Es passiert nicht oft, dass bei den US Open nicht nur der Gewinner, sondern auch der Verlierer zum Platz-Interview gebeten wird.
Bei Dominic Thiem war dies nach seinem Erstrunden-Aus in Flushing Meadows der Fall.
Der 30-jährige Niederösterreicher bestritt am Montag gegen US-Jungstar Ben Shelton (Spielbericht>>>) das letzte Grand-Slam-Match seiner Karriere – ausgerechnet auf jenem Platz, auf dem er im Jahr 2020 den einzigen Major-Titel seiner Karriere holen durfte.
Thiem bedankt sich für Support in den vergangenen Jahren
Dementsprechend bedankte sich Thiem dann auch beim Interview zuerst beim Publikum und den Fans für die Unterstützung in den vergangenen Jahren: "Zuerst muss ich mich einmal für den tollen Support in den letzten Jahren hier in New York bedanken. Es ist ein sehr wichtiger Moment für mich. Ich habe hier auf diesem Court den größten Erfolg meiner Karriere geschafft."
Die fünf legendärsten Thiem-Matches bei den US Open
Dabei erinnerte Thiem auch an die ungewöhnlichen Umstände vor vier Jahren, als die Welt und damit auch New York noch inmitten der Corona-Pandemie stand. Die Matches in Flushing Meadows wurden damals ohne Zuschauer ausgetragen.
Erinnerungen an 2020
"Es waren komische Zeiten im Jahr 2020. Leider wart ihr alle nicht da, als ich gewonnen habe. Trotzdem habe ich mich natürlich über diesen Sieg gefreut", erinnerte sich Thiem an die leeren Ränge bei seinem Final-Triumph über Alexander Zverev zurück. Damals drehte er nach einem 0:2-Satz-Rückstand die schon verloren geglaubte Partie.
"Es freut mich, dass ich nun etwas Zeit mit euch verbringen konnte. Damit ich mich einfach bei euch bedanken und es wiedergutmachen kann, dass wir uns vor vier Jahren verpasst haben. Danke, dass ihr noch ein letztes Mal für mich da wart", lauteten Thiems emotionale Abschieds-Worte an das New Yorker Publikum.
Shelton: "Domi kann stolz auf seine Karriere sein"
Für Thiem war es das 111. Grand-Slam-Match seiner Karriere. 75 davon konnte er gewinnen. Eine Bilanz, vor der auch Sieger Shelton den Hut zog: "Vier Finali, ein Titel – davon können Kinder nur träumen. So wie ich es vor Kurzem noch getan habe", sagte der US-Amerikaner, der Thiem in den Spielerkabinen vermissen wird.
"Ich habe mich immer gefreut, Domi zu sehen. Er hat immer ein Lächeln auf den Lippen und er kann wirklich stolz auf seine Karriere sein."
Als Abschiedsgeschenk bekam der Lichtenwörther von den US-Open-Organisatoren schließlich auch noch ein großes Bild mit den schönsten Momenten seiner US-Open-Karriere überreicht.