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Die Karriere-Bilanz von Dominic Thiem bei Grand Slams

Zehn Jahre nach seinem Debüt auf der Major-Bühne beendet Thiem in New York seine Grand-Slam-Karriere. LAOLA1 hat seine bisherigen 36 Auftritte zusammengefasst.

Die Karriere-Bilanz von Dominic Thiem bei Grand Slams Foto: © getty

Dominic Thiem nimmt bei den am Montag startenden US Open (LIVE-Ticker>>>) Abschied von der Grand-Slam-Bühne.

Der Lichtenwörther bestreitet am Ort seines größten Erfolges sein letztes Major-Turnier und sein vorletztes Karriere-Turnier überhaupt. 2020 gewann die ehemalige Nummer drei der Welt in Flushing Meadows seinen ersten und einzigen Grand-Slam-Titel. Von den Veranstaltern erhält Thiem heuer eine Wildcard (Alle Infos >>>).

Exakt zehn Jahre nach seinem Grand-Slam-Debüt 2014 bei den Australian Open wird Thiem also sein letztes Grand-Slam-Turnier bestreiten. Insgesamt ging die ehemalige Nummer drei Welt bei 36 Major-Turnieren an den Start und gewann 75 Spiele. Neben dem US-Open-Sieg waren auch zahlreiche weitere Highlights dabei.

LAOLA1 hat alle Auftritte Thiems bei den vier Grand-Slam-Turnieren zusammengefasst.

Australian Open

Jahr Abschneiden Gegner
2014 Runde 2 Kevin Anderson (RSA)
2015 Runde 1 Roberto Bautista Agut (ESP)
2016 Runde 3 David Goffin (BEL)
2017 Achtelfinale David Goffin (BEL)
2018 Achtelfinale Tennys Sandgren (USA)
2019 Runde 2 Alexei Popyrin (AUS)
2020 Finale Novak Djokovic (SRB)
2021 Achtelfinale Grigor Dimitrov (BGR)
2022 - -
2023 Runde 1 Andrey Rublev (RUS)
2024 Runde 1 Felix Auger-Aliassime (CAN)
Foto: © getty

Die Australian Open und Dominic Thiem waren lange keine Liebesbeziehung. Zwar erreichte der Lichtenwörther in Melbourne erstmals das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turnieres, die ersten sechs Auftritte waren mit zwei Achtelfinal-Einzügen aber nicht unbedingt von Erfolg geprägt.

Der große Durchbruch gelang im Jänner 2020, als Thiem sensationell das Finale der Australian Open erreichte und gegen Rekordsieger Novak Djokovic nur einen Satz vom Gewinn seines ersten Major-Titels entfernt war.

Dabei sah es in der zweiten Runde, nach einem glatten Auftaktsieg gegen Adrian Mannarino, erneut nach einem frühen Scheitern aus. Gegen Lokalmatador Alex Bolt, damals die 140 der Welt, lag Thiem mit 1:2 in Sätzen zurück, kämpfte sich aber eindrucksvoll zurück.

Nach einem Sieg über Taylor Fritz erreichte die damalige Nummer fünf der Welt zum dritten Mal das Achtelfinale in Down Under, wo er mit Gael Monfils den ersten von drei Top-Ten-Spielern glatt aus dem Weg räumte.

Sein erstes und einziges Viertelfinale in Australien geht als eines der größten Spiele von Thiem in Erinnerung ein. Am Centre Court bezwingt der Lichtenwörther den damaligen Weltranglistenersten Rafael Nadal heroisch nach drei Satzsiegen im Tie-Break. Im Halbfinale behauptete sich der damals 26-Jährige nach Satzrückstand gegen Alexander Zverev in vier Sätzen.

Das Endspiel verlor Thiem auf bittere Art und Weise nach knapp vier Stunden und 2:1-Satzführung gegen Novak Djokovic. Doch das Warten auf den langersehnten Grand-Slam-Titel sollte nicht von langer Dauer sein.

