Nach der anhaltenden Kritik an Novak Djokovic wegen seiner Adria-Tour haben sich dessen Vater sowie Trainer Goran Ivanisevic vor den Tennis-Weltranglisten-Ersten gestellt.
Es sei unklar, ob sich der wie Djokovic positiv getestete Bulgare Grigor Dimitrov bei der Serie infiziert habe, sagt der einstige Wimbledons-Sieger Ivanisevic der "New York Times" (Mittwoch).
Dimitrov sei aus Los Angeles nach Serbien gereist und von dort nach Bulgarien, ehe er zur Station im kroatischen Zadar am vergangenen Wochenende kam. Nach Absprache mit den örtlichen Gesundheitsbehörden habe es zunächst keine Notwendigkeit gegeben, asymptomatische Spieler zu testen.
"Er erschien am Mittwoch und hatte Probleme mit dem Ellbogen", sagt Ivanisevic. Das erste Mal habe sich Dimitrov am Freitag über generelles Unwohlsein beklagt. Das erste Match gegen den später ebenfalls positiv getesteten Kroaten Borna Coric habe er dann am Samstag bestritten, bevor er noch am gleichen Tag sein zweites Spiel absagte und nach Monaco zurückkehrte, berichtet Ivanisevic weiter.
"Dimitrov hat unserer Familie großen Schaden zugefügt"
Der Vater von Djokovic sieht in Dimitrov den Hauptschuldigen für die positiven Fälle. "Dimitrov hat unserer Familie großen Schaden zugefügt", sagt Srdjan Djokovic der serbischen Tageszeitung "Kurir". "Warum ist das passiert? Der Mann ist wahrscheinlich mit einer Infektion angereist von was-weiß-ich-woher. Er hat sich hier nicht testen lassen und auch nicht anderswo."
Die laxen Hygienemaßnahmen und ein Video sorglos feiernder Tennisprofis auf der Adria-Tour hatten für viel Kopfschütteln gesorgt. Am Montagabend hatte nach Dimitrov und Coric auch der Serbe Viktor Troicki einen positiven Test öffentlich gemacht. Novak Djokovic gab am Dienstag bekannt, dass er positiv getestet wurde.
Österreichs Ass Dominic Thiem, der den ersten Stopp der Adria-Tour in Belgrad gewonnen hatte, wurde laut Angaben seines Managements bisher dreimal negativ getestet.