Für Sloane Stephens endet der Traum von der Titelverteidigung bei den US Open im Viertelfinale.
Die an drei gesetzte US-Amerikanerin muss sich am Dienstag der an 19 gereihten Lettin Anastasia Sevastova klar in zwei Sätzen mit 2:6, 3:6 geschlagen geben.
Sevastova, die in den letzten beiden Jahren in Flushing Meadows jeweils im Viertelfinale stand, trifft nun im ersten Grand-Slam-Halbfinale ihrer Karriere auf die Gewinnerin der Begegnung zwischen US-Superstar Serena Williams und Karolina Pliskova (CZE/8).
Die Geschichte der Lettin ist gleich aus mehreren Gründen interessant: Eigentlich hatte sie im Mai 2013 ihre Karriere beendet, sich dann aber fast zwei Jahre später zum Comeback entschieden. Großen Anteil an dieser Rückkehr hat auch ihr Trainer und Freund, der Steirer Ronald Schmidt.
Sevastova wohnt in Wien
Schon davor hatte sie mit Martin Ruthner einen österreichischen Trainer gehabt, der seinerseits sogar versucht hatte, die seit vielen Jahren in Wien lebende Sevastova für den ÖTV zu gewinnen. Das ist Schnee von gestern.
"Nein, ich spiele für Lettland und habe ja auch schon Fed Cup gespielt. Ronald ist mein Freund. Mein Freund ist Österreicher und mein Hittingpartner ist Marco Mirnegg", berichtete Sevastova in fließendem Deutsch gegenüber der APA - Austria Presse Agentur.
Ihr Trainer-Freund saß jedenfalls nach dem Match in Tränen aufgelöst auf der Tribüne und auch Sevastova war nach dem Sieg "sehr glücklich. Sicher brauche ich jetzt ein paar Stunden, dass ich runterkomme. Es war ein sehr schweres Spiel, weil es auch so heiß war, aber auch von den Nerven her war es am Ende schwer."
Stephens: "Habe nicht gut gespielt"
Sevastova hat nach der als Nummer sieben gesetzten Elina Switolina (UKR) nun also auch die Nummer drei eliminiert und gegen Stephens im Head-to-Head auf 2:2 ausgeglichen. Nach ihrem dritten US-Open-Viertelfinale en suite, hat sie nun, erstmals bei einem Major, das Halbfinale erreicht. Die Stärken der Wahl-Wienerin sind ein sehr variantenreiches Spiel mit vielen Stopps und Slicebällen.
"Ich habe einfach nichts zusammengebracht. Selbst als ich Breakbälle hatte, habe ich die Punkte einfach nicht gut gespielt", lautete hingegen das Resümee von Stephens. "Ich habe in den vergangenen Matches gut gespielt, heute war einfach ein harter Tag."
Während bei den Juniorinnen und Junioren die Spiele unterbrochen wurden, weil bei einer speziellen Messwarte 32,2 Grad überschritten waren, haben die Erwachsenen weitergespielt. Auch am Dienstag kam aber die bei den Herren vor dem Turnier gar nicht existente Hitzeregel wieder zur Anwendung: Bei den Damen nach dem zweiten, bei den Herren nach dem dritten Satz konnte für zehn Minuten eine Pause eingelegt werden - nur einer der beiden Protagonisten musste dafür zustimmen.