French Open

Jahr Abschneiden Gegner
2014 Runde 2 Rafael Nadal (ESP)
2015 Runde 2 Rablo Cuevas (URU)
2016 Halbfinale Novak Djokovic (SRB)
2017 Halbfinale Rafael Nadal (ESP)
2018 Finale Rafael Nadal (ESP)
2019 Finale Rafael Nadal (ESP)
2020 Viertelfinale Diego Schwartzman (ARG)
2021 Runde 1 Pablo Andujar (ESP)
2022 Runde 1 Hugo Dellien (BOL)
2023 Runde 1 Pedro Cachin (ARG)
2024 - -
Foto: © getty

Die French Open in Paris waren über die gesamte zehnjährige Grand-Slam-Laufbahn das mit Abstand erfolgreichste Major von Dominic Thiem.

Krönen konnte sich der Prince of Clay in Roland Garros aber nie. Dies lag auch daran, dass Rafael Nadal schier unbezwingbar in seinem "Wohnzimmer" war. Insgesamt scheiterte der Lichtenwörther bei vier seiner zehn Antritte in Paris am Spanier.

Die zwei Finaleinzüge 2018 und 2019 waren die ersten beide Auftritte Thiems in einem Major-Endspiel, beide Male war der Altstar eine Nummer zu groß für das ÖTV-Ass.

Während Thiem 2018 noch glatt in drei Sätzen verlor, war Thiem ein Jahr später näher dran und konnte dem King of Clay einen Satz abringen. Es sollte das letzte große Highlight in Paris gewesen sein.

Vor allem der Lauf 2019 bleibt in Erinnerung, als Thiem in den ersten drei Runden gegen Tommy Paul, Alexander Bublik und Pablo Cuevas immer den zweiten Satz abgeben musste, am Ende aber stets souverän in Vier gewann. Nach glatten Siegen über Gael Monfils und Karen Khachanov stand die damalige Nummer vier der Welt zum vierten Mal im Halbfinale der French Open.

Auch jener Semifinal-Auftritt sollte länger in Erinnerung bleiben. In der Runde der letzten Vier zieht Dominic Thiem dem derzeit Weltranglistenführenden Novak Djokovic in einer von starken Windböen beeinträchtigten Partie über zwei Tage lang den Nerv. Nach über vier Stunden Spielzeit behielt Thiem mit 7:5 im fünften Satz den längeren Atem.

Im Finale machte es der Lichtenwörther besser als im Jahr zuvor und konnte seinem langjährigen Konkurrenten Nadal den zweiten Satz abnehmen. Mit 6:1, 6:1 machte der Spanier in Folge aber kurzen Prozess und verwies Thiem zum wiederholten Male auf Platz zwei.

Wimbledon

Jahr Abschneiden Gegner
2014 Runde 1 Luke Saville (AUS)
2015 Runde 2 Fernando Verdasco (ESP)
2016 Runde 2 Jiri Versely (CZE)
2017 Achtelfinale Tomas Berdych (CZE)
2018 Runde 1 Marcos Baghdatis (CYP)
2019 Runde 1 Sam Querrey (USA)
2020 - -
2021 - -
2022 - -
2023 Runde 1 Stefanos Tsitsipas (GRE)
Foto: © getty

Nach den French Open ging es für Dominic Thiem meist auf den ungeliebten heiligen Rasen in Wimbledon.

Trotz eines Titels beim Vorbereitungsturnier in Stuttgart (Halbfinal-Sieg über Roger Federer!) zählte der Rasen nicht unbedingt zu den Lieblingsbelägen der ehemaligen Nummer drei der Welt. Bei sieben Antritten im All England Tennis Club konnte Thiem nur fünf Spiele gewinnen - seine mit großen Abstand schlechteste Grand-Slam-Bilanz.

2017 war ein Achtelfinaleinzug das höchste der Gefühle in Wimbledon. Bei den sechs anderen Auftritten war spätestens in der zweiten Runde Endstation.

Dabei hätte die Reise vor mittlerweile sieben Jahre durchaus noch weiter gehen können als in die Runde der letzten 16. Nach sehr souveränen Siegen in den ersten drei Runden, bekam es Thiem im Achtelfinale mit dem an Nummer 15 gesetzten Tomas Berdych zu tun.

Der Lichtenwörther gewinnt die Sätze zwei und vier und erzwingt einen entscheidenden fünften Durchgang. Dort behält der Tscheche aber mit 6:3 die Oberhand.

