Österreichs Tennis-Ass Dominic Thiem steht nach einem wahren Kraftakt in der dritten Runde der US Open!
Der 24-jährige Niederösterreicher zwingt den US-Amerikaner Steve Johnson nach etwas über dreieinhalb Stunden Spielzeit mit 6:7 (5), 6:3, 5:7, 6:4, 6:1 in die Knie. Im Head-to-Head erhöht Thiem damit auf 3:1.
In der nächsten Runde bekommt es der Vorjahres-Achtelfinalist mit Taylor Fritz ebenfalls mit einem US-Amerikaner zu tun. Der 20-Jährige profitiert von einer Aufgabe von Jason Kubler (AUS).
Gegen Fritz hat Thiem 2017 in Flushing Meadows in Runde zwei in vier Sets gewonnen. Es war das bisher einzige Duell mit dem 20-jährigen Kalifornier.
"Bin richtig froh, dass ich durch bin"
Noch auf dem Platz ließ Thiem seine Erleichterung hören, nachdem er den in dieser Saison zweifachen Turniersieger und zuletzt Finalisten in Winston-Salem bezwungen hatte.
"Ich bin richtig froh, dass ich durch bin. Der letzte Satz war der beste. Im dritten Satz hatte ich einen kurzen Durchhänger", meinte Thiem. Er bedankte sich beim fairen Publikum auf Court 17, der streckenweise mit 2.800 Fans voll war. "Es war toll, wie gut und fair die Atmosphäre war, obwohl ich gegen einen Amerikaner gespielt habe. Ich bin froh, dass sein Knöchel jetzt gut ausschaut."
Das Match begann kurz nach 13.00 Uhr Ortszeit und es wurde gleich von Beginn weg nicht nur wegen des Wetters heiß auf dem Platz. Thiem vergab sowohl im ersten Game als auch bei 5:5 jeweils einen Breakball und musste dann nach 44 Minuten ins Tiebreak.
In diesem holte er zunächst einen 0:3-Rückstand auf, doch bei 5:5 bescherte er seinem Gegner mit einer Vorhand ins Out den ersten Satzball. Johnson nutzte gleich die erste Chance.
Johnson überknöchelt
Im zweiten Durchgang nahm Thiem im zweiten Game seinem Gegner erstmals das Service ab und ging dann rasch mit 4:2 in Führung. Im siebenten Game überknöchelte dann Johnson und musste sich eine medizinische Auszeit nehmen. Nach dem ersten Schock erholte sich der Weltranglisten-31. aber, auch wenn Thiem nach 1:31 Stunden den Satzgleichstand mit 6:3 herstellte.
Satz drei verlief wieder genauso ausgeglichen wie der erste. Bis zum 5:4 ging es mit dem Aufschlag, dann wehrte Thiem bei 15:40 und zwei weiteren Vorteilen für Johnson gleich vier Satzbälle zum 5:5 ab. Johnson stellte zu Null auf 6:5, und Thiem gab zum 5:7 auch seinen Aufschlag zu Null ab.
Es folgte dank der auch am Mittwoch angewandten Hitzeregel nun eine zehnminütige Pause nach dem dritten Satz, was beiden Spielern, die sich bei den Seitenwechsel immer wieder mit Eis in Handtüchern abkühlten, gut tat. Thiem kam nach der Unterbrechung allerdings stärker auf den Platz, schaffte sofort ein Break zum 1:0 und übernahm in der Folge zusehends die Kontrolle. Thiem schaffte nach etwas mehr als drei Stunden den Satzausgleich.
Thiem im Finish der bessere Spieler
Im entscheidenden fünften Durchgang war er dann klar der Bessere. Nach Breaks zum 1:0 und 3:0 ging er rasch 4:0 in Führung. Mit einem dritten Break zum 6:1 feierte Thiem im vierten Duell den dritten Sieg über den 28-jährigen Kalifornier.
Coach Günter Bresnik war gegenüber der APA angetan. "Ich finde, dass er die ersten zweieinhalb Sätze eigentlich gut gespielt hat. Das Tiebreak war bitter, aber kann man verlieren", resümierte der Niederösterreicher. "Er hat sehr gut serviert, ist in fünf Sätzen nur einmal gebreakt worden, hat aber nicht so gut retourniert."
Johnson sei sogar gefährlich geworden, als er angeschlagen war. Die wichtigste Erkenntnis für Bresnik: "Nach den vergangenen drei, vier Wochen ist es für mich herausragend, wie er spielt. Steve Johnson ist ja ein richtig guter Spieler."
Und gerade nach den vielen Rückschlägen seit dem French-Open-Finale freut es Bresnik. "Nach Paris war da eigentlich alles schlecht. Alles, was nur irgendwie schief gehen konnte, ist schief gegangen. Dass er sich aus dem Sumpf wieder selbst am Schopf rauszieht, da imponiert er mir."
Zum nächsten Gegner Taylor Fritz meinte Bresnik: "Das ist schwer, das war schon letztes Jahr eine extrem enge Partie", erinnerte er sich. Thiem siegte damals mit 7:5 im vierten Satz. Favorit bleibt der Weltranglisten-Neunte aber auch am Freitag.