Einer der Betroffenen im Chaos um das neue ÖTV-Präsidium ist Wolfgang Thiem, der im Projekt von Steiermarks Landesverbands-Präsidentin Barbara Muhr als neuer ÖTV-Sportdirektor vorgesehen war.
Die ursprünglichen Wahl-Bewerbungen sind nun hinfällig, durch neue Statuten sollen alle neun Landesverbands-Präsidenten Teil des Präsidiums werden. Damit ist auch Thiem als Sportdirektor vorerst abgeblitzt.
Sein Sohn soll dabei nicht zum Druckmittel werden. "Ich möchte nicht Sportdirektor werden, weil ich Dominic als Druckmittel habe", so der Niederösterreicher in der "Kleinen Zeitung". "Wenn man mir den Posten geben will, dann wegen meiner Arbeit."
"Den meisten geht es nur um ein VIP-Band"
Und er attackiert die Landespräsidenten: "Sie haben eine Stimme, die ihnen Macht gibt. Die nützen sie aus. Den meisten geht es nicht um den Sport, sondern nur um ein VIP-Band, mit dem sie sich dann in Wien oder Kitzbühel als Funktionäre aufspielen können."
Dass manche persönliche Differenzen mit Barbara Muhr haben könnten, lässt Thiem nicht gelten: "Das muss man hinten anstellen, wenn es um das große Ganze wie das heimische Tennis geht. Es ist traurig, dass in Österreich die Nachwuchsarbeit an Eitelkeiten scheitert."
Wenn es zu keiner Einigung mit dem ÖTV kommt, wolle das von Muhr ins Leben gerufene "Austrian Tennis Committee" (ATC) das geplante Projekt auf Eigeninitiative durchziehen.
Eine mögliche Konsequenz wäre dann auch, dass Thiem mit seinen Schützlingen aus der Südstadt abziehen würde und einen anderen Stützpunkt im Großraum Wien wählen würde.