktiver Grand-Slam-Sieger jünger als 31 Jahre gewesen. „Ich habe immer gesagt, dass Tennis kein Sprint ist. Tennis ist ein Marathon. Du spielst viele Matches und viele davon gewinnst du erst, wenn du die nötige Erfahrung gemacht hast“, erklärt der Bulgare, der immerhin schon drei Mal in einem Major-Halbfinale stand.

Damit macht Dimitrov auch Spielern wie Kei Nishikori, Gael Monfils, Milos Raonic, Richard Gasquet oder Jo-Wilfried Tsonga Mut, die ebenfalls um die 30 Jahre alt sind und trotz ihres unbestrittenen Weltklasse-Formats immer noch ohne Major-Titel sind. 

Freilich haben neben diesen Herren mittlerweile mit Alexander Zverev (23 Jahre), Stefanos Tsitsipas (22), Daniil Medvedev (24) oder Denis Shapovalov (21) bereits deutlich jüngere Spieler ihren Platz in den Top 10 eingenommen. Thiem ist mit seinen 27 Jahren bereits der Älteste der "jungen Wilden".

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Wilander sieht Thiem noch nicht auf selbem Level wie Nadal

Und selbst beim Lichtenwörther sind sich noch nicht alle Experten einig, ob er durch seinen US-Open-Triumph wirklich schon zu den "Big Three" aufgeschlossen hat.

So sieht ihn beispielsweise Mats Wilander noch nicht ganz an der Spitze angekommen. Der ehemalige Weltranglisten-Erste aus Schweden meint, dass sich Thiem noch weiter entwickeln muss, um auf dasselbe Level wie Djokovic oder Nadal zu kommen.

"Ich sage aber nicht, dass Thiem und Zverev nicht voneinander lernen können, bei dem was sie in New York erlebt haben", sagt der Eurosport-Experte im Rückblick auf den Final-Krimi bei den US Open, den am Ende der Österreicher hauchdünn für sich entscheiden konnte. "Die zwei haben genau gesehen, wie nervös jeweils der andere war. Ich weiß nicht, was das für ihr Spiel in der Zukunft bedeutet."

"Deshalb bin ich der Meinung, dass wir die beiden nicht in die selbe Kategorie wie große Champions wie Rafael Nadal oder Novak Djokovic stecken können. Wir wissen noch nicht, ob sie ihre Nerven das nächste Mal besser in den Griff bekommen", gibt sich der Schwede zurückhaltend.

Becker: "Chancen der anderen sind deutlich größer"

Etwas anderer Meinung ist Boris Becker: Nadal bleibt zwar auch für den Deutschen der Topfavorit in Paris, allerdings rechnet der dreimalige Wimbledonsieger nicht mit einer solchen Dominanz wie in der Vergangenheit.

"Auch ein Rafael Nadal braucht Matchpraxis, und die fehlt ihm in diesem Jahr", sagte Becker in Hamburg. "Er bleibt meine Nummer eins auf den Titel, aber ich glaube, die Chancen der anderen in diesem Jahr sind deutlich größer."

Nadal hatte auf eine Teilnahme an den US Open verzichtet und war zuletzt beim Masters-1000-Event in Rom bereits im Viertelfinale ausgeschieden. "Normalerweise spielt er Monte Carlo, Barcelona, Madrid und Rom und kommt mit jeder Menge Spielpraxis nach Paris. Das ist in diesem Jahr anders", sagte Becker.

Zudem seien die Bedingungen in Paris wegen der Verlegung vom Mai in den Herbst deutlich anders, der Belag im Stade Roland Garros wird wegen der niedrigeren Temperaturen wesentlich langsamer sein. "Das sind Bedingungen, die Nadal nicht so liegen", sagte Becker, der wie so viele andere Experten auch Djokovic und Thiem als größte Widersacher von Nadal sieht, der insgesamt zwölf Mal in Paris gewinnen konnte.

In den letzten beiden Jahren konnte Sandplatz-König Nadal jeweils im Endspiel Thiem noch den Sprung auf den Paris-Thron verwehren. Sollte dem Niederösterreicher nach New York das nächste Husarenstück gelingen, hätte sich die Frage bezüglich des Generationswechsels wohl endgültig beantwortet.

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