Seit mittlerweile knapp einem Jahr sind Dominic Thiem und Kristina Mladenovic ein Paar.
Im Zuge des WTA-Turniers in Linz spricht die 25-Jährige über ihren Auftaktsieg, die knappe Niederlage Thiems in Shanghai und wer von den beiden das größere Sprachentalent ist.
Ihren ersten Auftritt beim Upper Austria Ladies verfolgte dabei unter anderem auch die halbe Familie ihres Lebensgefährten. "Ich finde es toll, dass sie von zu Hause hierher gefahren sind, um mich anzufeuern", freut sich "Kiki".

Mit ihrer Österreich-Premiere war Mladenovic zufrieden. Sie habe gut gespielt, auch ihr Aufschlag sei solide gewesen. Und die Atmosphäre in Linz gefiel ihr so, dass sie sich noch auf dem Platz wunderte, warum sie früher immer in Asien gespielt hat. "Ich glaube, das war ein Fehler."
Und sie war beeindruckt, wie viel Rückhalt sie von Dominic Thiems Familie erhalten hat. "Ich habe es wirklich genossen, erzählte sie. Sie lobte dann Land und Leute überschwänglich und sprach vom WTA-Turnier in Linz in höchsten Tönen. "Das Event ist ganz toll für diese Turnierkategorie, der Standard ist in allen Bereichen sehr hoch.
"Wenn ich ihm zuschaue, ist es so, als ob ich spielen würde"
Mit erfrischender Offenheit erzählte die Französin über ihren Morgen vor dem eigenen Match. Da fieberte sie nämlich noch im Hotelbett mit dem im fernen Shanghai spielenden Freund Dominic mit. "Ich habe drei Stunden in der Früh in meinem Bett zugesehen. Es war furchtbar, ich hatte keine Nerven mehr und war komplett erschöpft. Ich habe dann wirklich ein Schläfchen gebraucht", schilderte Mladenovic.
Das Match, das Thiem hauchdünn mit 6:7 im dritten Satz gegen Matthew Ebden (AUS) verloren hat, habe ihr einiges an Adrenalin gekostet. "Wenn ich ihm zuschaue, ist es so, als ob ich spielen würde."
Während andere Spielerinnen ihr Privatleben streng abschirmen, zeigt das Paar in sozialen Netzwerken schon hin und wieder seine Zuneigung. "Natürlich zeigen wir nicht alles von unserem Leben", meinte Mladenovic lachend, darauf angesprochen. "Aber es ist schön, für die Leute und die Tennisfans, wenn sie hin und wieder gemeinsame Bilder oder Videos von uns sehen. Er ist ein unglaublicher Spieler und ein toller Champion für mich."
Es sei aber wirklich wichtig, dass beide sich auf ihre jeweiligen Karrieren konzentrieren. "Und es hilft uns wirklich, dass wir uns austauschen."
In Paris hatte Thiem auf APA-Nachfrage verraten, dass er schon fleißig Französisch lernt und er 2019 bei den French Open dann auch erstmals öffentlich sprechen werde. Auch Mladenovic lernt die Sprache ihres Freundes, möchte aber (noch) nicht Deutsch sprechen. Sie ist allerdings ein Sprachentalent, spricht neben Französisch und Englisch auch Serbisch, Italienisch, Spanisch und ein bisschen Russisch.
Doch - wie es sich unter Sportlern wohl auch gehört - das Lernen der jeweiligen Sprache des Partners ist auch ein kleines Kräftemessen.
Wettkampf beim Lernen der neuen Sprache
"Die wahre Story ist, dass wir wirklich einen kleinen Wettbewerb haben. Wir haben beide die Babbel-App und ich habe sie auf Deutsch", verriet Mladenovic. Allerdings habe sie gehört, dass es viele Unterschiede zum österreichischen Deutsch gebe. "Sobald ich Deutsch kann, muss ich mich anpassen und 'österreichisch' lernen", erklärte sie lachend.
Sie werde allerdings von Thiem ordentlich gefordert. "Oh mein Gott, das ist ein weiteres Beispiel dafür, was er für ein Wettkämpfer ist. Ich bin sicher, er studiert zwei Stunden pro Tag, weil sein Französisch ist schon wirklich, wirklich gut." Noch spreche er nicht fließend, aber: "Ich denke, es wird nächstes Jahr wirklich einfach für ihn sein, in Paris zu sprechen."
Und sie selbst? "Es war ein Fehler, dass ich in jungen Jahren Spanisch Deutsch vorgezogen habe. Es ist definitiv anders für mich, aber ich bin auch stur und ich will wirklich lernen."