Sebastian Ofner zeigt eine unglaubliche Charakterleistung zum Auftakt der French Open in Paris.
Der Steirer jubelt nach einem Zwei-Satz-Rückstand gegen den mit einer Wildcard ausgestatteten Franzosen Terence Atmane über ein 3:6, 4:6, 7:6(2), 6:2, 7:5 über den Einzug in die zweite Runde.
Der Start ins Spiel verläuft für Ofner denkbar schlecht. Im ersten Satz muss Ofner gleich sein zweites Aufschlagspiel zum 1:3 abgeben. Diesen Rückstand kann der 28-Jährige nicht mehr aufholen und ist bereits nach 30 Minuten einen Satz zurück.
Ofner zunächst nur mit einem kurzen Aufschwung
Auch im zweiten Satz findet Ofner nicht zu seinem Spiel und hat vor allem mit dem ersten Aufschlag große Probleme. Nach zwei weiteren Breaks gegen sich liegt der Steirer schnell mit 1:4 zurück. Ofner leistet sich gegen den Linkshänder zahlreiche Unforced Errors und wirkt verunsichert.
In Folge scheint der Knoten gelöst zu sein. Österreichs Nummer eins kann Atmane selbst zwei Mal den Aufschlag abnehmen und auf 4:4 stellen.
Der Aufschwung ist jedoch nur von kurzer Dauer. Nach zwei Doppelfehlern des Österreichers jubelt der 22-jährige Franzose über das nächste Break. Dieses bestätigt der Linkshänder souverän und jubelt über den Gewinn des zweiten Satzes.
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Rüpel-Aktion von Atmane bleibt unbestraft
Der Negativtrend setzt sich für Ofner zunächst auch im dritten Durchgang fort - das ÖTV-Ass muss seinen Aufschlag gleich zu Beginn abgeben. Ofner bleibt aber kämpferisch und schlägt mit dem Rücken zur Wand nochmal zurück. Der Steirer stellt mit seinem dritten Break in dieser Partie auf 4:4.
Die Entscheidung des dritten Abschnittes muss im Tie-Break fallen, dort behält der Steirer die Nerven und verkürzt mit 7:2 den Satzrückstand.
Von dem Satzgewinn zeigt sich Ofner beflügelt und zieht nach zwei Breaks im vierten Satz schnell auf 4:0 davon. Im sechsten Aufschlagspiel beim Stand von 30:30 bei Aufschlag Ofner ereignet sich ein unverzeihlicher Vorfall.
Nach einem Unforced Error schlägt Atmane mit voller Wucht eine Vorhand in die Zuschauerränge und trifft eine Zuseherin am Knie. Eine Disqualifikation scheint die logische Folge. Doch der Oberschiedsrichter und der Supervisor entscheiden nach Rücksprache mit der Zuseherin und Ofner nach einer knapp 15-minütigen Wartezeit es bei einer Verwarnung für den jungen Franzosen zu belassen.
Eine Entschuldigung des 22-Jährigen bei der Zuseherin bleibt ebenfalls aus. Ofner lässt sich aber nicht beirren und schlägt in Folge zum Satzausgleich auf.
Ofner entscheidet Fünf-Satz-Thriller für sich
Das Spiel geht in einem fünften Satz. Dort geben beide Spieler zu Beginn einmal ihren Aufschlag ab. In Folge wird Atmane unter tobendem Applaus der ZuseherInnen wieder stärker. Es entwickelt sich eine Schlagabtausch auf Augenhöhe, in dem Ofner die Nerven besser im Griff hat.
Beim Stand von 5:5 gelingt dem Steirer im Hexenkessel auf Court 12 das Break. In Folge bleibt Österreichs Nummer eins bei eigenem Aufschlag eiskalt und nutzt nach 3:35 Stunden und 23:57 Uhr Ortszeit seinen ersten Matchball zum Sieg.
Ofner steht nach einer kämpferischen Leistung und einem 0:2-Satzrückstand in der zweiten Runde der French Open. Am Dienstag trifft er auf den Sieger des Duells Heide gegen Baez.