Dominic Thiem zieht am Sonntag bei den French Open in beeindruckender Manier in sein zweites Grand-Slam-Viertelfinale seiner Karriere ein.
Der 23-jährige Niederösterreicher, der im Vorjahr in Paris das Halbfinale erreichte, lässt dem neun Jahre älteren Argentinier Horacio Zeballos keine Chance und gewinnt nach 1:39 Stunden klar mit 6:1, 6:3, 6:1.
Nun kommt es im Viertelfinale zum Kracher gegen Titelverteidiger Novak Djokovic kommen. Der Serbe schlägt Albert Ramos-Vinolas 7:6 (5), 6:1, 6:3.
Thiem auf Musters Spuren
Thiem ist nach Thomas Muster erst der zweite männliche Österreicher, der es zum zweiten Mal bei einem Grand-Slam-Turnier unter die letzten Acht schaffte.
Muster stand insgesamt neunmal in einem Major-Viertelfinale und ist Österreichs einziger Grand-Slam-Sieger im Einzel (1995 French Open). Bei den Damen haben aus ÖTV-Sicht Judith Wiesner und Tamira Paszek je zweimal ein Viertelfinale bei einem der vier Großturniere erreicht.
"Hat viel Spaß gemacht"
"Ich denke, es war ein großartiges Match. Es hat viel Spaß gemacht, bei tollem Wetter und einem vollgepackten Suzanne Lenglen zu spielen, danke an euch", meinte Thiem auch in Richtung Publikum noch auf dem Platz.
"Es waren tolle erste vier Matches für mich. Ich liebe dieses Turnier. Ich war hier als Junior im Finale und hatte letztes Jahr einen tollen Lauf ins Halbfinale und heuer bin ich wieder im Viertelfinale, ich genieße das", sagte Thiem.
Perfekter Start für Thiem
Thiem startete auf dem mit rund 10.000 Zuschauern gefüllten Court Suzanne Lenglen stark in sein fünftes Grand-Slam-Achtelfinale. Zwar musste er nach einem Break zum 2:0 postwendend selbst den Aufschlag abgeben, dies sollte aber der einzige Serviceverlust des Lichtenwörthers bleiben.
Nach weiteren Breaks zum 3:1 und 5:1 stellte der Schützling von Günter Bresnik nach 31 Minuten auf 6:1. Im zweiten Durchgang gelang Thiem das Break zum 3:2 und mit einem weiteren Break zum 6:3 die 2:0-Satzführung.
Der Weltranglisten-Siebente ließ auch in der Folge nicht locker und ließ den Weltranglisten-65. auf der anderen Seite auch aufgrund seines extremen Dralls auf den Bällen schlecht aussehen. Auch Satz drei war schnell eine Beute des achtfachen Turniersiegers, der in der Folge zum vierten Mal in diesem Turnier über einen glatten Erfolg dem Publikum zujubelte.
Bresnik von Thiem beeindruckt
"Das er keinen Satz verloren hat, ist Statistik für die Journalisten. Und mir haben auch die ersten beiden Runden nicht besonders gut gefallen", sagte Bresnik am Sonntag nach dem Sieg seines Schützlings zur APA.
"Aber er hat von einer Sekunde auf die andere umgesetzt", bezog sich Bresnik auf die Kritik an Thiem.
"Wie er das umsetzt, ist ein Wahnsinn innerhalb einer Turnierwoche. Wie er heute gespielt hat, war durchwegs aggressiv, der hat nicht herumgeeiert", freute sich Bresnik und ergänzte: "Er steht hier sicherlich unter Druck, es wird mit jedem Match weniger und dann wird es wieder mehr, wenn es um die ganz großen Möglichkeiten geht."