news

Sinner-Coach Cahill: "Jannik hat diese Siegermentalität"

Der erfahrene Australier erklärt, warum Jannik Sinner ein so besonderer Spieler ist.

Sinner-Coach Cahill: Foto: © getty

Im Juli 2022 engagierte Jannik Sinner seinen Trainer Darren Cahill. Eine Zusammenarbeit, die spätestens im Jahr 2024 große Früchte tragen sollte.

Der 23-jährige Italiener gewann im Jänner seinen ersten Major-Titel unter Cahills Anleitung bei den Australian Open und stieg in Folge im Juni erstmals zu Platz 1 der ATP-Rangliste auf.

Am Sonntag beendete Sinner in New York seine herausragende Grand-Slam-Saison mit dem US-Open-Titel.

"Er war heute bereit", sagte Cahill nach dem glatten Finalsieg über den US-Amerikaner Taylor Fritz zu "ESPN". Während Sinner in Melbourne im Endspiel gegen Daniil Medvedev noch einen 0:2-Satz-Rückstand in einen Sieg ummünzen musste, agierte der Italiener diesmal vom ersten bis zum letzten Punkt souverän.

"Es war ein Unterschied zwischen Australien und hier. Ich glaube, in Australien, wenn man sein erstes Turnier bestreitet, war er nervöser, weil es das erste große Finale war, in dem er je stand", so Cahill.

"Da waren die Nerven stärker. Und vielleicht waren auch die Erwartungen größer, weil er Medvedev schon ein paar Mal geschlagen hatte. Und diese Hürde zu nehmen, diese Hürde zu überwinden - ich denke, das gibt einem ein unglaubliches Selbstvertrauen, dass man, egal was passiert, mit jeder Situation umgehen kann."

Gespräch mit Agassi vor dem Finale

Am Sonntagmorgen habe Sinner noch in der Umkleidekabine mit Andre Agassi gesprochen. "Er sprach über sein Spiel, seine Mentalität und seine Gelassenheit auch in den großen Momenten. Selbst als er in diesem dritten Satz auf die Probe gestellt wurde, hatte ich den Eindruck, dass er das Gefühl hatte, er könne zurückkommen und das Spiel noch drehen, was ihm auch gelungen ist", so Cahill.

"Er hat also diese Siegermentalität, die, glaube ich, nicht viele Spieler haben. Bestimmte Spieler haben sie sicher. Aber ich glaube, er wurde damit geboren und er liebt diese Situationen und diese Momente."

Cahill-Lob für Trainer-Kollege Vagnozzi

Und Cahill weiß, wovon spricht. Der Australier war zwar selbst "nur" die Nummer 22 der Welt, dafür führte er in seiner Trainer-Karriere bereits Agassi, Lleyton Hewitt und WTA-Star Simona Halep an die Spitze des ATP- bzw. WTA-Rankings.

Vor zwei Jahren schloss er sich Sinners Entourage an, um dem bereits gut eingespielten Team mehr Erfahrung zu verleihen.

Sinner arbeitet zudem seit Anfang 2022 mit seinem Landsmann Simone Vagnozzi zusammen - für seinen Trainer-Kollegen findet Cahill nach Sinners Leistung gegen Taylor Fritz nur lobende Worte.

"Ich denke, dass Simone Vagnozzi in den letzten Jahren eine erstaunliche Arbeit geleistet hat, indem er an den Fehlern in seinem Spiel gearbeitet hat, sowohl beim Übergang von der Verteidigung in die Offensive, als auch um etwas mehr Kraft zu bekommen", sagte Cahill.

"Simone ist ein großartiger Trainer. Er hat in den letzten zweieinhalb, drei Jahren einen großartigen Job gemacht. Es war eine absolute Ehre, mit ihm zu arbeiten und zu sehen, wie er Janniks Spiel weiterentwickeln konnte."

Sinner verlor in dieser Saison nur fünf von insgesamt 60 Matches. Mittlerweile führt er das Jahres-Race mit einem souveränen Vorsprung von 2.885 Punkten vor dem zweitplatzierten Alexander Zverev an.

Diesen Spielern gelang der Sprung zur ATP-Nummer 1

Kommentare