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Thiem blickt "zuversichtlich" in die Zukunft

Lichtenwörther zeigt sich trotz Niederlage gegen Schwartzman zufrieden:

Thiem blickt

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Das fünfte Semifinale in Folge  in Roland Garros ist US-Open-Sieger Dominic Thiem nicht vergönnt. Zu groß waren die Strapazen sowohl der Wochen in New York, als auch die kurze Regenerationszeit vor den French Open.

Damit verpasst der Niederösterreicher auch ein neuerliches Kräftemessen gegen Rafael Nadal auf den er zweimal en suite im Finale von Paris getroffen ist. Dieses bekommt nun Diego Schwartzman.

Thiem zeigt sich aber keineswegs enttäuscht über die Niederlage. Im Gegenteil, der Lichtenwörther spricht über "einen unglaublichen Erfahrungswert" war es doch das erste Fünf-Stunden-Match seiner Karriere: "Es war ein besonderes Match. Ziemlich brutale Bedingungen, eine richtige Achterbahn-Fahrt."

Mouratoglou: "Schaut euch an, wie der Mann trainiert"

Viel war in seinem Energietank nach den letzten anstrengenden Wochen, inklusive US-Open-Gewinn, nicht mehr drinnen. Thiem ließ sich das aber keineswegs anmerken: "Das Adrenalin kaschiert sehr viel. Ich bin trotzdem noch hundertmal links und rechts voll gesprintet, so gespürt habe ich es eh nicht", erklärte der 27-Jährige.

Er erhielt aber auch viel Lob für seine Fitness, so zum Beispiel von Patrick Mouratoglou, dem Coach von Serena Williams. "Viele fragen sich, wie er noch so viel Energie haben kann. Schaut euch an, wie der Mann trainiert, seine Intensität, seine Arbeits-Ethik und ihr werdet diese Frage nicht mehr stellen", twitterte der Trainer mit eigener Akademie in Frankreich.

Thiem meinte, ihm habe sowohl gegen Gaston als auch gegen Schwartzman "ein ganz kleiner Teil von meiner Intensität gefehlt". Die Auf und Abs seien in einem Fünf-Satz-Match normal. 

Thiem: "Irgendwann wird dann der Gegner einfach zu stark"

In Flushing Meadows habe er aber laut eigenen Aussagen weniger Schwächephasen eingestreut als in Roland Garros: "In den ersten drei Runden habe ich das gar nicht gehabt, in der vierten Runde habe ich mich irgendwie rausgefightet."

Auch gegen Schwartzman sei das fast noch gelungen. "Aber irgendwann, je später es in ein Grand Slam geht, wird dann einfach der Gegner zu stark. Deshalb hat der Diego auch im fünften hochverdient gewonnen", war Thiem, der nach dem Aus seinem guten Freund am Netz sehr herzlich gratuliert hatte, sportlich.

Er sei überrascht nach all den Anstrengungen, sogar noch ein Fünf-Stunden-Match in den Beinen zu haben: "Es stimmt mich auch ein bisserl zuversichtlich für zukünftige Grand-Slam-Turniere, dass ich - auch wenn ich mich nicht mehr tipptop fühle - trotzdem über fünf Stunden auf einem sehr hohen Level spiele", wird Thiem im APA-Interview zitiert.

Zudem werde er in sein nächstes Major wieder besser vorbereitet hineingehen können. "Es ist natürlich auch ein unglaublicher Erfahrungswert, das erste Mal über fünf Stunden zu spielen." Abgesehen vom fünften Satz ("da bin ich ein bisserl eingegangen"), habe er körperlich keine wirklichen Probleme gehabt.

"Brutale Bedingungen"

Der 27-Jährige Lichtenwörther ließ sich auch von den äußeren Bedingungen kaum beeinflussen, betonte gleichzeitig aber, dass die kühlen Temperaturen, auch wenn diese für alle Spieler gelten, "richtig Kraft" kosten würden. "Man spielt mit einer unglaublichen Intensität, dann ist der Seitenwechsel und wenn man aufsteht ist man ein bisserl steif, es ist kalt. Es sind für jeden Spieler brutale Bedingungen, aber das ist halt so im Oktober in Paris."

Bekommen die Politik bzw. die Gesundheitsbehörden die Coronavirus-Pandemie in den Griff, dann werden die French Open 2021 wieder am angestammten Termin Ende Mai/Anfang Juni stattfinden. Bis dahin behält Thiem dank der ATP-Sonderregel die 1.200 Punkte des 2019er-Endspiels im Ranking.

Bereits im kommenden Jänner muss er aber seine 1.200 Punkte aus dem diesjährigen Australian Open-Finale verteidigen. Für den ersten Major des Jahres sind jetzt schon umfassende Sicherheits- und Quarantänebestimmungen bekannt.

Zweieinhalb Wochen Zeit bis Wien

Jetzt wird der US Open-Sieger seinen ersten Grand-Slam-Titel endlich ein bisschen feiern. "Das habe ich ja noch gar nicht gemacht", erinnerte Thiem, der nun zweieinhalb Wochen Zeit bis zur Titelverteidigung in Wien hat. 

Darauf folgen noch das Masters-1000-Event erneut in Paris, diesmal im Osten in der Halle in Bercy, sowie die ATP-Finals in London statt. Solang es Corona zulässt. "Man weiß jetzt nicht, was alles stattfindet. Ich habe gehört, Paris wird noch diskutiert, aber es soll eher stattfinden als nicht, genau das Gleiche gilt, glaube ich, auch für London."

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