Traurige Nachrichten aus der österreichischen Tennis-Szene: Bernd Haberleitner ist im Alter von nur 55 Jahren nach einer kurzen, schweren Krankheit verstorben.
Der Niederösterreicher war selbst ein ausgezeichneter Spieler, der es im Jahr 1992 im ATP-Ranking immerhin auf Position 1071 brachte, wurde einer breiten Öffentlichkeit aber vor allem später als Manager von Andreas Haider-Maurer sowie als Turnierveranstalter bekannt.
Der Tod kam schnell und überraschend: Erst im August erhielt Haberleitner die Diagnose, dass er im Frühjahr an ALS erkrankte.
Dabei handelt es sich um eine unheilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Schon im Sommer prognostizierten die Ärzte, dass Haberleitner nicht mehr all zu viel Lebenszeit beschieden sein sollte. Eine düstere Prognose, die sich leider bewahrheiten sollte.
Turnierveranstalter und Manager
Gemeinsam mit Alexander Wendt rief Haberleitner im Jahr 2000 die Plattform "tennisturnier.at" ins Leben - die erste österreichische Tennisturnier-Onlineplattform. Zudem veranstaltete der Niederösterreicher selbst viele Turniere, bei denen er auch Andreas Haider-Maurer kennenlernen sollte.
"Ich habe ihn mit 15 oder 16 Jahren kennengelernt, als Bernd damals das Tennis-Europe-Turnier in Krems veranstaltet hat. So hat das alles begonnen und ist es schließlich dazu gekommen, dass er mein Manager wurde", erzählte Haider-Maurer gegenüber dem ÖTV.
"Er hat mich meine ganze Karriere über begleitet. Er ist für mich aber nicht nur mein Manager gewesen, sondern vieles darüber hinaus – eine der größten Stützen in meinem Leben überhaupt und einer meiner engsten Freunde."
"Er war immer positiv und ein extremer Rückhalt"
Haider-Maurer stand 2010 im Endspiel des Wiener Stadthallen-Turniers und kletterte im ATP-Ranking bis auf Position 47 nach oben, ehe er verletzungsbedingt schon sehr früh seine Karriere beenden musste. Auch in schwierigen Zeiten konnte er sich jedoch auf seinen Manager verlassen.
"Er war immer positiv, hilfsbereit, ein extremer Rückhalt, hat mir immer viel geholfen, wenn mal etwas nicht gut gelaufen ist und mich stets aufgebaut. Er hat immerzu zuerst auf die anderen geschaut, nicht auf sich selbst. Er war auch ein witziger Typ und ein ganz wichtiger Teil in meiner Karriere. Ohne ihn hätte das alles nicht so funktioniert, wie es gelaufen ist. Ich bin ihm unendlich dankbar."
Ein Urteil, dem sich ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer nur anschließen kann: "„Ich habe früher auch noch selbst gegen ihn gespielt: bei Herrenturnieren, in der Meisterschaft. Als er mit Andi auf der ATP-Tour war, bin ich ihm natürlich oft begegnet. Bernd war ein super Typ, hatte immer ein Lächeln im Gesicht, war immer positiv – mein herzliches Beileid an seine Frau, Familie und Freunde."