Dominic Thiem hat es geschafft! Das 27-jährige Tennis-Ass aus der kleinen niederösterreichischen Gemeinde Lichtenwörth ist in der Nacht auf Montag mit seinem Sieg bei den US Open endgültig in den österreichischen Sport-Olymp aufgestiegen.
An der Seite der rot-weiß-roten Filzkugel-Legende Thomas Muster wird Thiem in Zukunft viele Jahrzehnte als Aushängeschild des weißen Sports in unserem Land herhalten müssen.
An der Seite? Gut möglich, dass Thiem den Tennis-Pionier aus der Steiermark in den kommenden Jahren oder vielleicht schon in knapp einem Monat mit einem weiteren Grand-Slam-Titel bei seinem Lieblingsturnier in Paris sogar noch ordentlich überflügelt.
In der am Sonntag vor dem US-Open-Finale online gestellten Umfrage, votierten bereits über 80 Prozent der LAOLA1-User, dass Thiem jetzt schon besser als Muster sei.
Zwar stand der Niederösterreicher im Gegensatz zum French-Open-Sieger von 1995 (noch) nicht auf dem ersten Platz der Herren-Weltrangliste, dafür kann sich seine Ausbeute bei den großen Turnieren mehr als sehen lassen.
Muster-Erfolge fast ausschließlich auf Sand
Das in Flushing Meadows bestrittene Endspiel war bereits das vierte Grand-Slam-Finale in der Karriere des Rechtshänders, der besonders mit seinem gefürchteten Vorhand-Top-Spin für Angst und Schrecken auf der ATP-Tour sorgt.
Muster war im Gegensatz zu Thiem, der mit Melbourne, Paris und New York schon bei drei der vier Grand-Slam-Events zumindest das Finale erreichte, zudem vor allem auf Sandplatz erfolgreich. 40 seiner insgesamt 44 Turnier-Erfolge holte er auf seinem Lieblingsbelag, darunter auch den historischen French-Open-Triumph 1995 – den bis zu Thiems Erfolg in Flushing Meadows einzigen österreichischen Grand-Slam-Einzel-Titel.
Vergleich nur schwer möglich
Freilich ist das Tennis der 1990er Jahre nur schwer mit jenem aus dem Jahr 2020 zu vergleichen. Die Unterschiede in den Spielbelägen waren deutlich größer. Mit Ausnahme von Andre Agassi gelang es in dieser Phase keinem Spieler, alle vier Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.
Im Laufe der Zeit haben sich die Beläge in aller Welt allerdings immer mehr angeglichen. Das Spiel ist durch Veränderungen am Untergrund und den Bällen langsamer und weniger aufschlaglastig geworden. Selbst ein Sandplatz-König wie Rafael Nadal kann heutzutage in Wimbledon triumphieren.
Nach Alaba und Hirscher ist Thiem der dritte "Sport-Gott" des Jahrzehnts
Bei der Wahl zu Österreichs "Sportler des Jahres" 2020 werden die heimischen Sportjournalisten schon jetzt nur sehr schwer an Thiem vorbeikommen. Unabhängig von den Leistungen des Weltranglisten-Dritten bei den French Open oder den ATP-Finals in London.
Thiems aktueller Gegner in der heimischen Wahl ist mit David Alaba auch kein unerfolgreiches Aushängeschild des österreichischen Sports. Der Abwehrchef des FC Bayern geht als Triple-Gewinner in die neue Bundesliga-Saison in Deutschland. So er denn bei den Bayern bleibt. Zwei Champions-League-Triumphe, neun deutsche Meistertitel, sechs Pokalsiege - auch der 28-jährige Wiener hat längst seinen Fixplatz im Olymp der Sport-Götter in Rot-weiß-rot gefunden.
Für Diskussionsstoff unter den Sportfans ist also in Zukunft gesorgt. Ski-Allzeitgröße Marcel Hirscher war zwischen 2012 und 2019 sechs Mal Österreichs Sportler des Jahres, Alaba gewann die Wahl 2013 und 2014.
LAOLA1 blickt in den Sport-Olymp und schaut welche österreichischen Ausnahme-Könner, die zwar wie Thiem/Muster nicht immer zurselben Zeit aktiv waren, deren Erfolge und Lebensläufe aber immer wieder miteinander verglichen werden:
Toni Sailer/Franz Klammer (Ski)
Toni Sailer: Der im Jahr 2009 im Alter von 73 Jahren verstorbene Tiroler machte sich mit seinen drei Goldmedaillen bei den Olympischen in Cortina d’Ampezzo unsterblich. Mit zusätzlich drei Weltmeister-Titeln zählt er zu den erfolgreichsten Skirennläufern der Geschichte.