Besonders bitter: Der Achtelfinal-Sieg wäre wohl gleichbedeutend mit einem Halbfinal-Einzug gewesen. Novak Djokovic musste im Viertelfinale gegen Berdych im zweiten Durchgang aufgeben. Der Serbe war bereits im Vorfeld angeschlagen.

US Open

Jahr Abschneiden Gegner
2014 Achtelfinale Tomas Berdych (CZE)
2015 Runde 3 Kevin Anderson (RSA)
2016 Achtelfinale Juan Martin del Potro (ARG)
2017 Achtelfinale Juan Martin del Potro (ARG)
2018 Viertelfinale Rafael Nadal (ESP)
2019 Runde 1 Thomas Fabbiano (ITA)
2020 Sieger Alexander Zverev (GER)
2021 - -
2022 Runde 1 Pablo Carreno Busta (ESP)
2023 Runde 2 Ben Shelton (USA)
Foto: © getty

Es ist der 13. September 2020 um 20:19 Uhr (Ortszeit): Eine Rückhand von Alexander Zverev fliegt ins Out - Dominic Thiem erfüllt sich seinen großen Kindheitstraum.

Der Lichtenwörther gewinnt bei den US Open in New York seinen ersten und einzigen Grand-Slam-Titel nach einem unglaublichen Fünf-Satz-Fight gegen den deutschen Zverev und schreibt rot-weiß-rote-Sportgeschichte. Thiem ist nach Muster der erst zweite Österreicher, der einen Major-Titel im Einzel gewinnen kann. Einziger Wermutstropen: Aufgrund der Corona-Pandemie fand das Finale vor leeren Rängen statt.

Das ÖTV-Ass fühlte sich über seine ganze Karriere durchwegs wohl im Big Apple. 2014 erreichte Thiem bei seinem ersten Antritt prompt das Achtelfinale. Vor seinem großen Erfolg musste Thiem 2017 und 2018 sehr bittere Fünf-Satz-Niederlagen gegen Juan Martin del Potro und Rafael Nadal wegstecken.

2020 präsentiere sich Thiem dann aber in absoluter Topform. Auf dem Weg ins Finale musste die damalige Nummer drei der Welt lediglich einen Satz in der dritten Runde gegen Marin Cilic abgeben. Im Semifinale bezwang der Lichtenwörther den Russen Daniil Medvedev nach zwei Tie-Breaks ebenfalls glatt.

Thiem stand in seinem vierten Major-Finale, doch erstmals heißt der Gegner nicht Novak Djokovic oder Rafael Nadal. Dem Niederösterreicher ist die Nervosität zum Auftakt sichtlich anzumerken. Folgerichtig war der langjährige Top-Ten-Spieler rasch mit 0:2 in Sätzen im Rückstand.

Im dritten Durchgang lag der Rechtshänder dann bereits mit einem Break zurück, doch Thiem konnte den Schalter umlegen und entschied Satz drei und vier für sich.

Im entscheidenden fünften Durchgang war beiden Spielern die Nervosität und Anspannung anzumerken. Keiner der beiden Freunde schaffte es, bei eigenem Aufschlag das Spiel auszuservieren. Die Spannung gipfelte im Tie-Break. Dort hatte ein von Krämpfen geplagter Thiem seine Nerven besser im Griff und nutzte seinen dritten Matchball zum größten Triumph seiner Karriere. 

Der mittlerweile 30-Jährige ist bislang der einzige Spieler, der in einem US-Open-Finale einen 0:2-Satzrückstand drehen konnte. Was Thiem damals noch nicht wusste, sein 17. Karriere-Titel sollte bis dato auch sein letzter gewesen sein. Eine im Juni 2021 erlittene Handgelenksverletzung beeinträchtigte die ehemalige Nummer drei anschließend monatelang. In New York feierte der Lichtenwörther seinen bislang einzigen Grand-Slam-Hauptrundensieg seit seinem Comeback.

Bei den kommenden Montag startenden US Open bestreitet Thiem das letztes Grand-Slam-Turnier seiner Karriere.

 

Die fünf legendärsten Thiem-Matches bei den US Open

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