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Vier Jahre nach Triumph: Thiems "Last Dance" bei US Open

Dominic Thiem wird bei den US Open ein letztes Mal auf der großen Major-Bühne spielen. Möglich machte dies eine Wildcard.

Vier Jahre nach Triumph: Thiems Foto: © getty

Einmal noch die Atmosphäre eines ganz großen Tennis-Events auf Major-Ebene genießen, einmal noch aufschlagen an der Stätte seines größten Triumphs: Dominic Thiem hat zum Ausklang seiner Karriere eine Wildcard für die mit 75 Millionen Dollar dotierten US Open in New York erhalten.

"Ich freue mich richtig auf die US Open, weil es schon ein bisserl überraschend war, dass ich noch einmal die Wildcard gekriegt habe", meinte Thiem auf APA-Anfrage vor seiner Abreise am Dienstag.

"Ich bin glücklich und motiviert. Wir werden am Dienstag hinfliegen, das heißt, wir haben dann fünf hoffentlich gute Trainingstage und natürlich auch jetzt in Wien auf Hartplatz", sagte der ehemalige Weltranglisten-Dritte.

Rot-Weiß-Rote Sportgeschichte

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Möglich wurde diese Wildcard für den mittlerweile auf Platz 210 zurückgefallenen Niederösterreicher freilich vor allem dank seines Triumphs vor vier Jahren. Damals hatte er als zweiter Österreicher nach Thomas Muster (French Open 1995) ein Grand-Slam-Turnier im Einzel gewonnen.

Bei seinem 26. Major und in seinem vierten Endspiel auf höchster Turnier-Ebene schrieb Thiem am 13. September 2020 (Ortszeit bzw. 02:19 Uhr früh MESZ am 14.9.) rot-weiß-rote Sportgeschichte.

Er holte in einem nicht sehr hochklassigen Endspiel gegen den Deutschen Alexander Zverev ein 0:2 in Sätzen auf und siegte nach 4:01 Stunden mit 2:6,4:6,6:4,6:3,7:6(6). Thiem ist bis heute der erste Spieler der Profi-Ära, der bei den US Open im Endspiel einen 0:2-Satzrückstand umgedreht hat.

"Geister-Stadion" wegen Corona-Pandemie

Unvergessen ist auch, dass das Finale zwar im größten Tennis-Stadion der Welt, dem Arthur Ashe Stadium, stattfand, aber statt fast 24.000 Fans nur eine Handvoll Zuschauer dabei war. Die Coronavirus-Pandemie hatte Thiem und Zverev ein "Geister-Stadion" beschert.

Die Erleichterung nach dem Titel war bei Thiem damals trotzdem riesig: "Ich hoffe, dass mich der Titel generell ein bisserl erleichtert, weil ich habe bis jetzt eine Riesenkarriere gehabt, auf die ich sehr stolz bin und die ich mir auch nie so erwartet habe. Aber es hat eben der ganz große Titel bis jetzt gefehlt. Das Thema ist jetzt abgehakt und ich erwarte auch ein bisserl, dass mir das hilft und ich ein bisserl lockerer in die Matches und in die ganz großen Turniere reingehe."

Unmittelbar danach erreichte er bei den wegen Corona in den Oktober verschobenen French Open noch das Viertelfinale und bei den ATP Finals in London ein zweites Mal das Endspiel. Doch es kam nicht die große Lockerheit, sondern eine gewisse Sättigung sowie ein Motivationsloch.

Und dann passierte im Juni 2021 die verhängnisvolle Handgelenksverletzung. Thiem fand danach nie wieder auf das Level zurück, das er einst gespielt hatte.

Gerade in New York wird aber auch eine sehenswerte Niederlage Tennisfans lange in Erinnerung bleiben: Zwei Jahre vor seinem Triumph in Flushing Meadows verlor er kurz nach 02.00 Uhr früh ein denkwürdiges Viertelfinale gegen Rafael Nadal nach 4:49 Stunden mit 6:0(!),4:6,5:7,7:6(4),6:7(5).

Thiem sprach danach in der Pressekonferenz um 02.40 Uhr Ortszeit von seinem "ersten wirklich epischen Match".

"Erstrundensieg als Ziel"

Sein Abgesang im New Yorker Ortsteil Queens wird freilich unter ganz anderen Voraussetzungen stattfinden. Ein einziger Sieg auf ATP-Tour-Level im Hauptbewerb in diesem Jahr, auch bei seinem Kitzbühel-Abschied vor rund einem Monat, ließ in der ersten Runde nur sporadisch seine alte Klasse aufblitzen.

"Ein Erstrundensieg ist natürlich das Ziel, aber das hängt absolut auch von der Auslosung ab. Ich hoffe, dass ich ein richtig gutes letztes US Open spielen kann", hofft Thiem. Seinen Erstrundengegner kennt der Lichtenwörther am Donnerstag.

Nach den US Open spielt Thiem im Oktober noch beim Schau-Event UTS in Frankfurt (18. bis. 20.10.) und verabschiedet sich danach bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle endgültig von der Tennisbühne.

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