Franz Klammer: Unglaubliche 25 Abfahrtssiege feierte Franz Klammer in seiner Karriere im alpinen Ski-Weltcup. Sein wichtigster Erfolg war aber der Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1976 in Innsbruck. Der Kärntner war damals absoluter Top-Favorit und widerstand einem unglaublichen Erwartungsdruck.
Hermann Maier/Marcel Hirscher (Ski)
Hermann Maier: Wann kommt endlich der Hollywood-Film der unglaublichen Lebensgeschichte von Hermann Maier? Der gelernte Maurer entwickelte sich als Spätstarter zum absoluten Serien-Sieger und ließ sich später auch von einem schweren Motorradunfall, bei dem er beinahe sein Bein verlor, nicht stoppen. Dazu kommt der spektakuläre Sturz bei den Olympischen Spielen von Nagano, dem er wenige Tage später zwei Goldmedaillen folgen ließ.
Marcel Hirscher: Eigentlich dachte man ja, dass der "Herminator" nicht mehr zu toppen ist. Ein junger Salzburger sah das allerdings anders und sorgte mit unfassbaren acht Gesamtweltcup-Siegen in Folge für einen Rekord, der wohl für die Ewigkeit gemacht ist. 7x WM-Gold, 2x Olympia-Gold fetten die Bilanz noch ordentlich auf. Dabei beendete Hirscher seine Karriere mit nur 30 Jahren.
Hans Krankl/Herbert Prohaska (Fußball)
Hans Krankl: Als Stürmer des SK Rapid, des FC Barcelona und des österreichischen Nationalteams spielte sich Hans Krankl in die Herzen der rot-weiß-roten Fußball-Fans. Als Sänger vollendete er seinen Legendenstatus. Daran konnte auch die nicht immer nach Wunsch verlaufene Trainer/Teamchef-Karriere nichts ändern.
Herbert Prohaska: Das violette Gegenüber von Hans Krankl war Herbert Prohaska, der neben seiner erfolgreichen Zeit bei der Wiener Austria mit Inter Mailand und AS Roma für Furore sorgte. Zudem führte er als Trainer die Austria zu zwei Meistertiteln und das ÖFB-Nationalteam zur Weltmeisterschaft 1998. Zur absoluten Legende wurde er schließlich als langjähriger ORF-Experte.
Jochen Rindt/Niki Lauda (Formel 1)
Jochen Rindt: Der Grazer Jochen Rindt schrieb Formel-1-Geschichte, indem er nach seinem Unfall-Tod 1970 beim Grand Prix in Monza als bis heute einziger Fahrer posthum Formel-1-Weltmeister wurde.
Niki Lauda: Gleich dreifacher Formel-1-Weltmeister wurde Niki Lauda. Wie bei Hermann Maier und Thomas Muster wurde seine Karriere auch von einem schweren Unfall und von einem unglaublichen Comeback gekrönt. Bei einem Unfall auf dem Nürburgring erlitt Lauda schwere Brandverletzungen und befand sich in Folge in Lebensgefahr. Danach gewann er noch zwei WM-Titel und baute nach der Karriere zwei Airlines auf.
Gregor Schlierenzauer/Thomas Morgenstern (Skispringen)
Gregor Schlierenzauer: Mit insgesamt 53 Weltcupsiegen ist Gregor Schlierenzauer der erfolgreichste Weltcup-Skispringer aller Zeiten. Auch sonst gewann der Tiroler alles, was es im Skispringen zu gewinnen gibt. Olympia-Gold, WM-Gold und die Vierschanzen-Tournee. Mit seinen 30 Jahren ist er immer noch aktiv im Weltcup-Zirkus mit dabei.
Thomas Morgenstern: Schon im Jahr 2014 beendete hingegen Thomas Morgenstern seine Karriere. Der Kärntner lieferte sich zeitgleich mit Schlierenzauer ein Duell, das beinahe auf einem Level wie Federer-Nadal ablief. Trotz der starken Konkurrenz durch seinen Landsmann gewann er 23 Weltcup-Springen und erwies sich besonders bei Großereignissen als Spezialist: 3x Olympia-Gold, 8x WM-Gold – das kann sich sehen lassen!
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