Knapp drei Wochen vor dem Beginn der French Open rechnet der Präsident des französischen Tennis-Verbandes mit einer baldigen Entscheidung über das Hygienekonzept. Verbandschef Bernard Giudicelli sagte in einem Interview der Sportzeitung "L'Equipe", die Behörden wollten noch am (heutigen) Montag oder am Dienstag endgültig darüber befinden.
Giudicelli geht trotz der Coronavirus-Pandemie fest davon aus, dass anders als bei den derzeit in New York stattfindenden US Open Zuschauer im Stade Roland Garros dabei sein können. Auf die Frage, ob womöglich mehr als die bei Fußballspielen derzeit erlaubten 5.000 Zuschauer auf die Anlage dürften, antwortete Giudicelli: "Wir nehmen für uns in Anspruch, dass wir nicht 'eine' Veranstaltung sind, wie in einem Fußballstadion."
Der Verbandschef betonte: "Wir sind ein wagemutiges Turnier, und wir wollen das Bild eines Frankreichs zeigen, das fähig zur Anpassung an die Lage ist und nicht im Pessimismus versinkt." Man wolle die Idee vermitteln, dass das Leben weitergehe. "Alle Welt erkennt an: Die Tour de France und die French Open - das ist Frankreich!" Anders als bei den US Open sollen in Paris alle Profis in Hotels wohnen. Man werde keinen Sonderstatus tolerieren, unterstrich Giudicelli mit Blick auf die Hotel-"Blase".
Das Coronavirus hat Frankreich aktuell wieder sehr fest im Griff, am Sonntagabend meldeten die Gesundheitsbehörden gut 7.000 Neuinfektionen. Am Freitag und Samstag waren Rekordwerte von jeweils fast 9.000 neuen Fällen gemeldet worden. Am Sonntag wurden sieben neue Corona-Risikogebiete ausgewiesen. Der Großraum Paris zählt schon seit August zu diesem Kreis.