Die Wahl des neuen ÖTV-Präsidenten wird zur Never-ending-Story - und sorgt für Chaos im heimischen Tennisverband.
Die für 22. März angesetzte Wahl wurde nach einem Treffen des Wahl-Komitees auf unbestimmte Zeit verschoben. Das teilte der ÖTV in einer Presseaussendung mit. "Die drei mündlich eingebrachten Wahlvorschläge konnten zu keinem gemeinsamen Wahlvorschlag zusammengefügt werden", heißt es darin.
Hinter diesem Satz versteckt sich allerdings mehr. Das erarbeitete Konzept der "neuen Elf" wurde offensichtlich verworfen. Dies sah ein Präsidum aus sechs Personen (keiner der Landespräsidenten), einem neuen Sportdirektor, einem Geschäftsführer und der Personen aus dem Kuratorium vor.
Mehr Macht für Landesverbände
Bei einer Sitzung am Samstag wollte laut einem Bericht der "Kleinen Zeitung" der Wiener Verbandspräsident seine Liste nicht namentlich nennen. Diesen Umstand nützten andere Landespräsidenten, um die Präsidiumslösung in eine andere Richtung zu lenken.
Nun sollen die neun Landeschefs durch eine Statutenänderungen als Vize-Präsidenten Mitglieder des Präsidums werden. Der neue ÖTV-Präsident soll von einer weiteren - externen - Personen besetzt werden.
"Bis Mitte des Jahres sollten die neuen Statuten stehen", erklät Christian Zulechner, Vorsitzender des Länderkuratoriums, auf Nachfrage der "Kleinen Zeitung". Bis dahin bleibt das aktuelle Übergangs-Präsidum im Amt.
Projekt um Thiem-Vater geplatzt
Als Favoritin auf das Präsidentenamt galt die Steirerin Barbara Muhr, die mit dem "Austrian Tennis Comittee" Größen wie Thomas Muster oder Barbara Schett einbinden wollte. Als Sportdirektor war Wolfgang Thiem vorgesehen.
"Wir haben ein Angebot gemacht. Offenbar ist das im ÖTV nicht gefragt", wird der Thiem-Vater in "Österreich" zitiert. "Also werden wir auf Eigeninitiative weitermachen. Das sind wir den ATP-Mitgliedern schuldig - und dem Nachwuchs, wo wir etwas bewegen wollen."