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Nadal: "Weiß nicht, wann ich wieder am Court bin"

Nach dem überraschenden Aus bei den US Open gibt sich der Spanier kryptisch:

Nadal: Foto: © getty

Damit haben wohl nur die Wenigsten gerechnet. 

Rafael Nadal verlor am Montagabend überraschend im Achtelfinale der US Open in vier Sätzen gegen den US-Amerikaner Frances Tiafoe. Der Spanier konnte seinem Gegner über die ganze Partie nur wenig entgegensetzen und musste letztendlich mit 4:6, 6:4, 4:6 und 3:6 die Segel setzen. 

Nach der Partie zeigte sich der Tennis-Star gewohnt ehrlich und analysierte sein Ausscheiden knallhart.

"Der Unterschied ist schnell erklärt. Er hat eine gute Partie gespielt, ich leider nicht. Mein Spiel war sehr unkonstant und ich habe mich am Platz nicht gut bewegt, das macht im Tennis dann schnell den Unterschied aus. Mein Spielverständnis und die Qualität der Schläge haben auch nicht so gepasst, wie ich mir das vorstelle", geht Nadal mit sich selbst hart ins Gericht.

Schlechte Vorbereitung ist keine Ausrede

Dass der Spanier schon seit Monaten mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen kämpft, ist kein Geheimnis. So musste Nadal schon in Wimbledon vor dem Halbfinale w.o. geben. Die Vorbereitung wollte der 36-Jährige aber nicht als Ausrede zählen lassen.

"Natürlich könnte ich mich über die schlechte Vorbereitung beschweren, aber das ergibt heute keinen Sinn. Es hilft uns nicht weiter, wenn wir immer nur in die Vergangenheit blicken, alles ist so passiert wie es passiert ist. Ich habe schon Turniere mit schlechterer Vorbereitung gewonnen, heute ärgere ich mich über mein Spiel und sonst nichts", will der Spanier nichts von möglichen Ausreden wissen.

Nach einer Regenunterbrechung musste das Dach in New York geschlossen werden, auch diesen Umstand wollte Nadal aber nicht als Grund für sein Ausscheiden bezeichnen.

"Das geschlossene Dach hat für mich keinen Unterschied ausgemacht. Ich weiß nicht wie es ihm damit ging, aber das war auch sicher kein Grund für die Niederlage", sagt der Mallorquiner über die Unterbrechung.

Lob für "soliden" Tiafoe

Dass zu einer überraschenden Niederlage immer zwei dazugehören, war auch Nadal nach der Partie klar. Für die Nummer 26 der ATP-Weltrangliste hat der Routinier einiges an Lob übrig.

"Er hat sehr viele Dinge gut gemacht. Sein Spiel ist deutlich solider geworden, sein Service war stark. Er hat den Ball sehr früh und aggressiv zurückgespielt, was durch seine Schnelligkeit ermöglicht wird. Leider konnte ich ihn nicht so pushen, wie ich es in früheren Partien geschafft habe, das hat es ihm sicher leichter gemacht", sagt der Spanier über das Spiel seines Gegners. 

Der US-Amerikaner tat sich nach dem wohl größten Sieg seiner Karriere überhaupt schwer, die richtigen Worte zu finden: "Ich bin mehr als glücklich, ich könnte gerade weinen. Mein Tennis war unglaublich, ich weiß echt nicht, was da gerade passiert ist."

Wie geht es mit Nadal weiter?

Was als nächstes mit Rafael Nadal passiert, ist unklar. Der Spanier äußert sich nach der Partie nur kryptisch zu seinen Zukunftsplänen.

"Ich muss mich jetzt erst einmal um ein paar Dinge in meinem Leben kümmern, ich weiß nicht, wann ich das nächste Mal am Court stehen werde. Mir ist mein mentales Level sehr wichtig. Sobald das wieder auf dem richtigen Niveau ist, dann werde ich wieder da sein", blickt der Spanier in die Zukunft. 

Die nahe Zukunft wird der Spanier erst einmal im engen Familienkreis verbringen. "Ich habe mich jetzt um sehr viel wichtigere Dinge zu kümmern als Tennis. Jetzt ist der Moment, meinen ersten Sohn zu bekommen und darauf zu hoffen, dass alles gut wird", sagt der Spanier, der mit seiner Frau Xisca Perello im Oktober erstmals Nachwuchs erwartet.

Für Fans des Spaniers gibt es dank eines Facebook-Postings zumindest Hoffnung. Der 36-Jährige verlautbarte dort nach seiner Niederlage, dass das Publikum ihn "nächstes Jahr wiedersehen" würde.   

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