Was für ein Grand-Slam-Debüt von Filip Misolic!
Der Grazer schlägt in der ersten Runde der French Open Otto Virtanen nach 0:2-Satzrückstand noch mit 4:6, 4:6, 6:3, 6:4, 6:2.
Der Finne war als Lucky Loser ins Hauptfeld gerutscht, in der zweiten Quali-Runde schlug er Dominic Thiem. Virtanen hat den Grazer auch am Rande einer Niederlage. Doch das ÖTV-Ass schafft wie Sebastian Ofner am Vortag den großen Turn-Around.
Misolic: "Ich habe gesehen, dass ich es schaffen kann"
"Ich weiß selbst nicht, was ich sagen soll. Natürlich muss ich jede Minute im Match daran glauben, egal wie es vom Ergebnis steht. Ich wusste, dass es nach 0:2 in Sätzen hart wird, aber dass noch nichts verloren ist. Ich habe gesehen, dass ich es schaffen kann", sagt der erstmals überhaupt bei einem Major im Hauptbewerb stehende Misolic.
Der Auftakt für Misolic ist mit einem verlorenen Aufschlagspiel jedoch nicht ideal. Danach fängt sich der Grazer, lässt im Verlauf keinen Breakball zu. Zu seinem Leidwesen bleibt auch sein Gegner im Service unantastbar. Der ÖTV-Spieler kann sich keinen einzigen Breakball erarbeiten, folglich geht der erste Satz mit 6:4 an Virtanen.
Im zweiten Satz schaut die Geschichte zunächst gut für Misolic aus. Die Nummer 243 der ATP-Weltrangliste führt zwar mit 2:0, doch der Finne schafft das schnelle Re-Break. Im Game darauf lässt der Grazer zwei Breakchancen ungenutzt. Beim Stand von 4:4 gelingt Virtanen das entscheidende Break zum 5:4.
Misolic gewinnt im vierten Satz sechs Games in Folge
Im dritten Set haben beide Spiele große Probleme bei ihren Aufschlagspielen. Jedoch hat Misolic hierbei das bessere Ende für sich. Nach dem Aufschlagverlust zum 1:2 schlägt der Grazer zurück und stellt auf 4:2. Zwar kontert Virtanen mit einem Re-Break zum 4:3, jedoch nimmt der ÖTV-Spieler dem Finnen erneut den Aufschlag ab. Schließlich kann Misolic das Break bestätigen, was zu seinem ersten Satzgewinn führt.
Den Schwung scheint der Österreicher zunächst nicht mitnehmen zu können. Im Gegenteil – Virtanen zieht mit 4:0 davon. Misolic ist dem frühen Aus nahe, doch dann dreht er komplett auf. Er gewinnt sechs Games (!) in Folge und holt sich tatsächlich den Satzausgleich – 2:2.
Es geht in den alles entscheidenden fünften Satz. Der Österreicher startet in diesem sehr gut, denn ihm gelingt das Break zum 2:1. In weiterer Folge bleibt er nervenstark, kann im anschließenden Game zwei Breakbälle abwehren. Danach geht für den Finnen nichts mehr, Misolic holt sich noch ein Break zum 5:2, nach 3:22 Stunden heißt es tatsächlich Spiel, Satz und Sieg für den Grazer.
In der 2. Runde trifft er nun auf den Argentinier Francisco Cerundolo.
