Dominic Thiem steht wie im Vorjahr im Endspiel der French Open!
Der rot-weiß-rote Tennis-Star schlägt am Samstag im Halbfinale den serbischen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic 6:2, 3:6, 7:5, 5:7, 7:5. Die Partie musste am Freitag wegen Regens beim Stand von 6:2, 3:6, 3:1 aus der Sicht des Niederösterreichers abgebrochen werden.
Thiem, der seinen ersten Grand-Slam-Titel anpeilt, trifft am Sonntag (15 Uhr) im Endspiel wie im Vorjahr auf Titelverteidiger Rafael Nadal, der sich bereits am Vortag gegen Roger Federer durchsetzte.
Im direkten Duell zwischen Thiem und Djokovic verkürzt der Lichtenwörther damit auf 3:6. Das ÖTV-Ass konnte drei der letzten vier Aufeinandertreffen für sich entscheiden, unter anderem 2017 im Viertelfinale der French Open.
Im insgesamt 13. Duell mit dem Sandplatz-"König Nadal hofft Thiem auf seinen fünften Sieg und den ersten Grand-Slam-Titel eines Österreichers nach Thomas Muster (1995).
Dritter Sieg über Nummer-1-Spieler
Für Thiem war es der dritte Sieg über eine aktuelle Nummer 1 der Welt nach seinen Erfolgen über Andy Murray im Semifinale von Barcelona 2017 und Nadal im Viertelfinale von Madrid 2018.
Thiem hat mit diesem Sieg seinen vierten Rang auch im neuen ATP-Ranking sicher, selbst wenn er den Titel holt, schafft er den erstmaligen Vorstoß in die Top 3 noch nicht.
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Mit dem Sieg über Djokovic nach 4:13 Stunden hat Thiem auch dessen Siegesserie bei Major-Turnieren beendet. Djokovic hatte zuletzt in Wimbledon, bei den US Open und den Australian Open triumphiert und war auf der Jagd nach dem "Grand Slam" (alle vier Major-Titel gleichzeitig innezuhaben).
Thiem hat mit seinem dritten Sieg im neunten Duell mit dem "Djoker" nun übrigens auch die 18-Millionen-Dollar-Preisgeld-Grenze durchbrochen.
"Es war ein aufregendes Match"
"Es war ein aufregendes Match. Es war das erste Fünfsatz-Match in Roland Garros, das war ein guter Start", meinte Thiem zum Publikum auf dem Court Philippe Chatrier. "Ich bin im Semifinale mit den drei wohl besten Spielern aller Zeiten. Es ist jedes Mal aufregend, wenn man einen von ihnen schlagen kann. Sie alle haben zumindest 15 Grand Slams gewonnen."
Vom Energie-Level sei es ob der vielen Unterbrechungen schwierig gewesen. "Ja, das ist nie einfach, von 100 auf 0 und dann wieder auf 100 zu gehen. Aber das sind wir im Tennis gewohnt und wenn du gewinnst, ist alles gut, also bin ich sehr glücklich."
Neustart mit vollem Druck auf Thiem
Das Match, das am Freitag beim Stand von 6:2,3:6,3:1 für Thiem nach der zweiten Regenunterbrechung und 88 Minuten Spielzeit auf Samstag verschoben worden war, hatte sofort wieder mit voller Intensität begonnen. Und mit vollem Druck auf Thiem, der sein am Vortag geglücktes Break gleich bestätigen wollte.
Zwei Rahmentreffer zum 0:30 und einem 30:40 zum Trotz gelang ihm dies auch und er stellte auf 4:1. Doch zum 3:4 wurde ihm genauso ein Rahmenball zum Verhängnis und Djokovic schaffte das Rebreak. Beim Stand von 4:4 musste Thiem dann zwei Breakbälle des Serben abwehren, doch das entscheidende Break gelang dem Österreicher mit seinem vierten Satzball zum 7:5.
Im letzten Game dieses Satzes hatte der "Djoker" auch eine Verwarnung wegen Zeitüberschreitung (vor dem Aufschlag) erhalten. Ein Umstand, der ihn beim Seitenwechsel in Richtung Stuhlschiedsrichter ("Großartig, du hast dir selbst einen Namen gemacht") meckern ließ.
Das Match, das nicht so stark wie am Vortag, aber doch vom Wind beeinträchtigt war, war mit der 2:1-Satzführung aber noch nicht zugunsten des Vorjahresfinalisten entschieden. Thiem hatte beim Service nicht nur Probleme, er musste es zum 1:2 abgeben.
Das sofortige Rebreak gelang ihm zwar dank eines "Netzroller-Lobs" (Der Ball sprang von der Netzkante über Djokovic hinweg), doch dann musste Thiem gar zu Null seinen Aufschlag zum 2:3 abgeben und geriet 2:4 in Rückstand. Thiem gelang es aber, der Nummer 1 der Welt den Aufschlag zum 4:4 wieder abzunehmen.
Bei 5:5 passierte Thiem aber so ein Game, das gegen einen Djokovic nicht passieren darf: Mit den unerzwungenen Fehlern Nummer 44 und 45 (jeweils Vorhand) sowie einem Doppelfehler, schenkte er Djokovic nach exakt drei Stunden Spielzeit das Break zum 6:5. Der 15-fache Major-Sieger dankte es ihm und servierte nach gesamt 3:05 Stunden zum 7:5 und zum entscheidenden fünften Satz aus.
Hin und Her im fünften Satz
Schon im zweiten Game hatte Thiem die Chance zum ersten Break, doch erst im vierten gelang es ihm zum 3:1. Thiem schaffte es, nach 3:34 Stunden auf 4:1 davonzuziehen. Thiem hatte in der Folge einen Breakball zum 5:1, den er nicht verwerten konnte und dann musste die Partie nun auch am Samstag wegen Regens unterbrochen werden. Mit Thiem klar auf Kurs Finale ging es in eine rund einstündige Pause. Thiem hatte danach gleich wieder einen ungenutzten Breakball zum 5:1, doch Djokovic verkürzte auf 2:4 und schaffte das Rebreak zum 3:4.
Doch Thiem schaffte es erneut, dem Serben den Aufschlag zum 5:3 abzunehmen und nach 3:56 Stunden hatte der Schützling von Nicolas Massu bei 40:15 den Sieg auf dem Schläger.
Doch mit zwei Eigenfehlern zeigte Thiem klar Nerven und musste wieder den Aufschlag zum 5:4 abgeben. Djokovic gelang der Ausgleich zum 5:5 und Thiem bewies wieder bessere Nerven: Mit einem Zu-Null-Game stellte er auf 6:5. Djokovic hatte in der Folge zwei Chancen zum 6:6, doch den dritten Matchball nutzte Thiem zum Sieg.
Djokovic war voll des Lobs in Richtung Thiem: "Ich gratuliere Dominic. Er hat großartig gespielt, besonders in den wichtigen Momenten mit guten Slices und Passierbällen und einer starken Vorhand. Er spielt tolles Tennis und hat gezeigt, warum er einer der besten Spieler der Welt ist." Die "Wirbelsturm"-artigen Bedingungen am Freitag seien die schlimmsten gewesen, bei denen er je gespielt hat. "Aber ich habe nicht zu viel falsch gemacht."