Ein Wahl-Tiroler aus Kitzbühel beendet bei den US Open die Grand-Slam-Träume von Alexander Zverev.
Der als Nr. 4 gesetzte Hamburger scheitert in Runde 3 in New York überraschend nach 3:09 Stunden am 34-jährigen deutschen Landsmann Philipp Kohlschreiber mit 7:6(1), 4:6, 1:6, 3:6. Der in Kitzbühel lebende Kohlschreiber trifft im Achtelfinale auf Kei Nishikori (JPN/21).
Souverän schaffen den Aufstieg in die Top-16: Novak Djokovic (SR/-6) und David Goffin (BEL/10). Happy End für Marin Cilic (CRO/7).
Marin Cilic benötigt acht Matchbälle fürs Achtelfinale
Der 29-jährige US-Open-Champion 2014 gewinnt einen Krimi gegen den jungen Australier Alex de Minaur mit 4:6, 3:6, 6:3, 6:4 und 7:5. Der Kroate führt im 5. Durchgang bereits 5:2, braucht aber vier Stunden und acht Matchbälle, um knapp vor 2:30 Uhr (Ortszeit) ins Achtelfinale einzuziehen.
Ziemlich glatt schaffen die Favoriten Djokovic und Goffin den Aufstieg. Der "Djoker" fertigt Richard Gasquet (FRA/26) mit 6:2, 6:3, 6:3 ab. Gofffin setzt sich gegen Jan-Lennard Struff mit 6:4, 6:1, 7:6(4) durch.
Der höher eingeschätzte Diego Schwartzman (ARG/13) muss sich dem wiedererstarkten Japaner Nishikori 4:6, 4:6, 7:5, 1:6 geschlagen geben. Nishikori bekommt es nun mit Kohlschreiber zu tun. Der meint nach dem Erfolg gegen den Favoriten Zverev: "Es war ein sehr unterhaltsames Match. Meine Variabilität hat sich ausgezahlt, ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung.".
"Ich habe sehr gut returniert, das war ein Schlüssel", so der Weltranglisten-34. Der Wahl-Tiroler kauft Zverev mit sehr variantenreichem Winkelspiel sowie kurzen Slice-Bällen auf die Rückhand die Schneid ab. "Er bewegt sich nicht gut zum Netz", meint Kohlschreiber noch auf dem Platz.
Alex Zverev wartet weiter auf Top-Resultat bei Grand Slam
Für Zverev, der kurz vor dem Turnier Ivan Lendl als "Super-Coach" in sein Team geholt hat, bleiben die vier Grand-Slam-Turniere in seiner allerdings noch sehr jungen Karriere weiterhin der Knackpunkt. Sein bisher bestes Resultat ist das Viertelfinale bei den French Open 2018, als er gegen Dominic Thiem verlor.
Die Verpflichtung Lendls könne nicht sofort Resultate bringen, meint Zverev später. "Das ist ein Prozess. Ich glaube die Ergebnisse werden nächstes Jahr kommen." Schon vor dem Turnier habe Lendl ihm gesagt, dass man mehr in die Zukunft schauen muss, auch wenn er schon in New York auf ein gutes Turnier hoffe.
Doch nach zwei guten ersten Runden sind 53 unerzwungene Fehler und sieben Doppelfehler gegen Kohlschreiber eindeutig zu viel. Zverev lobt seinen Landsmann: "Er hat alles. Er kann viel Topspin spielen, den Ball flach schlagen und viel Slice spielen. Er mischt das Spiel gut auf und macht es daher manchmal schwer, gegen ihn den Rhythmus zu finden."