Taylor Fritz steht erstmals im Halbfinale eines Tennis-Grand-Slam-Turniers.
Der 26-jährige Kalifornier eliminierte am Dienstag im Viertelfinale der US Open in New York den als Nummer vier gesetzten Titelanwärter Alexander Zverev in vier Sätzen 7:6(2),3:6,6:4,7:6(3). Im Halbfinale trifft Fritz auf seinen Landsmann Frances Tiafoe, der sich gegen Grigor Dimitrow durchsetzte. Dabei profitierte er beim Stand von 6:3, 6:7 (5:7), 6:3, 4:1 von der Aufgabe des angeschlagenen Bulgaren.
Von den Top vier der Setzliste ist nach dem Aus von Carlos Alcaraz und Novak Djokovic nur noch Jannik Sinner im Bewerb. Der topgesetzte Südtiroler trifft am Mittwoch im Viertelfinal-Schlager auf Daniil Medwedew.
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"Es fühlt sich toll an", sagte Fritz. Er habe schon mehrere Viertelfinali bei Grand Slams verloren. Es war sein fünfter Anlauf. "Heute hat es sich anders angefühlt. Ich habe das Gefühl gehabt, dass es diesmal einen Schritt weiter geht."
Mit den Siegen von Fritz und Tiafoe wird erstmals seit Andy Roddick 2009 in Wimbledon wieder ein männlicher US-Tennisprofi in einem Grand-Slam-Endspiel stehen. Den bisher letzten Titel bei den Herren holte ebenfalls der heute 42-Jährige - 2003 bei den US Open in New York.
Das größte Spiel ihres Lebens
"So wollte ich nicht gewinnen, aber ich bin froh, gewonnen zu haben", sagte Tiafoe über den Sieg durch Aufgabe und freute sich auf das anstehende US-Duell. "Das wird das größte Spiel des Lebens für mich und Taylor. Wir spielen gegeneinander, seitdem wir 14 Jahre sind."
Zverev dagegen ließ erneut eine große Chance aus. Der Olympiasieger von 2021 muss weiter auf seinen ersten Grand-Slam-Titel warten. Der 27-jährige Deutsche agierte in den entscheidenden Momenten zu passiv und verpasste an dem Ort, an dem er 2020 erst im Endspiel Dominic Thiem unterlegen war, seinen dritten Halbfinal-Einzug.
Schon im Achtelfinale von Wimbledon war Zverev in diesem Jahr in einem Fünfsatz-Krimi an Fritz gescheitert. In New York verwandelte der als Nummer 12 gesetzte Fritz nach 3:26 Stunden seinen ersten Matchball.
Auch Navarro mit erstem Semifinaleinzug
Zuvor hatte mit Lokalmatadorin Emma Navarro auch eine US-Amerikanerin erstmals die Vorschlussrunde eines Major-Turniers erreicht. Als Nummer 13 gesetzt, besiegte die 23-Jährige am Mittwoch die ebenfalls in New York geborene Spanierin Paula Badosa 6:2,7:5. Badosa war in Satz drei bei einer 5:1-Führung knapp vor Erreichen eines Entscheidungssatzes gewesen, verlor dann aber völlig den Faden und sechs Games in Folge.
Schon bei 2:5 im zweiten Durchgang habe sie eine gewisse Vermutung gehabt, verriet Navarro: "Als ich das 2:5 geschafft hatte, hatte ich die Ahnung, dass es zwei Sätze werden würden. Es ist verrückt, dass ich im Halbfinale bin."
Für Navarro war es das zweite Major-Viertelfinale nach Wimbledon, sie hat bereits fix ihr bisher stärkstes Jahr auf der Tour. Ihren ersten WTA-Titel hatte sie im Jänner in Hobart geholt. Bei Grand-Slam-Turnieren war sie bis zu den heurigen French Open nie über die erste Runde hinaus gekommen
Navarro wird durch den Erfolg am kommenden Montag erstmals in die Top Ten der Weltrangliste vorstoßen. Im Achtelfinale von Flushing Meadows hatte sie sich am Wochenende auch gegen Titelverteidigerin Coco Gauff durchgesetzt.
Sabalenka: "Die Getränke gehen auf mich"
Ihre nächste Gegnerin ist die als Nummer zwei gesetzte Belarussin Aryna Sabalenka, die sich in beeindruckender Manier gegen die formstarke Olympiasiegerin Zheng Qinwen aus China mit 6:1, 6:2 durchsetzte.
"Die Getränke gehen auf mich und ihr unterstützt mich dafür im nächsten Match", scherzte Sabalenka mit Blick auf das anstehende Duell mit einer US-Spielerin. "Es wird ein großartiger Kampf, ich freue mich sehr auf das Spiel." Für sie ist es das vierte Halbfinale bei den US Open in Serie.