Oliver Marach verpasst bei den US Open das Halbfinale des Mixed Bewerbs.
Der 38-jährige Steirer verliert mit der US-Amerikanerin Nicole Melichar - das Duo ist an Nummer zwei gesetzt - das Viertelfinale gegen Zhang Shuai (China) und John Peers (Australien) mit 6:3, 6:7 (7) und 9:11.
Im zweiten Satz vergibt das Duo vier Matchbälle, auch im Champions-Tiebreak zwei, ehe Shuai/Peers ihren ersten nützen.
Marach gewann heuer bereits die Australian Open im Doppel, Melichar mit dem Wiener Alexander Peya den Mixed-Bewerb in Wimbledon.
Spiel für Davis Cup finden
Marach wollte mit Melichar, die in Wimbledon mit Peya triumphiert hatte, in New York den nächsten Major-Titel für Österreich holen. "Normal hätte ich hier kein Mixed gespielt wegen dem Davis Cup", hatte Marach schon davor gesagt.
Aber im Doppel mit Mate Pavic war es zuletzt nicht nach Wunsch gelaufen. Schon vor dem Erstrunden-Aus in New York hatte man sich von Coach John Farrington getrennt. "Deswegen spiele ich hier auch voll, um in mein Spiel zu finden und Selbstvertrauen zu tanken. Das ist für den Davis Cup sehr wichtig, weil es ein sehr wichtiger Länderkampf ist."
Marach sieht übrigens die Reform mit einem Finalturnier 2019 mit 18 Nationen nicht so negativ wie viele andere Kollegen seiner Altersklasse. "Es ist kein Davis Cup mehr, eigentlich ein Turnier. Aber 50 Prozent der Spieler haben immer gejammert, dass das Jahr so lang ist. Deswegen haben die Topspieler auch nicht gespielt", erklärte Marach im Gespräch mit der APA.
"Vielleicht tut eine Abwechslung gut", präzisierte der 38-jährige Steirer mit Wohnsitz Panama. Er sieht sogar Vorteile für Nationen wie Österreich. "Jetzt sind ja nur noch drei Spiele: zwei Single, ein Doppel. Da haben wir wirklich Chancen, dass wir weiter kommen, also ins Semifinale oder Finale. Wir haben sehr gute Doppelspieler und Dominic Thiem. Vielleicht haben wir eine Chance im Davis Cup sehr weit zu kommen mit der neuen Regelung."
"Etwas ganz Besonderes"
Zudem sei das Budget sehr groß. "Das ist gut für die kleinen Länder, die nicht so viel Geld haben, vielleicht können wir damit etwas in der Jugend tun."
Sein erster Heim-Davis-Cup in seiner Geburtsstadt vom 14. bis 16. September im Weltgruppen-Play-off gegen Australien bedeutet ihm sehr viel. "Der Davis Cup steht ganz oben. Wir haben einmal gegen Kroatien in Graz gespielt, da war ich leider nicht im Team. Das ist für mich ganz was Besonderes." Er habe schon überall und alles gespielt in seiner Karriere. "2016 war es ein großes Ziel, in Rio zu spielen: jetzt habe ich Olympische Spiele, alle großen Turniere, aber in meiner Stadt habe ich noch nie Davis Cup gespielt. Das ist einer meiner größten Wünsche gewesen."
Die Vorfreude ist beim Vater zweier Töchter deshalb schon sehr groß. "Ich bin nur ein bisserl nervös und hoffe nur, dass ich meine Performance bringe. Ich möchte unbedingt den Punkt für Österreich holen." Er rechnet übrigens damit, dass Kapitän Lleyton Hewitt im Doppel einlaufen wird. "Leider spielen die Australier hier jetzt auch gerade sehr gut. Wir müssen unser bestes Tennis spielen, dann haben wir sicher Chancen, gegen die zu gewinnen", glaubt Marach, der nun schon früher heimreisen kann, um sich auf Sand für das Highlight vorzubereiten.
Marach kann sich übrigens vorstellen, auch bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio noch einmal anzutreten. "Ja, ich spiele, so lang es mein Körper aushält und es sich finanziell auszahlt. Nächstes Jahr hänge ich fix noch dran, weil ich einen guten Baustein bis Ende Sommer habe und bei allen großen Turnieren dabei bin. Aber im Doppel geht es schnell rauf und runter." Das musste er auch am Montag im Mixed einmal mehr erleben.